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11. Workshop Laserbearbeitung von Glaswerkstoffen von LZH und BLZ

Glas und Laser, ein gutes Team

Vor kurzem luden Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) und das Bayerische Laserzentrum (BLZ) zum 11. Workshop Laserbearbeitung von Glaswerkstoffen ein. Auch diesmal standen wieder spannende Themen auf der Agenda.

Unter anderem wurden beim Laser Workshop die Fragen beantwortet, wie sich Glasbauteile und Glaselemente so miteinander verbinden, dass es möglichst wenig andere Materialien im Element gibt, die die optische Erscheinung und die Transparenz des Glasbauteils stören? Und lassen sich dabei die bisher notwendige metallische Träger und Führungen durch 3D gedrucktes Glas ersetzten? Gibt es die Möglichkeit z.B. Treppen und Geländer ganz, d.h. zu 100% aus Glas herzustellen? Die Antwort lautet ja.

Angedruckt gläserne Halter im konstruktiven Einsatz: Modell einer Treppe mit gedruckten Haltepunkten

TU Darmstadt

Angedruckt gläserne Halter im konstruktiven Einsatz: Modell einer Treppe mit gedruckten Haltepunkten

Solche Gedanken sind u.a. der Antrieb für Entwicklungsarbeiten, die im Rahmen des 11. Workshop Laserbearbeitung vorgestellt wurden. In der etablierten Veranstaltung trafen sich – Pandemie bedingt online – über 50 Experten und Interessierte zum Austausch der neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der lasergestützten Glasbearbeitung.

Wer arbeitet an der Weiterentwicklung des 3D Drucks von Glas?

Glasplatte mit angedruckten Haltern

TU Darmstadt

Glasplatte mit angedruckten Haltern

Die Möglichkeiten Glas direkt im 3D Druck Verfahren herzustellen, werden in den letzten Jahren immer vielfältiger und immer weiter verbessert. So lassen sich schon länger geometrische Formen und einfache Hohlgläser mittels des 3D Drucks herstellen. Der Schritt zu funktionalen Bauteilen ist dann folgerichtig und nicht mehr weit. Die Forscher der TU Darmstadt sind dabei, diese Entwicklungen voranzutreiben und schauen zuversichtlich auf mögliche Ergebnisse.

So lässt sich Glas leichter beschichten und verspiegeln

Sol Gel Schichten sind in der Glasindustrie seit langem bekannt. In der Architektur werden sie als Entspiegelungsschichten genutzt, aber auch Farbeffekte und Verspiegelungen können mittels dieses Aufbringungsverfahrens genutzt werden.

Die Herstellung war bislang technisch aufwändig, speziell durch den mehrstufigen, langwierigen Trocken- und Einbrennprozess. Wissenschaftler des LZH haben nun ein Verfahren entwickelt, das Laserstrahlung zur Trocknung und Kompaktierung solcher per Sol Gel Prozess applizierter Schichten nutzt.

Die Vorteile liegen auf der Hand:

· Erhöhung der Beschichtungsgeschwindigkeit

· Erweiterung des Produktspektrums durch örtlich aufgelöste Beschichtung

· Erhöhung der Produktionsflexibilität

· Wirtschaftlicheres Beschichten kleiner Losgrößen bis zur Einzelfertigung

· Senkung der Energiekosten

Hier arbeiten die Forscher des LZH mit Hochdruck an der Weiterentwicklung, um Lasertechnik bei der Beschichtung von Glas effektiv einzusetzen.

So kann ein „altes“ Verfahren durch Lasertechnik wieder neu belebt werden

Wie der Einsatz von Lasern die Interaktion mit Glas herstellen bzw. verbessern kann, schilderte Dr. Rainer von der Hegla  boraident eindrucksvoll. Anwendungen zum Vogelschutz, zum Heizen mit Glas, Schutz vor Mobilfunkverbindungen, Verstärkung von Mobilfunkverbindungen oder der Integration von Sensoren wurden vorgestellt.

Bei allen Applikationen war der Laser das Werkzeug der Wahl, das die Funktionen im oder auf dem Glas erzeugt hat.

Der nächste Workshop „Laserbearbeitung von Glaswerkstoffen“ findet (hoffentlich wieder in Präsenz) in Nürnberg voraussichtlich im Dezember 2022 statt.

Dr. Thomas Schmidt, Glasberater 

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