_ Die Getriebe der Produktgruppe Rail-Systems des Beschlaganbieters aus Salzburg bewegen Flügelgewichte bis 400 kg in Holz und Holz-Aluminium. Die jüngste Weiterentwicklung ermöglicht neben der rahmenlosen Fixverglasung vor allem sehr schmale Holz-Profile auch für sehr großformatige Türen bis 3600 mm Flügelhöhe und 300 kg Flügelgewicht.
Im September dieses Jahres startete der Hebe-Schiebe-Spezialist seine Markteinführungskampagne in Deutschland. Dazu wurde eigens eine Internetseite mit Leben gefüllt. Unter http://panorama.maco.de wird ausführlich auf die Vorzüge der neuen Hebe-Schiebe-Beschläge eingegangen.
Entlang der senkrechten Rahmenprofile verzichtet das Stahlhakengetriebe bewusst auf vorstehende Elemente: Die herkömmlichen Verriegelungsbolzen sind durch bewegliche Stahlhaken ersetzt, die nur während des Schließvorgangs hervortreten. Zusätzlich würden sie einen hohen mechanischen Einbruchschutz gewährleisten, versichert der Anbieter.
Zum Gesamtkonzept beider Getriebe gehören die Maco-Laufwagentechnik, Dichtungsschiene und Bodenschwelle. Ist die Beschlagtechnik besonderen Korrosionsbelastungen ausgesetzt, schütze die optionale Tricoat-Plus-Oberfläche dauerhaft gegen das Anrosten.
Schmale Rahmenfriese
Minimierte Flügelfräsungen und spezielle Laufwagenaufnahmen ermöglichen eine schmale Flügelansichtsbreite ab 76 mm. Über die vergrößerte, zusätzlich stabilisierte Auflagefläche der Laufwagen wird das gesamte Glasgewicht des bis zu 300 kg wiegenden, schmalen Hebe-Schiebe-Flügels abgetragen.
In Ergänzung zu den schmalen Rahmenfriesen setze die rahmenlose Fixverglasung die Gestaltungsabsicht maximal großflächiger Verglasungen bei minimal möglicher Rahmung konsequent fort. Bodenseitig aufgenommen wird die Fixverglasung durch ein thermisch getrenntes Ausgleichsprofil. Das Profil wird direkt auf die GFK-Bodenschwelle aufmontiert. Ein Aluminiumprofil deckt die Verbindung zwischen Fixverglasung und Ausgleichsprofil außen aufgeklipst ab.
Verdeckt liegend, leichtgängig geführt
Die obere Führungsschiene wird flächenbündig und damit für den Nutzer nicht sichtbar in den Rahmen der Holz- und Holz-Aluminium-Systeme eingefräst. Zum Bewegen der Schiebetür dient die sogenannte Führungseinheit des Flügels. Sie besteht aus dem vorderen und hinteren, jeweils rollengeführten Führungsteil. Die Rollen würden den leichtgängigen Lauf selbst sehr schwerer Flügeltüren optimal unterstützen.
Beim Auftreffen des Holzflügels auf den Rahmen dämpft ein Puffer das Schließgeräusch dezent ab. Das Gegenstück, der verdeckt liegende Anschlag, kann in der Führungsschiene positionsfrei gesetzt werden. So lässt er sich zusätzlich auch hinter dem Flügel an jeder beliebigen Schienenposition platzieren und der Nutzer kann selbst bestimmen, wie weit sich der Flügel aufschieben lässt.
In der Komfortausstattung ist der Puffer durch einen Endlagendämpfer ersetzt. Dieser reduziere das Schließgeräusch. Zudem bremst der Endlagendämpfer den Flügel stark ab, falls der Schiebeflügel sehr schwungvoll geschlossen wird.
Vom diesem gezielt verlangsamten Schließen sehr hoher Flügelgewichte profitiert vor allem die Baustatik: Die Wucht des auftreffenden Flügels wird verringert und das umgebende Mauerwerk so dauerhaft geschont. Zusätzlich wird auch der Verletzungsgefahr vorgebeugt. Puffer und Endlagendämpfer können jederzeit gegeneinander ausgewechselt werden.
Kräfteschonende Flügelmontage
Dank des Ineinandergreifens von Flügelführungsteilen und Führungsschiene könne jedes Flügelgewicht kräfteschonend eingebaut werden: Die Monteure setzen den Flügel auf der Bodenschwelle ab und kippen ihn in den Rahmen hinein. Anschließend wird die obere Führungseinheit in die Führungsschiene eingeführt, indem der Rollengleiter in die Schiene greift. Danach wird die Führungseinheit in die vorgefertigte Ausfräsung am Flügel eingeschoben und verschraubt. Der Flügel ist funktionsfertig montiert.
Eine Trittschwelle gewährleistet über die gesamte Elementlänge hinweg den nahezu ebenerdigen Niveauausgleich zwischen Innen- und Außenboden. Für das einheitliche Erscheinungsbild der gesamten Hebe-Schiebe-Konstruktion im Bodenbereich wird der Fixflügel durch eine geklipste Trittschwellenblende ergänzt. Schwelle und Blende lassen sich jederzeit austauschen.
Am Boden optimal gedämmt
Kombinationspartner der Trittschwelle für die bodenseitige Dämmung ist die GFK-Bodenschwelle in den Ausgangsbreiten 180 und 240 mm. Sie kann zusätzlich beliebig weiter verbreitert werden und wird auf Profilstärken von 56 bis 98 mm angewendet. Aufgrund ihrer wärmedämmenden Eigenschaften sei eine thermische Trennung von vornherein überflüssig, versichern die Techniker aus Salzburg. Der U-Wert der festen, leichten sowie korrosions- und chemikalienbeständigen Bodenschwelle lasse sich durch optionale Einschubprofile zusätzlich perfektionieren.
Wird die Bodenschwelle in der Ausführung „Laufschiene flach“ in Kombination mit der Trittschwelle montiert, entspreche die Hebe-Schiebe-Lösung der behindertengerechten Bauweise.
Die hält dicht
Als wesentliches Bauteil für die Dichtheit der Schiebetür setzen Türenbauer die Mehrkammerdichtungsschiene ein. Ihre zwei gegenüberliegenden Schienenkörper sind am fixen und am beweglichen Flügel montiert. Jeder Schienenkörper nimmt in sich jeweils eine außen liegende Streifdichtung und eine innen liegende Schlauchdichtung auf. Als erstes „Bollwerk“ hält die außen liegende Streifdichtung auftreffenden Schlagregen und Starkwind ab. Die innen liegende Schlauchdichtung gewährleiste die Hauptabdichtung. Die Schiene könne Flügeltoleranzen von 3 mm egalisieren und auch an sehr schmalen Profilen senkrecht und waagerecht eingesetzt werden.
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