„Die Ergebnisse haben unsere Erwartungen sogar noch übertroffen“, so Daniel Schmidinger – Eigentümer und Geschäftsführer der Isotherm. Vor Kurzem hat seine Firma in einen neuen Vorspannofen von Cooltemper investiert, mit dem sich 2 mm starke TVG-Scheiben sowie sehr dünne, nur 2,8 mm starke ESG-Scheiben vorspannen lassen. Diese Gläser sind u.a. für den Einsatz in „leichten“ 3-fach-Isoliereinheiten konzipiert.
Schmidinger: „Durch die Reduktion der Glasstärke lässt sich das Gesamtgewicht einer ISO-Einheit um bis zu 25 Prozent gegenüber einem Scheibenaufbau von 3 x 4 mm reduzieren.“ Darüber hinaus seien jetzt auch neue Glaskombinationen für Isoliergläser möglich. Und die dünnen Gläser lassen sich zu VSG (ebenfalls für die ISO-Fertigung) sowie für Interieurgläser, (z.B. für Duschen) weiter verarbeiten.
Der Glasveredler Isotherm s.r.o. mit Sitz im tschechischen Kaplice (nahe dem Drei-Länder-Eck Deutschland-Tschechien-Österreich) zählt in der Region zu den führende Herstellern von Isolierglas (bis 3500 x 2500 mm) sowie von Schallschutz-, Sicherheits- und Sonnenschutzgläsern. Der Familienbetrieb wurde 1994 gegründet und beschäftigt heute 121 Mitarbeiter. Ein großer Teil der Produktion umfasst die Glasveredlung zu der u.a. Bohren, Schleifen und Polieren zählt. Seit 2002 fertigt man mit eigenen Vorspannöfen ESG (bis 4500 x 2100 mm) und TVG. Neben den eigenen Produkten vertreibt das Unternehmen als Händler auch weitere Flachgläser.
„Wir sehen einen großen Markt für leichte 3-fach-Gläser,“ so Geschäftsführer Schmidinger. „Gerade bei der Montage bedeuten herkömmliche, schwere 3-fach-Aufbauten einen zusätzlichen Aufwand.“ Und Mitgeschäftsführer Pavel Smolik ergänzt: „Deshalb war die Möglichkeit, mit dem neuen Ofen dünnes ESG für 3-fach-ISO zu fertigen eines der Hauptkriterien bei der Ofenwahl.“
Heute arbeitet Isotherm mit einer Vorspannanlage von Cooltemper. Der Ofenhersteller installierte in Europa über 70 ESG-Anlagen und wird europaweit durch die SGS Trading & Service GmbH aus St. Florian/Linz vertreten. Mit der neuen Anlage werden heute im Zweischichtbetrieb Gläser für ISO, Sanitär, und Laminieren gefertigt.
„Die positiven Ergebnisse konnten sich bereits bei den ersten Probescheiben sehen lassen“, meint Geschäftsführer Pavel Smolik.
„Wir haben bei 2,8 mm Planitherm Ultra II (Emissivität ca. 2 %) beim Scheibenmaß von 1300 x 2200 mm lokale Planitätswerte von 0,02 bis 1,2 mm/300 mm erreicht. Auf der Kante lagen die maximalen Verwerfungen von 0 bis 0,82 mm/m.
Daniel Schmidinger: „Auch beim Glasbruch schneiden wir gut ab, beim Bruchtest einer 4 mm Euro-Norm Scheibe (360 x 1100 mm) zählten wir 209 Bruchstücke. Bei den Tests nach der Norm für Duschabtrennungen EN 14428, die noch höhere Auflagen verlangt als für Fassadengläser, wurden die Anforderungen deutlich übertroffen. Hier müssen beim Bruchbild von 3 mm Scheiben mindestens 40 Bruchstücke vorliegen. Wir lagen mit 75 Bruchstücken weit besser.“
SGS-Geschäftsführer Ernst Koller erläutert Details zum Vorspannofen: „Die Anlage ist mit einer flexiblen Heizungssteuerung („Temperatur- und Powerprofil“) ausgestattet. Die Kühlgebläse verfügen mit rund 720 KW über eine deutliche Leistungsreserve und die Kühlzone arbeitet im Durchlaufprinzip mit separat einstellbaren Düsendistanzen oben und unten. Damit lässt sich die hohe Qualität der dünnen Scheiben erzielen.“ —
Pflichtenheft für den ofen
Beladebettgröße: 1850 x 3600 mm mit der Möglichkeit von Überlängen bis 4000 mm
Glasdicken von 2,8 - 19 mm ESG und 2 - 12 mm TVG
Oberflächenplanität maximal ½ Normwerte zur Herstellung von hochwertigem Laminat
Erfüllung der EN 14428 für Sanitärglas ab 2,8 mm
Verarbeitbarkeit von Softcoating und Low-E Gläsern mit Emissivitäten von unter 2 %.