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Verbände legen neue Studie auf

Verwertungspotenziale erhöhen

Die wichtigsten Verbände und Organisationen der Fensterbranche haben eine Studie in Auftrag gegeben, um die Potenziale des Altfenster-Recyclings und weitere Möglichkeiten auszuloten. Es sollen die Abfallpotenziale, alternative Entsorgungskonzepte und Möglichkeiten der Verwertung mit Blick auf eine Wertschöpfungskette über alle Rahmenmaterialien hinweg zu nutzen, ermittelt werden. Auftraggeber sind der ­Bundesverband Flachglas (BF), der Bundesverband ProHolzfenster, der Fach­verband Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) sowie der Verband Fenster + Fassade (VFF) zusammen mit den Recycling-Initiativen A|U|F, Rewindo und der Biotrans GmbH. Der erste Abschnitt dieser Analyse gibt einen Überblick über Abfallpotenziale von Kunststoff-, Aluminium- und Holzfenstern und den gemeinsamen Anfall von Wertstoffen und wie diese Stoffe bislang verwertet werden.

Soviel Wertstoffpotenzial liefern ­Altfenster

Die Analyse zeigt, dass jährlich ein Wertstoffpoten­zial von 472 Kilotonnen (kt) an Altfenstern in Deutschland anfällt. Hierbei bildet Altglas mit 251 kt (53 %) den größten Mengenanteil. Von den circa 33 % Rahmenmaterialien entfällt knapp die Hälfte der Menge mit 76 kt (16 %) auf Holzrahmen, gefolgt von PVC-Profilen mit 44 kt (9 %) und Aluminiumprofilen mit 35 kt (8 %). Die Beschläge inklusive Griffe umfassen circa 17 kt (4 %). Die restlichen 49 kt (10 %) entfallen auf weitere Komponenten wie Dichtungen, Abstandshalter, Schrauben und Beschichtungen aller Art, aber auch auf Stahlarmierungen, die allein 29 kt ausmachen. Schon jetzt kann ein Gros der Altfenster je nach Material aufgearbeitet, recycelt und zu einem recht hohen Anteil auch wieder für die Fensterherstellung verwendet werden.

Neben den Verbänden und Organisationen ist auch die Biotrans GmbH an der Studie beteiligt. Das Entsorgungsunternehmen bietet ein Konzept für alle Fenster und Rahmenmaterialen. Bundesweit werden die Altkonstruktionen mit eigenen Containern und Fuhrpark gesammelt und zentral in Schwerte aufbereitet. Das Ziel ist dabei eine möglichst hohe Verwertungsquote. Dort werden je nach Anfallstelle des Abfalls auch verschiedene Rahmenmaterialien gemeinsam in einem Container angenommen. Biotrans erfasst aber auch, genau wie die anderen Recycling-Partner der beteiligten Verbände, je nach Abfallmenge und Projekt, Monochargen von Altfenstern unterschiedlicher ­Rahmenmaterialien.

Mehr Recycling, thermische Verwertung ­reduzieren

Im weiteren Studienverlauf geht es nicht nur darum, mehr Recycling-Möglichkeiten zu erarbeiten, sondern die Nachhaltigkeit deutlich zu erhöhen. So soll unter anderem die thermische Verwertung reduziert und auch die Nutzungsmöglichkeiten des Flachglases verbessert werden. Bei der Suche nach Verbesserungspotenzialen gehen die an der Studie beteiligten Verbände und Organisationen den Schritt vom reinen Recycling hin zur Kreislaufwirtschaft über die gesamte Wertschöpfungskette und ebnen damit der Fensterbranche den Weg zu deutlich mehr Nachhaltigkeit. Diese kann dadurch wiederum im Baubereich einen wesentlichen Beitrag zum Green Deal und zur verbesserten Produktverantwortung für das gesamte Fenster leisten und sich auf politischer Ebene mehr Gehör verschaffen. Ferner wird sich EPPA, der europäische Wirtschaftsverband der Hersteller von Kunststoff-Fenstersystemen, an der weiteren Erhebung beteiligen.

Erste Ergebnisse der zweiten Stufe der Studie werden für Anfang 2025 erwartet.

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