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UMGANG MIT KUNDEN PERFEKTIONIEREN (VI)

Make your day – aus jedem Handwerker-Tag das Beste machen

Warum sind Sie heute morgen aufgestanden? Klar, „Wegen der Arbeit, um Geld zu verdienen“ ist sicher eine Antwort. Aber dieses Motiv allein trägt uns nicht durch herausfordernde Tage und lässt uns nicht langfristig zufrieden sein. Deshalb ist es ratsam, morgens einen kurzen mentalen Check-up zu machen.

Sie sind der Retter

Als Handwerker sind Sie dafür qualifiziert, lang gehegte Kundenwünsche wahr werden lassen zu können, Wohnträume zu erfüllen und als „Retter“ bei Reklamationen und Notfällen aufzutreten. Seien Sie sich also bewusst, dass das, was für Sie grauer Alltag für Ihre Kunden eine besondere Situation ist, die mit vielen Erwartungen und Hoffnungen aufgeladen ist. Neben fachlichen Qualitäten punkten Sie bei Kunden mit Empathie und psychologischem Fingerspitzengefühl, gerade wenn etwas nicht hundertprozentig klappt oder es Verzögerungen gibt.

Für manche alleinstehende Menschen, gerade Seniorinnen und Senioren, sind Sie eine wichtige Verbindung nach Außen, ein Gesprächspartner, dem sie auch ein persönliches Thema mitteilen können. Sie machen Menschen glücklich und helfen, deren Leben ein Stück angenehmer und schöner zu machen. Sie sind also weit mehr als nur ein technischer Dienstleister. Seien Sie sich dessen täglich bewusst und stärken Sie sich so selbst mit mehr Sinnerleben und Erfüllung durch ihre wertvolle Aufgabe.

Wie Sie auch im Betrieb gut ankommen

Eine wichtige Quelle von Kraft und Unterstützung können Ihre Kollegen und Führungskräfte sein. Und wie man in den Wald hineinruft, so hallt es heraus. Deshalb ist es wichtig, wie Sie Ihre ersten zehn Minuten in Ihrem Betrieb gestalten. Auch wenn die anderen vielleicht montagsmüde sind… ein offenes Lächeln, ein freundlicher Gruß, ein paar ehrliche Worte des Interesses, ein kleines Geschenk für den Kollegen, der Sie während einer Krankheit vertreten hat, ein paar Lieblings-Croissants für die Kolleginnen im Empfang, einfach so … SIE machen den Unterschied. Ihre Haltung, Ihre Einstellung zu den anderen, was Sie über sie denken, wird sichtbar in allem, was und wie Sie es tun. Eine positive, menschenfreundliche, wertschätzende Grundhaltung macht Ihnen selbst das Leben leichter und bringt Ihnen bessere, aufbauendere Resonanzen. Werden Sie sich also schon in der Anfahrt zu Ihrem Betrieb bewusst, mit welchen Gedanken und Gefühlen Sie anderen heute begegnen wollen.

Es gibt keine blöden Kunden

Natürlich gibt es unter Kunden sehr „harte Nüsse“, die schwer zu knacken scheinen. Eine Sichtweise, die Ihnen vielleicht hier mehr Leichtigkeit verschafft, ist, dass das Allermeiste was wir erleben nicht gegen uns persönlich gerichtet ist. Oft nehmen wir Aussagen oder Verhaltensweisen von anderen automatisch persönlich, fühlen uns angegriffen, reagieren verletzt, schnappen ein, lassen uns provozieren. Situationen mit Kunden können so völlig unnötig eskalieren und schon haben Sie wieder einen Stress-Tag mehr auf Ihrem Lebenskonto. So ist ein sogenannter „Kontrolletti-Kunde“, der schon geraume Zeit hinter Ihnen steht und Ihrem Werk zusieht, oft einfach nur neugierig, ist viel allein und braucht Gesellschaft oder hat mit jemand anderen schlechte Erfahrungen gemacht. Dieser Mensch zweifelt also nicht an Ihrer Qualifikation oder will Ihnen auf den Geist gehen. Ein gesunder innerer Abstand zu ungeprüften Annahmen und Reaktionsweisen verschafft Ihnen da Raum, um angemessen freundlich zu reagieren. „Ah, ich sehe Sie sind sehr interessiert?“ könnten Sie fragen, und dann schauen Sie mal was kommt. In den meisten Fällen löst sich die Situation auf und Sie können ungestört weitermachen. Oft sind wir erstaunt, was Menschen in Wahrheit bewegt. Meistens liegen wir komplett daneben in unseren Mutmaßungen und Bewertungen, besonders wenn wir unter Druck sind. Und wenn Ihr Gehirn mal in der Eskalations-Spirale gefangen ist und in den „Flucht oder Kampf“-Modus umschnappt, haben Sie sowieso verloren. Deshalb tun Sie sich selbst (und anderen) einen Gefallen, wenn Sie nicht interpretieren, sondern locker bleiben und einfach fragen, was der andere braucht.

Eigenlob duftet – Wertschätzung in alle Richtungen leben

Auch wenn in vielen Firmen immer noch gilt „Nichts gesagt ist gelobt genug!“ – durchbrechen Sie den Kreislauf und leben Sie persönlich Wertschätzung. Zuerst einmal seien Sie sich bewusst, dass Sie jeden Tag das Bestmögliche tun und geben Sie sich die Wertschätzung selbst. Ihre Einstellung sich selbst gegenüber prägt Ihre Einstellung zu anderen. Auch wenn Kunden, Kollegen und Führungskräfte mal wieder sparsam mit Lob und Anerkennung umgehen, klopfen Sie sich nach einem vollendeten Projekt oder Arbeitstag (innerlich) auf die Schultern und genießen Sie die Momente von Stolz und Erfüllung ganz bewusst. Sprengen Sie die Regeln und loben Sie auch mal nach „oben“, also in Richtung Ihrer Führungskräfte.

Diese bekommen nämlich meistens am wenigsten Lob und Anerkennung ab, werden eher mit „Schwierigem“ bis „Unlösbarem“und in Rage verfallenen Kunden konfrontiert. Deshalb ist es kein „Einschleimen“, wenn Sie auch mal Ihre Zufriedenheit über Ihren Arbeitsplatz, die Arbeitsbedingungen und das Entgegenkommen in manchen Situationen deutlich hörbar machen.

In vielen unserer Seminare entsteht im Laufe des Tages eine „Meckerliste“ und daneben auch eine „Lobliste“, die die Teilnehmer ausfüllen und dann am Ende des Trainingstages den Führungskräften vortragen. Sie können sich nicht vorstellen, wie sich manche Führungskräfte freuen, wenn sie gesagt bekommen, dass sie das Meiste schon richtig machen und dass ihre Mitarbeiter gerne Teil des Unternehmens sind und die Vorteile durchaus zu schätzen wissen.

Gut gemacht, lieber Kunde!

Genauso lassen sich gute Gefühle erzeugen, wenn Sie Ihre Kunden loben. Der schön angelegte Garten, die besondere Farbe der Hauswand, der spendierte Kaffee, die Wahl der Kunden-Investition, der Hund, die Katze… Menschen lieben es, wenn man etwas Positives, was sie betrifft, wahrnimmt und dies dann auch ausspricht. Durch diese Annahme und Bestätigung entsteht eine unbewusste Form der Sympathie, ein Wohlwollen, das Ihnen durchaus hilfreich sein kann, gerade wenn es mal im Auftragsablauf schwieriger wird.

Auch am Ende des Auftrages bei der Abnahme ist das gemeinsame Betrachten des Werkes und das Hervorheben der Vorteile ein wirkungsvoller Verstärker. Der Kunde fühlt sich nochmals in seiner damals getroffenen Entscheidung bestärkt und sagt somit nochmal „JA!“ zu seiner Investition und der Wahl des handwerklichen Dienstleisters.

Und so entsteht bei einer gelungenen Abnahme beim Kunden dann oft das Bedürfnis SIE als Wunsch­erfüller und Umsetzer gebührend anzuerkennen. Das tut gut und ist auch völlig angemessen. Genießen Sie das Lob des Kunden, Sie haben es sich ja redlich verdient.

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