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Roto richtet sich an 25 Mio. Endverbraucher

Einbruchschutz: Widerstand nicht zwecklos

_ Mit dem Ausruf „Widerstand nicht zwecklos“ geht der Bauzulieferer in die Offensive. Das Einbruchschutz-Thema sei für die Bevölkerung von hoher Relevanz und für die Branche deshalb geradezu eine Steilvorlage, so Roto-Marketingleiter Udo Pauly auf einer Fachpressekonferenz zum Startschuss der Kampagne.

Die Medien würden Deutschland inzwischen zu Recht als „Paradies für Einbrecher“ bezeichnen. Die Zahl der entsprechenden Delikte sei 2013 auf neue Höchststände (150 000) geklettert. Hinzu komme die extrem niedrige Aufklärungsquote von 15,5 Prozent. Neben dem materiellen Schaden – die deutsche Versicherungswirtschaft spricht von 480 Mio. Euro für 2013 – führe die Entwendung persönlicher Gegenstände oft zu unersetzbaren Verlusten. Genauso dramatisch seien die psychischen Belastungen der Opfer.

Diese Entwicklung habe auch die Medien auf den Plan gerufen. Seit Mitte 2013 berichten Presse, Funk und Fernsehen intensiv und dauerhaft über das brisante Thema, konstatiert Pauly. Auch die „Politik wird wach“: Innenministerkonferenzen widmeten sich dem Problem, und die staatliche Förderung für geeignete bauliche Maßnahmen laufe in Form von KfW-Krediten bzw. -Zuschüssen an.

Warum bleibt die Branche so passiv?

Aber der Beschlagsanbieter habe auch feststellen müssen, dass die Branche selbst dieses Thema noch zu wenig aufgreift, kaum handelt und erstaunlich passiv bleibe, so der Marketingleiter. Vielmehr müsse man doch gerade die Gelegenheit beim Schopfe fassen und hier Kompetenz dokumentieren, Kunden begeistern, Nachfrage generieren und Mehrwert verkaufen. Das wolle Roto mit einer bundesweiten Endverbraucher-Kampagne für einbruchhemmende Fassaden- und Wohndachfenster jetzt ändern. Sie binde die Marktpartner aktiv ein und setze damit die nutzenorientierte „Nah am Kunden“-Strategie des Unternehmens fort.

Es handelt sich um eine Offensive beider Divisionen (Fenster- und Türtechnologie und Dach- und Solartechnologie) des Unternehmens. Das Vermarktungskonzept überzeuge durch klare Botschaften und vernetzte Maßnahmenpakete. Als „zentrales Ankermedium“ bezeichnet Pauly die Microsite https://www.quadro-safe.com/de/. Das bereits freigeschaltete Portal informiere über „Roto Quadro Safe“ und enthalte Download-Möglichkeiten sowie Links etwa zu den registrierten Fenster- und Türenherstellern. Bei Fassadenfenstern basiere der 4-fach-Schutz produktseitig auf Komponenten des Beschlagsortimentes „Roto NT“. Das für eine „Ganovenabwehr“ sorgende Quartett bestehe aus abschließbaren Fenstergriffen, Anbohrschutz, Pilzkopf-Sicherheitschließzapfen und Sicherheitsschließstücken.

Die eigenen Kunden wurden per Direktmailing über die Kampagne informiert. Aktionspakete für mitwirkende Betriebe sollen das Engagement am Point of Sale erleichtern. Sie umfassen u. a. eine Informationsbroschüre für Endverbraucher, Aufkleber für Ausstellungs- und Verkaufsräume sowie ein Unterstützungsprogramm im PR-Sektor (Muster-Presseinformation, Fotos sowie ein Umsetzungsleitfaden). Zudem könnten die registrierten Hersteller und Händler auf der Microsite Anzeigenmotive zur lokalen Verwendung mit ihrem Firmenlogo individualisieren.

Ab Februar tönt es in den Radios

Ab 1. Februar 2015 sei dann die bundesweite Endverbraucheransprache geplant. Das Kommunikations-Spektrum erstrecke sich über eine Informationsbroschüre und gezielte Pressearbeit über Social Media-Aktivitäten bis zu einer in der Branche ungewöhnlichen Hörfunk-Offensive. Radio-PR in Form eines vorproduzierten Experteninterviews gehöre ebenso dazu wie die Schaltung eines 30-sekündigen Werbespots in ausgewählten Sendern. Allein dadurch schaffe Roto eine Gesamtreichweite von ca. 25 Mio. Endverbraucherkontakten. Die Lenkung zur Microsite und damit zu den registrierten Betrieben präge jede Maßnahme.

Unter dem Strich biete die professionelle Kampagne den Partnern des Bauzulieferers die konkrete Chance, durch die Gewinnung von Neukunden und den Verkauf von Mehrwertleistungen Umsatz und Ertrag gleichermaßen zu steigern. Positive Faktoren einer aktiven Beteiligung an der Initiative resultierten ferner aus der Differenzierung zum Wettbewerb und einem Kompetenz- und Imageplus. Pauly: „Es gibt also eine Reihe guter Gründe, die Roto-Offensive zur eigenen zu machen und die Verbraucher auf ‚Widerstands-Kurs’ zu bringen.“—

https://www.quadro-safe.com/de/

Roto: Vom Pessimist zum Prophet

„Als wir vor einem Jahr für 2014 bestenfalls Seitwärtsbewegungen der Märkte vorhersagten, handelten wir uns wieder den Vorwurf ein, zu pessimistisch zu sein. Heute wissen wir, dass wir sogar zu optimistisch waren“, betonte Dr. Eckhard Keill gleich zu Beginn des Fachpressetages, der am 5. November 2014 in Venedig stattfand.

Für die Fenster- und Türenmärkte konstatierte der Vorstandsvorsitzende tendenziell stärkere Marktrückgänge als vor einem Jahr erwartet. Für Roto besonders relevante Beispiele seien China, Russland und Deutschland. Zu den wenigen positiven Ausnahmen zähle Nord-, Mittel- und Südamerika.

Verbandsprognosen nähern sich der Realität an: In Deutschland nähern sich die korrigierten Verbandsprognosen „langsam der Realität an“, meinte Keill. Er wies ausdrücklich darauf hin, dass sich die publizierten Wachstumszahlen auf verbaute Elemente beziehen und damit die stark zunehmenden Importe einschließen. Die Konsequenz sei, dass der inländische Herstellermarkt nach Auffassung von Roto 2014 um 6 bis 8 % sinkt. Vor diesem Hintergrund stufe man auch die günstigen offiziellen Einschätzungen für 2015, die von einem Mengenanstieg bei Fenstern um 3 % ausgingen, als eindeutig zu hoch ein. Und wie verläuft die Roto-Entwicklung im Vergleich zum Markt? Die Antwort von Keill: „Wir sind gut, wenn wir besser sind.“

Umsatzminus durch schwache Zwischenquartale: Finanzvorstand Michael Stangier übersetzte diese Unternehmenseinschätzung in Zahlenwerte: 2013 habe man mit 658 Mio. Euro Umsatz ein Allzeit-Hoch markiert. Für die Division Fenster- und Türtechnologie (FTT) stehe jetzt per Ende September ein leichtes Umsatzminus gegenüber der Vorjahresperiode zu Buche. Auf ein sehr starkes erstes Quartal folgten laut Stangier zwei schwache Dreimonats-Perioden. In Deutschland hielten sich die Rückgänge im Herstellermarkt und bei Roto in etwa die Waage. In Russland müsse man von einem Markteinbruch sprechen, der auf Roto aber nur begrenzt durchschlage. Den Gruppenumsatz per 30.09. bezifferte Stangier auf rund 500 Mio. Euro, der damit 1 % unter Vorjahr liege. Aber: Nach wie vor habe man die Hoffnung, den Gesamtumsatz 2014 auf dem Rekordniveau von 2013 (658 Mio. Euro) zu halten.

Durch die gesunde wirtschaftliche Verfassung des Unternehmens seien Investitionen in Akquisitionen möglich und auch geplant. Aber: „Wir machen das nur, wenn alles passt,“ so Dr. Keill. Zur Ertragssituation teilte der Finanzvorstand mit, dass es voraussichtlich gelinge, das Ergebnis von 2014 zu halten. Ursächlich dafür seien eine gesteigerte Produktivität, eine effiziente Material- und Sachkostenpolitik sowie Verkaufserfolge bei leistungsverbesserten Produkten zu höheren Preisen.

In seiner Vorschau auf 2015 sprach Keill marktbezogen von einem „unter dem Strich weiteren Jahr ohne Impulse“. Er begründete die Einschätzung mit den Belastungen aus der Krise in der Ukraine, das natürlich auch das Russland betreffe. Amerika dürfte weiter auf Wachstumskurs bleiben. Der starke Vertrauensverlust bei den Verbrauchern werde aber in Deutschland eher für einen nochmals rückläufigen Herstellermarkt bei Fenstern und Türen sorgen. Insgesamt prognostiziere das Unternehmen daher einen weltweiten Marktrückgang zwischen 5 und 7 %.http://www.roto.deEin Vor-Ort-Bericht von Chefredakteur Daniel Mund

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