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3-fach-Isolierglas im Objektbau

Von Bunkerbauten und gläsernen Dampferkaminen

Spannende Glas-Architektur in Bochum: Dort erhielt vor Kurzem ein alter Bunker einen 15-stöckigen Glasaufbau. Das Exzenterhaus im Hochschulviertel besitzt aber nicht nur eine besondere Form, es ist auch das höchste Gebäude der Stadt. Das in diesem Jahr fertig gestellte Gebäude, stammt aus der Feder des Berliner Architekten Gerhard Spangenberg. Für die außergewöhnliche Gebäudeform war das Fundament des Büroturms – ein 22 m hoher Luftschutzbunker aus dem Jahr 1941 – verantwortlich. Auf den Rundbau wurde ein 15-stöckiger Ergänzungsbau aufgesetzt, bei dem jeweils fünf übereinanderliegende Stockwerke drei Geschossabschnitte bilden. Der Neubau ist umlaufend verglast. Die bläulichen Sonnen- und Blendschutzgläser sorgen dabei für ein ganz eigenes Erscheinungsbild.

Sonnenschutz mit 3-fach-ISO

Für ein ganzjährig optimales Raumklima sind unter anderen die 4000 m2 3-fach-Isolierglas verantwortlich. Diese wurden von der Bischoff Glastechnik umgesetzt, und mit einer ipasol neutral Beschichtung von Interpane ausgestattet. Vor Blendeffekten schützt zusätzlich eine von der Süd- zur Nordseite abnehmende ipachrome-Schicht. Das hoch selektive Sonnenschutzglas besitzt nach Herstellerauskunft einen g-Wert von 30 Prozent, der Ug-Wert liegt bei 0,7 W/m2K. Entsprechend des licht-fokussierten Fassadenkonzepts bietet die gewählte ipasol-Beschichtung eine Tageslichttransmission von tV = 54 Prozent.

Chrombeschichtung für die Fassadengläser

Der Anteil an chrombeschichtetem Glas in der Fassade variiert entsprechend ihrer geografischen Ausrichtung und nimmt von der Süd- zur Nordseite des Gebäudes ab. Dadurch sinke der Gesamtenergiedurchlassgrad in Teilen der Fassade mit hoher Sonneneinstrahlung auf 15 Prozent. Während in den südlichen Räumen so Überhitzung und störende Blendeffekte vermieden werden, gelangt in die westlich und nördlich ausgerichteten Zonen viel Tageslicht.

Die hoch reflektierende Spezialbeschichtung verleiht dem Gebäude eine changierende Ansicht, in der sich der Himmel über Bochum schillernd spiegelt. Dadurch erstrahlt der Büroturm je nach Sonnenstand in verschiedenen Blautönen und je nach Betrachterstandpunkt erscheint beim Vorbeigehen ein immer neues „Fassadengesicht“ des Gebäudes.

Dank des Fassadenkonzepts der FKN-Gruppe (Neuenstein) bietet der Blick aus dem Inneren des Exzenterhauses ein exklusives Panorama. Um einen möglichst großen Ausblickwinkel zu erhalten, sind alle Geschosse raumhoch verglast. Zudem steigt die Raumhöhe in den Bereichen der Auskragungen von circa 3,00 auf 3,50 Meter an – das erhöhe die Lichtausbeute weiter.

Dampferschornstein in Amsterdam

Ein weiteres interessantes Glasgebäude (Bild rechts), bei dem 3-fach-Isoliergläser eingebaut wurden, befindet sich in Amsterdam auf dem früheren Gelände der NDSM-Werft (Niederländische Dock- und Schiffsbaugesellschaft). Als asymmetrischer Kegelstumpf steht das sechsstöckige Bürogebäude „The Curve“ mit seinen 4350 m2 Nutzfläche unmittelbar am Hafen. Der elliptische Grundriss des Erdgeschosses des Verwaltungsgebäudes misst in der Längsachse 54 Meter und in der Querachse 26 Meter.

Nach oben hin bildet das Gebäude eine leicht verdrehte Ellipse. Dies ist auch der Grund, weshalb die Wände bis zu einer Höhe von 26 Meter wie die eines schrägen Kegels verlaufen. Das Hauptgerüst der Konstruktion besteht aus Stahlbeton-Etagen, diagonal gegossenen Betonsäulen sowie Stahlröhren, die entlang der Fensterfront verlaufen.

Der Designer Ed Veenendaal und der Architekt Oever Zaaijer schufen damit ein Gebäude, das an den überdimensionalen Kamin eines Ozeandampfers erinnert. Bei der komplexen Structural Glazing Fassade sind bis zu 5 Mete lange 3-fach-Isoliergläser in Schräglage eingebaut. Jede dieser Scheiben weist eine eigene Form auf, wobei die Isoliergläser teilweise schwerer als eine Tonne sind.

Bei diesem Glasbau sorge das Sonnenschutzglas ipasol neutral 50/27 mit zusätzlicher iplus E Wärmedämmbeschichtung für viel Tageslicht sowie sehr guten Schutz vor sommerlicher Überhitzung und für eine effektive Wärmedämmung im Winter, wie die Planer unterstreichen

Die raumhohen Glas-Panels sind mit Edelstahl-Fixierungen montiert, punktgehalten und mit Klemmplatten versehen, die die teilweise mehr als eine Tonne schweren Scheiben tragen.

Komplexer Glasaufbau mit VSG

Die eingebauten 3-fach-Isoliergläser besitzen einen aufwändigen konstruktiven Aufbau: Die inneren und äußeren Scheiben sind als Verbundsicherheitsglas (VSG) aufgebaut, die mittlere Scheibe ist monolithisch. Dabei sei eine neutrale Durchsicht, bei einem niedrigen g-Wert sowie einer gleichzeitig relativ hohen Tageslichttransmission gegeben.

Die verwendeten Beschichtungen sorgten nach Auskunft des Glasanbieters für ein optimales Raumklima: ipasol neutral 50/27 auf der außen liegenden Position schütze vor Hitze. Und eine zusätzliche iplus Wärmedämmscheibe auf der Mittelscheibe (Position 4) und Argonfüllungen in den Scheibenzwischenräumen beugten im Winter dem Auskühlen des Gebäudes vor.

An kalten Tagen sorgt der Ug-Wert von 0,6 W/m²K (nach EN 673) so für eine effektive Wärmedämmung. Der Energiebedarf für Heizung, Kühlung und Kunstlicht werde durch die Spezialgläser minimiert und senke so die Betriebskosten. —

https://www.interpane.com/

https://www.agc-glass.eu/en

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