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Wertbau macht sich stark für vernetzte Bauelemente

Mehr als nur Fenster verkaufen

„Es gibt viele Insellösungen bei der Automatisierung von Bauelementen – aber immer noch keinen einheitlichen Standard“, beklagt Carsten Taig. Als Bauelemente­anbieter sieht sich der Geschäftsführer somit in der Pflicht, die Wertbau-Partnerbetriebe umfassend über die Möglichkeiten einer intelligenten Haussteuerung zu informieren.

Einen ersten Anfang habe man jetzt gemacht: Der Ausstellungsraum des Unternehmens in Langenwetzendorf wurde auf den neuesten Stand der Hausautomation gebracht. „Elektrischer Rollladen- oder Garagentorantrieb ist längst keine Neuigkeit mehr. Aber was heute durch intelligente Haussteuerung tatsächlich alles möglich ist, zeigen wir live bei uns vor Ort“, erläutert der Geschäftsführer Vertrieb beim Rundgang durch die Ausstellung. Dabei spricht er begeistert von den Möglichkeiten: „Ob Neubau oder Renovierung, intelligente Haussteuerung ist komfortabel und gerade im Alter weniger kräftezehrend. Schließlich lassen sich Rollläden, Markisen, Dachfenster oder Haustüren automatisch über Sender, PC, Notebook, Tablet-PC und Smartphone bedienen.“ Das System sei sicher, die Programmierung selbsterklärend und die Befehle einfach und bequem auszuführen. Zudem sei die Montage und Einrichtung der Komponenten so leicht, dass auch Bauelementehändler Lösungen anbieten könnten, die bislang anderen Gewerken vorbehalten waren.

Im Blick: Fokusthema Sicherheit

Nicht unerwähnt lassen möchte Taig dabei den Sicherheitsaspekt: Der Nutzer ist immer im Bilde, was in seinen eigenen vier Wänden vor sich geht. Via Internetübertragung auf Smartphone oder PC lässt sich von unterwegs aus überprüfen, ob das Dachfenster geschlossen, die Rollläden heruntergelassen, die Markise eingefahren und die Haustüre fest verschlossen ist.

Falls eine Einstellung verändert werden muss, könne der Nutzer sie bequem aus der Ferne vornehmen und z.B. einen Rollladen nachträglich schließen. Das System liefert dann eine Rückmeldung mit der Angabe, ob der Befehl ordnungsgemäß ausgeführt werden konnte.

Wertbau hat bei der Einführung dieser Technik dabei auf die Lösungen des Motorisierungsspezialisten Somfy gesetzt. Dieser biete mit TaHoma eine Steuerung, die in der Lage ist, die gesamte Haustechnik wie z. B. die Beleuchtung, die Heizung, Rollläden und vieles mehr zu vernetzen. Das Herzstück, die TaHoma Box, kommuniziert per Funk mit allen Geräten im und am Haus. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Funktechnologie io-homecontrol. Dieses bidirektionale Funkprotokoll für Wohngebäude schaffe den gesicherten Zugang zum Internet und ist in vielen Haustechnik-Produkten weiterer Partnermarken integriert.

Zudem können mit dem neuen Somfy-Pad alle Funkantriebe angesteuert werden. Damit ergänzt oder ersetzt es die einzelnen Hand- und Wandsender. Fingerstriche auf der Oberfläche genügen, um die Rollläden hochzufahren oder die Lamellen der Raffstoren zu verstellen.

Auch der Außenbereich wird in die Haussteuerung eingebunden: Automatisch ­gesteuerte Markisen sorgen dafür, dass auch ohne Zutun der Hausbewohner auf der Terrasse immer genau die Lichtverhältnisse herrschen, die man sich wünscht. Die intelligente Steuerung reagiert auf Wind und Regen und per Zeit- oder Sonnenautomatik können Szenarien definiert oder für jeden Wochentag Abläufe erstellt werden. Durch die Integration von Feuer- und Bewegungsmeldern und Überwachungskameras lässt sich zusätzlich die Sicherheit erhöhen.

Carsten Taig: „Unser Anliegen ist es, unseren über 900 Partnerbetrieben das nötige Know-how bereitzustellen. Diese Händler sollen so dem Endkunden entsprechende funktionierende und begeisternde Lösungen anbieten können. Schließlich biete die Haussteuerung eine hervorragende Möglichkeit für Zusatzgeschäfte und zur Abgrenzung vom Marktbegleiter.“

Die Partnerbetriebe würden in den nächsten Monaten mit weiteren Informationen über die Möglichkeiten versorgt werden – auch die Kompetenzstammtische, die das Unternehmen in nächster Zeit für seine Partner abhalten wird, würden dazu genutzt werden, die Potenziale der Haussteuerung anzusprechen. —

Daniel Mund

Wertbau: “Wir verdoppeln unsere Holz-Kapazitäten“

Das letzte Geschäftsjahr war beim Vollsortimenter Wertbau geprägt durch deutliche Umsatzsteigerungen – vor allem bei den Holzfenstern. Geschäftsführer Carsten Taig: „Bei Holz konnten wir 50 % zulegen, die Holz-Alu-Umsätze stiegen um 17 % und unsere Kunststoffsparte wuchs vergleichsweise moderat mit rund 5 Prozent.“

Das Unternehmen aus dem thüringischen Langenwetzendorf konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr (läuft bis zum Ende des ersten Quartals) erstmals die 40 Mio. Euro-Umsatzmarke überschreiten, was zugleich ein Wachstum von 17 % bedeute. D

en starken Zuwachs im Holzbereich führte Taig auch auf die Kooperation mit dem Schweizer Hersteller Ego-Kiefer zurück. Der Anteil für den eidgenössischen Fensteranbieter machte 2012 einen Wert von knapp 3 Mio. ­Euro aus.

Taig warnte anlässlich einer Pressekonferenz im Juni vor allzu großen Erwartungen für das laufende Jahr: „Der Start ins neue Geschäftsjahr war sehr verhalten und eigentlich kann es jetzt nur noch besser werden. Als Ziel gab Taig ein Wachstum von 3 bis 5 % für das eigene Unternehmen aus. In diesem Jahr würde sich die Branche und auch Wertbau im Besonderen mit den Themen Bauproduktenverordnung, starker Wettbewerbsdruck aus Polen und die stabile Modernisierungs- und Neubautätigkeit beschäftigen.

Langfristig bleibe man dabei: „Wir wollen in einigen Jahren an der Spitze sein – und gerade im Holzfensterbereich nähern wir uns dieser Position mit großen Schritten“, so Carsten Taig, der im Unternehmen für den Vertrieb verantwortlich zeichnet.

Die Vorrausetzungen für eine Spitzenposition ­würde man momentan schaffen – am Ende des Restrukturierungsprozesses, der sich auf Produktionsanlagen und auch auf die Mannschaft beziehe, werde das Unternehmen eine Fertigungskapazität von 1000 Kunststofffenstern und 500 Holzfenstern bereitstellen, die täglich das Werk verlassen könnten. Dieser Prozess dauere bis Ende 2014 und hätte dann eine Investitionssumme von 6 Mio. Euro verschlungen. Immerhin: Im Holzbereich würde man mit dieser Zielvorgabe den täglichen Ausstoß verdoppeln.

Erste Investitionen seien bereits getätigt: Die bestehende Weinig-Durchlaufanlage wurde durch einen Conturex ergänzt. Zusätzlich soll jetzt noch ein weiteres CNC-Bearbeitungszentrum installiert werden. Für eine lückenlose Fertigungsverfolgung sollen künftig RFID-Transponder, die in die Holzrahmen implantiert werden, den Produktionsweg digitalisieren.

Ein Versiegelungsroboter von Wintech werde den Bereich Verglasung effizienter gestalten und auch an der Oberflächenapplizierung würden noch entsprechende Stellschrauben gedreht werden: Die Geschwindigkeit der bestehenden Lackierroboter, die gerade einmal ein halbes Jahr in ­Betrieb sind, sei nicht ausreichend und „wir suchen hier noch nach einer schnelleren ­Lösung,“ ­erklärt Taig.

Zudem stehen im PVC-Bereich Investitionsentscheidungen an. „Im nächsten Jahr möchten wir hier ein komplett neues Zuschnittszentrum installieren.“

https://www.wertbau.de/de/

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