_ Beim feststehendem Sonnenschutz wird zwischen Systemen unterschieden, bei denen sich die notwendige Abschattung durch den Baukörper selbst (Auskragungen, Balkone, Dachüberstände usw.) ergibt oder durch Bauelemente, die nachträglich fest auf oder in der Fassade montiert werden und über keine Antriebe oder andere Verstellmöglichkeiten verfügen. Verschattungen, die sich aus der Gebäudeform selbst ergeben sollen, müssen deshalb schon sehr früh im Entwurfsprozess mit eingeplant werden, um sie ggf. auch als gestalterische Elemente nutzen zu können.
Gleiches gilt natürlich auch wenn Sonnenschutz in seinen unterschiedlichsten Ausprägungen an der Fassade befestigt werden soll. Auch hier kann durch entsprechende Planung der Sonnenschutz als gestalterisches Element das Design einer Fassade wesentlich beeinflussen, wenn mit horizontalen oder vertikalen Lamellen aus Aluminium, Holz oder Beton, flächigen oder dreidimensionalen textilen Elementen, wie z. B. Screens oder Segel gearbeitet wird.
Auch natürlicher Pflanzenbewuchs kann je nach Pflanzenart als saisonal feststehender Sonnenschutz bezeichnet und entsprechend geplant und ausgeführt werden.
Windexponierte Lagen
Hohe Gebäude, besondere Gebäudeformen oder windreiche Gegenden fordern oft einen Sonnenschutz, bei dem je nach Ausführung die „normalen“ Leistungsdaten Wind schnell überschritten werden. Die kritische Zone liegt hier je nach Montageort bei roundabout 30 m/s = 108 km/h. Hier gilt es also seitens der Planer gut abzuwägen, ob der Sonnenschutz auf lange Jahre dem Wind trotzen kann. Das gilt insbesondere dann, wenn er aufgrund der Höhe oder der Gebäudestruktur nachträglich nur schwer zu erreichen und damit nur sehr kostenintensiv zu warten und zu reparieren ist.
Deutlich höhere Anforderungen
Materialauswahl und die Befestigung sind wesentliche Punkte die es zu berücksichtigen gilt, wenn starrer Sonnenschutz montiert werden soll. Als Grundlage für Berechnungen müssen hier die Normen im Fassadenbereich herangezogen werden, da die starre Konstruktion bei Wind nicht wegfahren kann und somit die statischen Lasten für Druck und Sog wie an der Fassade angenommen werden müssen. Dübelsysteme etc. müssen deshalb bei der Befestigung höher dimensioniert werden, als bei beweglichem Sonnenschutz. Auch die Witterungsbeständigkeit der verwendeten Materialien sollte besonders geprüft werden, damit die starren Systeme als wartungsfrei durchgehen können.
Reduzierter Tageslichteinfall
Berücksichtigt werden müssen bei einem feststehenden Sonnenschutz auch die Auswirkungen auf den Tageslichteinfall. Hier kann der Sonnenschutz nicht auf den Verlauf der Sonne reagieren und sorgt durch die konstante Verschattung dafür, dass der Energieeintrag auf die Gebäudehülle von Herbst bis Frühling in der Regel nicht reduziert werden kann, da der Sonnenschutz für den Sommerfall berechnet wird. Deshalb ist es auch hier bei der Planung sehr wichtig, die Gebäudenutzung zu prüfen, um das richtige Produkt auswählen zu können.
Medienfassaden sind im Kommen
Einen Vorteil bei der Fassadengestaltung schafft der starre Sonnenschutz vor allem bei den immer häufiger aufkommenden Medienfassaden. Hier können in die horizontalen oder vertikalen Profilsysteme Beleuchtungskörper oder LEDs integriert werden und damit zusätzliche Funktionen für Lichtspiele oder Projektionen in den Nachtstunden generiert werden.—