In der deutschen Fensterindustrie zeichnet sich eine tiefgreifende Transformation ab: Osteuropäische Hersteller drängen mit Preisdumping in den Markt, branchenfremde Player treiben den disruptiven Wandel durch Online-Geschäftsmodelle und Technologieunternehmen setzen neue Hauselektronik-Standards, die zukünftig auch das Segment „Fenster“ einschließen. Die Lösungsansätze dazu wurden im Oktober auf einem Fenster-Gipfel im Hause der Munich Strategy Group (MSG) diskutiert. Dazu waren Eigentümer, Geschäftsführer und Manager aus verschiedenen Segmenten der deutschsprachigen Fenster- und Baubranche versammelt: Hier diskutierten Komponentenhersteller, Fensterhersteller, Vertreter aus dem Fertigbau und Betreiber von Onlineplattformen für Fenster. Das Ziel der Diskussion: Die Branche als System zu sehen und Ideen zu erarbeiten, um gemeinsam besser zu werden. Besonders lebhaft wurde die Diskussion zwischen traditionellen Industrievertretern und Vertretern von Online-Plattformen geführt. Erörtert wurden folgende Fragen:
- Kann „Smart Home“ das Fenster aufwerten?
- Führt die Digitalisierung zu mehr oder weniger Qualität in der Montage?
- Wird der Preis durch Online-Geschäftsmodelle zum schlagenden Faktor?
- Variantenvielfalt oder Spezialisierung im Bereich Fenster: Wo liegen die Chancen?
Klar ist allen: Neben Qualität und Preis sind heute Convenience (Bequemlichkeit) und Schnelligkeit zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren im Fenstervertrieb geworden. Ausnahmslos jeder Bereich – von den Produktionsprozessen und den Produkten über die Interaktion mit Partnern und Kunden bis zur Montage – wird digitalisiert werden.