Die hilzinger Gruppe gab Mitte Januar bekannt, dass man den Metallbaubetrieb Anders übernehmen wird. Der Traditionsbetrieb aus Fritzlar gehört offiziell seit Februar 2015 zur hilzinger Unternehmensgruppe. Der Hersteller von Aluminiumfenstern und Fassaden zählt nach Meinung von Hilzinger zu den führenden Metallbauunternehmen in Deutschland.
1933 gegründet, zählt das Familienunternehmen Anders mit rund 120 Mitarbeitern zu den größten Metallbaubetrieben in Deutschland. Trotz voller Auftragsbücher ist man 2014 in eine finanzielle Schieflage geraten, sodass im Oktober 2014 der Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt werden musste. Der Grun seien zwei Auftraggeber gewesen, die Rechnungen in einer Größenordnung von ca. 2 Mio. Euro nicht bezahlt hätten.
Gegenüber den Kunden soll Anders Metallbau als selbstständig agierendes Unternehmen erhalten bleiben, ergänzt um den Hinweis „Ein Unternehmen der hilzinger-Gruppe“. Helmut Hilzinger werde als zukünftiger Inhaber gemeinsam mit Oskar Anders die Geschäftsführung übernehmen. Alle rund 120 Mitarbeiter werden übernommen.
Die Anders Metallbau GmbH realisierte in der Vergangenheit Aufträge in Größenordnungen von bis zu 15 Mio. Euro je Einzelprojekt. Zu den Referenzen zählen außergewöhnliche Projekte wie zum Beispiel das Skyline Plaza in Frankfurt, das Pandion Vista in Köln oder auch die königlich niederländische Botschaft in Berlin. Seit 81 Jahren ist das Unternehmen in Familienbesitz und bereits in dritter Generation fest in der Region verwurzelt.
Weiter heißt es in der Pressemitteilung, dass beide Unternehmen auf den Objektbau spezialisiert seien. Hilzinger im Bereich Kunststoff-, Holz- und Holz-Aluminiumfenster, das Unternehmen Anders im Bereich Aluminium. Hilzinger beliefert darüber hinaus den Fachhandel. Rund 700 Partnerbetriebe alleine in Deutschland und der Schweiz. Dies ergebe Synergien. Bestehende Kontakte können beidseits genutzt werden. „Ein Spezialist für den Aluminiumfassadenbau mit dieser hohen fachlichen Kompetenz passt sehr gut zu uns“, so Helmut Hilzinger. Einen großen Vorteil sieht man auch in den sogenannten Mischaufträgen, denn mit dem Produktprogramm seien beide Unternehmen ab sofort in der Lage, auch Aufträge mit den bisher nicht angebotenen Werkstoffen zu liefern. Die firmeneigene Objektabteilung von Hilzinger könne jetzt auch den Aluminiumfassadenbau abwickeln. Bisher sei das nur in begrenztem Umfang möglich gewesen.
Mit der Übernahme der Firma Anders wächst die Unternehmensgruppe auf 1120 Mitarbeiter an insgesamt 20 Standorten in Deutschland, 2 Standorten in Tschechien sowie 18 Standorten in Frankreich. Verarbeitet werden bei hilzinger Profilsysteme der Marken KBE, TROCAL, GEALAN, REHAU, VEKA, Schüco, Brökelmann sowie das eigene Profilsystem VADB, das den Passivhaus Component Award 2014 gewonnen hat. Zudem fertigt hilzinger Holzfenster und Holz-Aluminiumfenster in den Bautiefen IV78 und IV88.
Die Unternehmensgruppe zählt zu den führenden Fensterherstellern und zu den Hundert erfolgreichsten Mittelstandsbetrieben in Deutschland. Die Munich Strategy Group (MSG) hat gemeinsam mit der Tageszeitung „Die Welt“ in einer bundesweiten, branchenübergreifenden Untersuchung die erfolgreichsten deutschen Mittelständler gekürt. Hilzinger konnte sich in seiner Umsatzgrößenklasse 15 Mio. Euro bis 400 Mio. Euro durchsetzen und belegt einen Platz unter den Top 100. Untersucht wurde die Leistungsfähigkeit und Entwicklung anhand der durchschnittlichen Ertragsquote und des Umsatzwachstums im Zeitraum 2009 bis 2013.