Die schöne und funktionale Bauelemente-Ausstellung ist entscheidend, wenn sich Endkunden für einen Anbieter mit seinen Produkten entscheiden sollen. Der Showroom erfüllt dabei zwei Aufgaben: Der Kunde muss sich gleich beim Betreten der Ausstellung bestätigt fühlen, dass er sich in den Händen kompetenter Fachleute befindet.
Die professionelle Ausstellung hilft zudem dem Verkäufer, während der Beratungs- und Verkaufsphase das passende Produkt schnellstmöglich zu finden und dabei den höchstmöglichen Deckungsbeitrag zu erzielen.
Unser Experte ist auf die Planung und Realisierung von Ausstellungsräumen für Bauelemente und Bodenbeläge spezialisiert und bietet Webinare an, in denen Fensteranbieter wichtige Tipps für eine optimale Ausstellungspräsentation erhalten. In diesen Webinaren sind essentielle Fragen aufgetaucht, die in dieser Serie umfassend beleuchtet werden sollen.
Leserfrage: Welche Rolle spielt die Decke in der Ausstellung?
Die Decke stellt die obere Grenze des Ausstellungsraums dar. Sie beeinflusst unmittelbar die Atmosphäre im Ausstellungsraum, übt direkten Einfluss auf die empfundene Behaglichkeit aus und prägt maßgeblich die Wirksamkeit der Bemusterungs-Inszenierung.
Das alles gilt sowohl für die Decke als auch für den Fußboden und die Wände. Obwohl dieser Einfluss primär unbewusst wahrgenommen wird, ist die Gesamtwirkung entscheidend. Bei der Gestaltung des Ausstellungsraums sollten daher verschiedene kritische Aspekte berücksichtigt werden. Dazu gehören Design, Funktionalität, Kosten und Zeithorizont des Showrooms.
Für die Gestaltung des Designs gelten zwei Grundsätze: Der erste Grundsatz besagt, die Decke soll als dekoratives Element behandelt werden. Ein Prinzip, das vor allem in Einkaufszentren, Wartebereichen, in der Gastronomie und in Handelsgeschäften, z. B. Modegeschäften, eingesetzt wird. Oft wird damit das Ziel verfolgt, die Markenidentität zu unterstützen. Der zweite Grundsatz besagt, die Decke soll als Teil der Inszenierung der zum Verkauf stehenden Exponate betrachtet werden. Daher sollte sich die Decke im Design so nah wie möglich an dem Ort orientieren, an dem das Produkt installiert und verwendet wird. Nach diesem zweiten Grundsatz empfehlen wir für die Präsentation von Bauelementen eine glatte, matt-weiße Deckenfläche mit einer Höhe von rund drei Metern.
In Sachen Funktionalität weist jede Lösung Vor- und Nachteile auf. Beispielsweise bietet eine abgehängte Decke die Möglichkeit, thermisch und akustisch zu isolieren, Leuchtkörper und weitere Elemente einzubetten, Leitungen zu verstecken und den Brandschutz zu unterstützen. Andererseits ist ein von einer hohen Gebäudedecke abgehängtes Beleuchtungssystem flexibler handhabbar, einfacher zu warten und nach einem Umzug fast immer wiederverwendbar.
Je nach Art des Gebäudes können die Kosten für die Deckengestaltung stark variieren. Eine große Industriehalle mit einer Deckenhöhe von acht Metern unterliegt einer anderen Bewertung als ein Gebäude zwischen drei und vier Metern Deckenhöhe. Darüber hinaus müssen mögliche Einsparungen im Verhältnis zu den Kosten betrachtet werden – sowohl mit Blick auf die Anlagekosten als auch mit Blick auf den Energieverbrauch.
Je nach Zeithorizont der Ausstellung hat die Flexibilität der gewählten Lösungen ein mehr oder weniger starkes Gewicht.
Das ist bei der Farbauswahl zu beachten
Bei einer hohen Rohdecke kann (alternativ zu einer vollflächigen Zwischendecke) ein Zwischenweg gewählt werden. Etwa indem Inseln mit abgehängten Decken gezielt zum Einsatz kommen.
Schließlich spielen auch Farben eine entscheidende Rolle. Während Weiß nach wie vor die empfohlene Deckenfarbe ist, können je nach Gestaltung der Räume, der Einrichtung und der Beschaffenheit des Gebäudes auch Schwarz- oder Grautöne wirksam sein. Solche Farben können entweder über die gesamte Fläche oder in bestimmten Abschnitten eingesetzt werden. Die Deckengestaltung ist ein Zusammenspiel von Varianten. Eine gut durchdachte Auswahl und ein gezielter Einsatz der Möglichkeiten gelingt eher im Rahmen einer extern betreuten Fachplanung.
Diese Fehler sollten Sie nicht machen
Von drei gängigen Fehlern wird abgeraten, sowohl bei Renovierungen als auch bei Neubauten:
Wenn eine Zwischendecke eingebaut wird, ist der Einsatz von Gipskartonplatten vorzuziehen. Von abgehängten Rasterdecken mit Mineralfaserplatten sollte abgesehen werden. Diese verleihen dem Raum einen industriellen Charakter und eignen sich nicht für die Inszenierung von Bauelementen für den privaten Baubedarf.
Im Zweifelsfall sollte für die Decke oder Zwischendecke vorzugsweise die Farbe Weiß gewählt werden. Der Einsatz von bunten Farben, Bildern, Spiegeln und anderen dekorativen Elementen ist nicht zu empfehlen. Ausnahme: Wenn die Auswahl mit der Unterstützung eines erfahrenen Fachplaners stattfindet, ist der Einsatz dekorativer Elemente denkbar.
Spanndecken aus PVC eigenen sich für eine Türen- und Fensterausstellung nicht. Die hohen Kosten und ungewollte Spiegelungen sprechen dagegen.
Foto: ShowMotion GmbH
Unser Experte
Mattia Sola ist Geschäftsführer von ShowMotion Deutschland. Das Unternehmen ist auf die Planung und Realisierung von designorientierten Ausstellungsräumen für Bauelemente und Bodenbeläge spezialisiert – von der initialen Idee über die Planung und individuelle Fertigung bis hin zur Montage. In dieser Serie werden noch weitere Fragen beantwortet wie: Meine Ausstellung ist in die Jahre gekommen. Wo kann ich ansetzen, um sie aufzufrischen? Ich möchte das Ambiente der Ausstellung freundlicher gestalten, spielt die Beleuchtung eine Rolle? Wie kann ich das Ambiente der Ausstellung kundenfreundlicher gestalten? Wie vermeide ich, dass die Ausstellung unordentlich wirkt?
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