Als der gebürtige Bielefelder Thomas J. Hörmann 1963 nach seiner Ausbildung zum Diplom-Ingenieur offiziell in das Familienunternehmen eintritt, sind die Dimensionen noch ganz andere als heutzutage. Ein kleineres Produktangebot, deutlich weniger Mitarbeitende und Standorte sowie nur geringe Absatzzahlen im Ausland. Heute wie damals jedoch unverändert: Die tiefe Verwurzelung in der Region und die Untrennbarkeit von Familie und Beruf. Thomas J. Hörmann steigt 1963 an der Seite seines Vaters Hermann Hörmann in ein Unternehmen ein, das bereits sein Großvater August Hörmann 1935 unter dem Namen „Bielefelder Stahltürenfabrik“ gegründet hatte.
Zunächst zieht es den jungen Unternehmer in das saarländische Freisen, wo kurz zuvor ein Werk für Feuerschutztüren aus Stahl fertiggestellt worden war. Von dort aus betreut er die Geschäfte 25 Jahre lang. Im saarländischen Eckelhausen gründet das Unternehmen 1972 ein weiteres Werk, in den 1980er-Jahren kommen Akquisitionen im In- und Ausland hinzu.
Ende der 1980er-Jahre unterstützt der Unternehmer gemeinsam mit seinen Brüdern immer stärker seinen Vater bei den Geschäften am Hauptsitz in Steinhagen und verlegt seinen Lebensmittelpunkt nach Bielefeld, um in der Unternehmensleitung präsenter agieren zu können. 1990 wird er, neben seinem Vater Hermann Hörmann, persönlich haftender Gesellschafter der Gruppe.
Weitere zukunftsträchtige Entscheidungen fallen in diese Zeit, die beispielhaft für die offene Denkweise des Unternehmers stehen. So ergreift Thomas J. Hörmann 1988 die Chance und übernimmt die Schörghuber Spezialtüren KG, einen Anbieter von Holz-Feuerschutztüren. Es entsteht ein neues Werk im belgischen Genk und durch die Übernahme des französischen Torherstellers Tubauto eine starke Präsenz in Frankreich. Mittlerweile ist Hörmann in mehr als 40 Ländern mit eigenen Standorten präsent.
Nach dem Tod seines Vaters 1994 führt Thomas J. Hörmann das Unternehmen gemeinsam mit seinen Söhnen Martin J. Hörmann (Eintritt: 1990) und Christoph Hörmann (Eintritt: 1992) in dritter und vierter Generation. Heute sind bereits erste Vertreter der 5. Generation im Unternehmen tätig.
In den letzten Jahren übergibt Thomas J. Hörmann das operative Geschäft mehr und mehr in die Hände seiner Söhne. Er bleibt aber weiterhin persönlich haftender Gesellschafter und engagiert sich für Neubauprojekte, Investitionen in die Produktionsstandorte und neue Produkte. Bis zu seinem Tod ist er fast täglich am Unternehmenssitz in Steinhagen anzutreffen. Ganz in dem Sinne, wie er einst auf die Frage nach seinem perfekten Arbeitstag bei Hörmann antwortete: „Von 8 bis 18 Uhr im Büro.“ Auch wenn ihm die Arbeit wie ein Hobby erscheint, nimmt er sich Zeit für viele weitere Interessen. Er ist begeisterter Reiter und Tennisspieler sowie passionierter Golfspieler und Skifahrer.
Verantwortungsvoll zeigt er sich im ökologischen Handeln. Eine nachhaltige Produktion und eine ökologisch bewusste Transportlogistik sind ihm ebenso eine Herzensangelegenheit wie Umweltschutzprojekte, die er gemeinsam mit seinen Söhnen und Enkeln unterstützt.
In einem Nachruf des Unternehmens heißt es: „Mit seiner beispielhaften Motivation, seiner außergewöhnlichen Fachkompetenz und bewundernswerter Energie bis ins hohe Alter führte er die Hörmann Gruppe zu ihrer heutigen internationalen Bedeutung. Er begleitete viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf ihren Laufbahnen bei Hörmann und war direkter Ansprechpartner mit Vorbildcharakter. Immer mit der festen Überzeugung, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Grundlage für den Erfolg bilden und das Unternehmen ausmachen.“