Der neue Berliner Hauptbahnhof gilt - trotz aller aktuellen Diskussionen - als architektonisches Meisterwerk neuzeitlicher Glasbaukunst: transparent, filigran und von Tageslicht durchflutet bis in die unterste der fünf Verkehrsebenen. Seine Dimension erschließt sich sofort, wenn man die 180 m lange und 40 m breite, mit einem gewaltigen Glasdach überdachte Bahnhofshalle durch eines der 27 m hohen gläsernen Portale betritt.
Dass dies auch in Spitzenzeiten ohne Staus und Gedränge geschieht, dafür sorgen großzügig bemessene, mit leistungsstarker Türautomatik ausgestattete Eingangsbereiche.
Hohe Maßstäbe bei der Sicherheit
Ein reibungsloser Ein- und Ausgang für die bis zu täglich 300 000 erwarteten Bahnhofsnutzer wird durch insgesamt zehn automatische Karusselltüranlagen „Typ K 21-S“ von Blasi sichergestellt. Wobei der Buchstabe „S“ für die Erfüllung besonders hoher Sicherheitsanforderungen steht.
Durch filigrane Profile ist es gelungen die Transparenz und Leichtigkeit der Glasfassade auch in den Eingangsbereichen fortzuführen. Sechs Türanlagen befinden sich am Nordportal und vier am Südportal. Jede dieser geräumigen zweiflügeligen Karusselltüren mit einem Durchmesser von 4,20 m und einer Höhe von 2,70 m ist darauf ausgelegt, um von 140 Personen pro Minute komfortabel genutzt zu werden.
Aufgrund der starken Publikumsfrequenz wurden bei der Antriebstechnik hohe Maßstäbe angelegt. Bewegt werden die Karussell-Türanlagen von einem Antrieb, der ein fast geräuschloses Gleiten ermöglicht.
Bei der Ausschreibung wurde insbesondere auch ein umfassendes Sicherheitskonzept verlangt. Dazu hat Blasi mit dem Schutzschiebeflügel eigens einen neuen Standard entwickelt, der am Berliner Hauptbahnhof erstmals realisiert und mittlerweile auch patentiert wurde. Stoppt die Anlage in der denkbar ungünstigsten Position, in der der Aus- und Zugang verstellt ist, kann durch Betätigung eines der beiden Schutzschiebeflügel eine ausreichend breite Türöffnung geschaffen werden, um die Anlage zügig zu räumen.
Der Sicherheit dient auch eine integrierte Schiebetüranlage, durch die ein lichter Durchgang von 2,40 m geschaffen werden kann. Dadurch wird im Notfall die Durchlaufkapazität erhöht und Rettungsdiensten der Zugang erleichtert. Selbst Fahrzeuge können so durchgeschleust werden. Durch die integrierte Flucht- und Rettungswegfunktion konnte auf zusätzliche separate Fluchtwegtüren verzichtet werden. Zudem verfügen die Türanlagen über die ebenfalls patentierte „SSM“-Techologie. Tritt plötzlich ein bewegliches Hindernis auf, bremst der betroffene Türflügel unabhängig vom anderen ab, um dann wieder in seine Ausgangsposition zurückzuschwingen. Bei konstantem Hindernis stoppt die gesamte Anlage.
In Verbindung mit einem ausgeklügelten optoelektronischen Überwachungssystem wurden so alle Sicherheitsanforderungen erfüllt. Schließlich sind die Türen innen und außen mit Schaltern zur Reduzierung der Drehgeschwindigkeit ausgestattet, um Behinderten die Nutzung zu erleichtern.|