_ Schon jetzt ist klar: Diese Messeausgabe wird ausstellerseitig neue Rekorde brechen, denn nie zuvor stand den dort ausstellenden Unternehmen mehr Fläche zur Verfügung. Schließlich konnte man im letzten Jahr die neue Messehalle 3A einweihen, die die Gesamtfläche um 9000 m² bereichert. So nimmt es nicht wunder, dass die Messeverantwortlichen, insbesondere die Projektleiterin Elke Harreiß, davon ausgehen, dass wieder rund 800 Aussteller (und 500 Aussteller im Bereich der HOLZHANDWERK) auf rund 100 000 Messebesucher treffen.
Aber auch bei den Besucherströmen könnten Rekordmarken brechen – treffen die ausstellenden Betriebe doch auf eine vergleichsweise investitionslaunige Industrie und Handwerkerschaft. Die Gründe dazu sind vielfältig – einer davon ist sicherlich die Tatsache, dass der Strukturwandel innerhalb der Branche weiter voranschreitet: Kleinere Betriebe verlagern ihren Tätigkeitsbereich in Richtung Handel und Montage, andere Unternehmen sehen die Notwendigkeit, weitere Produktionskapazitäten aufzubauen und in die Flexibilität und Umfänge ihres Produktangebotes zu investieren, um diese neu entstandenen Handelsbetriebe als Kunden gewinnen zu können.
Ein weiterer Grund zur Investitionsbereitschaft ist sicherlich auch die robuste Auftragslage im Inland. Ein herrlich milder Winter – vor allem in Süddeutschland – hat dafür gesorgt, dass man von einer soliden Auslastung der Unternehmen sprechen kann. Zwar teilen viele Branchenakteure die mutige Wachstumsprognose von fast sechs Prozent des Verbands Fenster + Fassade nicht. Dennoch ist der Trend klar positiv: Die Nachfrage nach Fenstern, Türen und Fassaden ist so hoch wie lange nicht mehr. Die Frage ist nur: Können die Geschäftsführer und Investitionsverantwortlichen bei dieser guten Geschäftslage auch freie Tage für den Messebesuch erübrigen. Lohnen wird sich der Messebesuch auf jeden Fall: Schließlich haben sich die ausstellenden Unternehmen wieder eine Menge Neuheiten und Innovationen einfallen lassen, die Investitionen auch wirklich rechtfertigen sollen.
Was zeigen die Profilsystemgeber?
Schaut man auf das Angebot der PVC-Systemgeber, so kann man einen klaren Trend ausmachen: Die Anbieter fokussieren mittlerweile Allround-Systeme, die eine neue Ära volumenstarker Profilkonstruktionen einläuten sollen. Hier geht es darum, die Hauptläufer, das Brot-und-Butter-Geschäft besonders attraktiv bzw. besonders vielseitig zu machen. Als Beispiele zu nennen sind hier das Softline 82 von Veka, profine mit seinem für alle Profilmarken eingeführten 76er -System, Gealan mit seinem S 9000 Kombisystem und auch Inoutic mit Prestige oder dem 84 mm tiefem Eforte. Diese Profile werden allesamt mit neuen Lösungen und Anwendungsmöglichkeiten ergänzt nach dem Motto: „Mit einem System alle Bereiche abdecken.“
Klar ist aber auch: Die Systemgeber denken schon heute an die Profile von morgen. Und in Nürnberg bekommen wir erste Einblicke, wohin die Entwicklungen gehen könnten: Vorbeischauen sollte man unter diesem Aspekt auf jeden Fall bei Inoutic – die kündigen nämlich einen neuen Composite-Werkstoff an, der 20-mal stabiler als PVC sei und mit dem der Schweiß- und Verputz-Arbeitsgang entfallen könne.
Auch Rehau ist immer für eine Überraschung gut – ein neues Profilsystem „Synego“ wird angepriesen. Bei Veka spricht man von System-Neuauflagen Artline 82 mit flügelüberdeckenden Rahmen und einem „Softline 70 MB“, bei dem das Kürzel für Multi-Box stehe. Versprochen wird uns hier ein „Meilenstein in Richtung des multifunktionalen Fensters der Zukunft“.
Megatrend Hebe-Schiebe-Elemente
Ein Thema, das die Systemgeber und die Beschlagshäuser gleichermaßen forcieren, sind neue Hebe-Schiebe-Elemente, die nicht nur noch größer realisierbar und designoptimierter angeboten werden. Auch werden weitere Möglichkeiten vorgestellt, diese besonders leicht und eventuell auch besonders bequem per elektrischen Antrieb zu bewegen. Natürlich wurde auch in puncto Sicherheit „aufgerüstet“.
Insgesamt offenbaren sich bei den großflächigen Schiebe-Anlagen die Kooperationen zwischen Systemgeber, Beschlagshäusern und Herstellern wie z. B. Inoutic mit Rubo oder Hautau mit den Fensterherstellern TMP, Stöckel, Wirus und Fricke.
Ein Hingucker wird sicherlich auch die neue HS-Tür von Veka sein: Flügel, Zarge und Bodenschwelle stehen flächenbündig zueinander.
Aus dem Holzsegment wird vielleicht auch die Hebeschiebetür Slimline von Becker360 mit einer Ansichtbreite von nur noch 50 mm für interessierte Blicke und neue Kontakte sorgen. Und Unilux widmet sich in einem eigens dafür aufgestellten Pavillon auf dem Messestand ganz der Bedeutung großflächiger Fenstererlebnisse mit zahlreichen Schiebe-Varianten.
Fensterfertigung: schneller und/oder besser?
Für den Produktionsprozess haben sich die Anlagenbauer auch einige Neuheiten einfallen lassen. Schauen Sie doch beispielsweise mal bei Rybo bzw. Graf Synergy vorbei: Die versprechen, dass man mit einer neuen Schweißtechnik auf ein nachträgliches Verputzen verzichten könne.
Und bei Elumatec scheint nach dem Insolvenzverfahren im letzten Jahr ein ganz neuer Wind zu wehen: Im Vorfeld hat man bereits das neue Nachfolgezentrum präsentiert, bei dem die Profilbearbeitung durch ein Rotationsmodul erfolgt. Weitere (Welt-)Neuheiten sind auch hier angekündigt – die GLASWELT Redaktion wird sich natürlich auch auf diesem Stand genauer über die Neuheiten informieren.
Offerten, die den Endkunden überzeugen sollen
Ganz abgesehen von einer immer schnelleren, effizienteren und flexibleren Produktion, haben auch viele Neuheiten auf der Messe den Endkunden im Blick. Und dieser soll nicht nur mit tollen Werten, sondern auch mit einem designstarken Produkt überzeugt werden. Beispielhaft zu nennen sind hier die trendigen Oberflächendesigns des Folienanbieters Hornschuch oder auch das neue „Minimalfenster“ von Solarlux für das Luxussegment. Und selbst die von allen Seiten gefürchtete Konkurrenz aus Polen unterstützt seine Händler durch interessante Endkunden-Offerten: Hier bietet man die Möglichkeit, Priva-Lite-Glas – welches auf Knopfdruck nicht durchsichtig erscheint – zu verbauen und so dem Endkunden die Gardinen oder Vorhänge zu ersparen.
Beschlagsanbieter thematisieren die Lüftungstechnik
Etwas weniger mitteilsam waren im Vorfeld der Messe die Beschlagshäuser. Die Trends werden aber von fast jedem Anbieter unisono benannt: Es wird (wieder einmal) sicherer, komfortabler und effizienter.
Ein Themenbereich sticht dabei besonders hervor: Die Lüftungstechnik wird einen sehr großen Stellenwert auf dieser Messe einnehmen. Kleine und große Lösungen wurden bereits angekündigt und sind auch in den Messevorberichten (z. B. von Siegenia, Hautau oder Renson) erwähnt. Und wenn sich ein Fenster ganz von alleine öffnet und schließt, hat das ja auch mit der Lüftungstechnik zu tun. Hier sollte man auf die Lösungen von Winkhaus (activPilot Comfort PADM) und Maco (E-Beschlag) besonders achten.
Aber wenn man sich in einem Verdrängungsmarkt befindet, werden Unternehmen auch in anderen Themenfeldern erfinderisch: So werde Maco in Deutschland jetzt auch als Anbieter von Dämmplatten (SDS Innendämmsystem) für Heizkörpernischen, Fensterlaibungen und Rollladenkästen auftreten.
Nutzen Sie die vorliegende Ausgabe mit dem umfangreichen Messeüberblick für Ihren Besuch in Nürnberg. Auch die GLASWELT Redaktion ist an allen Tagen vor Ort – wenn Sie weitere Informationen benötigen oder Sie einfach einen entspannenden Moment mit einem Cocktail erleben möchten: Sie sind herzlich bei uns auf den Stand in Halle 6, Stand 154 eingeladen.
Und falls es Ihnen nicht vergönnt ist, das Angebot in der fränkischen Metropole live zu erleben – seien Sie versichert: Wir gehen in den nächsten Heften ausgiebig auf die Neuheiten und Innovationen ein.—
Daten Und Fakten
Termin: Mittwoch, 26. bis Samstag, 29. März 2014.
Öffnungszeiten: täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr, Samstag bis 17:00 Uhr
Kosten: Tageskarte 20 Euro, ermäßigt (Auszubildende, Studenten): 8 Euro, Dauerkarte: 30 Euro
Das aktuelle Ausstellerverzeichnis ist abrufbar:
Verkehrsmittel zum Messegelände:
http://www.frontale.de/anreise
Übernachten in Nürnberg: Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg Tel. (09 11) 23 36-0, Fax (09 11) 23 36-1 66
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Privatzimmervermittlung: bed & breakfast NürnbergTel. (09 11) 98 33-39 45, Fax (09 11) 98 33-39 46
http://www.bed-and-breakfast.de/nuernberg nuernberg@bed-and-breakfast.de
Online-Branchenplattform Ask
Die Aussteller stellen hier ihre Produkte vor. Damit können Sie ihren Messebesuch im Vorfeld planen:
Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln:
Wenn Sie vom Flughafen kommen, müssen Sie einmal umsteigen. Fahren Sie mit der U 2 in Richtung Nürnberg Röthenbach. Am Hauptbahnhof nehmen Sie dann die U 1 Richtung Langwasser Süd.
Angebotsspektrum der Messe:
- Profile: Konstruktions- und Profilsysteme, Halbzeuge, Werkstoffe, Fertigungshilfsmittel, Bauelemente, Fertigelemente, Verschattung, Lüftung
- Glas und Glaserzeugnisse
- Beschläge, Türen, Befestigungstechnik, Sicherheitstechnik, Organisationstechnik
- Maschinen, Werkzeuge, Betriebstechnik, Betriebsausstattung.