Als deutlichen Wertezuwachs verbucht die zur EGE-Gruppe gehörende Baltic Fenster die Maschineninvestition in ein neues Bearbeitungszentrum. Die auf die Baltic-Produktkonfiguration abgestimmte Anlage kommt von Schirmer und es ging sehr schnell – sogar rekordverdächtig schnell.
In einer Rekordzeit von nur zwölf Monaten lieferte die Schirmer Maschinen GmbH ein zweites Bearbeitungszentrum für die Baltic Fenster GmbH. Roland Vogt, Mitglied der Schirmer-Geschäftsleitung, erklärt: „Wenn man so lange so gut partnerschaftlich zusammenarbeitet, weiß man, wie der Kunde tickt. Darum war es möglich, dass wir uns in so kurzer Zeit auf die Anforderungen bei der Baltic einstellen konnten. Normalerweise haben wir eine Lieferzeit von 15 bis 18 Monaten.“ Tatsächlich reicht die Zusammenarbeit mit der EGE-Gruppe bis in die frühen 1980er Jahre zurück. Seitdem stattet Schirmer regelmäßig sämtliche Gruppenunternehmen mit modernster Maschinentechnologie aus.
So teuer ist das neue BAZ und der Umbau
Seit fünf Jahren gehört jetzt die Baltic Fenster zur EGE-Gruppe und hat sich im Gruppenverbund sehr positiv entwickelt. Zuletzt war man – auch dank der verstärkten Vertriebsaktivitäten bei Kunststofffenstern und -haustüren – an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen.
Um das weitere Schirmer-Bearbeitungszentrum effektiv in die Fertigung implementieren zu können, bedurfte es jedoch einiger Vorarbeiten. So dämmte die Baltic Fenster GmbH zunächst einen Teil der Kalthalle, funktionierte sie zur Warmhalle um und schuf mehr Lagerfläche. Die erweiterte Produktionshalle beherbergt nun das neue BAZ samt Stahlzuschnitt. Insgesamt investierte die Baltic Fenster GmbH mehr als eine Mio. Euro in das Projekt.
Mit dem Schirmer-Prinzip klappt es auch bei begrenzten Platzverhältnissen
„Das Layout der neuen Anlage ist auf den Zentimeter maßgeschneidert“, erklärt Dirk Buesge, Leiter Projektmanagement bei Schirmer. „Das ist unser tägliches Brot. In den Produktionsstätten ist allgemein wenig Platz, aber die Maschinen werden immer größer.“ So kam auch bei der Baltic das Schirmer-Prinzip zum Tragen: Dabei konfiguriert der Maschinenhersteller standardisierte Bearbeitungsmodule entsprechend den kundenspezifischen Anforderungen zu einer optimalen Produktionslösung.
In Sachen Automatisierung setzt die neue Anlage in Langenhorn Maßstäbe. Über acht Achsen positionieren sich Bohr- und Fräswerkzeuge schnell und präzise, bewegen sich gleichzeitig linear und rotierend um den Profilstab und ermöglichen so komplexe Bearbeitungen aus allen Winkeln. „Hier kommt neuste Antriebs- und Bohrtechnologie sowie PC-Technologie aus dem Hause Beckhoff Automation zum Einsatz“, betont Buesge. Auch aktuelle Schweißanforderungen für das Dichtungshinterfräsen habe man berücksichtigt.
Das kann die neue Schirmer-Anlage
So übernimmt das neue BAZ bei der Baltic nun auch alle Arbeiten, die zuvor an Einzelplätzen per Hand verrichtet wurden – schneller, präziser und flexibler. Neben den Standardbearbeitungen integriert es das Setzen der Schließbleche und Stahlverstärkungen, eine vollautomatische Pfosten- und Kämpferkonturfräsung in Stückzahl 1, Bohrungen für die Oliven, für Entwässerung und Lüftung. Das neue „Orbit 8“-Bearbeitungsmodul erlaubt zudem Vorarbeiten im Kunststoff. Die automatische Werkzeugbrucherkennung deckt Fehlerquellen frühzeitig auf. Nachfertigungen lassen sich ohne Rüstzeiten dazwischenschieben: Alles stellt sich vollautomatisch ein.
GF Biermann freut sich über mehr Output-Kapazität
Das neue BAZ versetzt uns in die Lage, in gleicher Zeit einen um 15 Prozent höheren Output zu generieren“
Daniel Mund / GLASWELT
Der hohe Automatisierungsgrad der neuen Anlage bringt Vorteile für den Fensterhersteller, seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Kunden. „Das neue BAZ versetzt uns in die Lage, in gleicher Zeit einen um 15 Prozent höheren Output zu generieren“, erläutert Gregor Biermann, Geschäftsführer der Baltic Fenster GmbH. Dank des neuen BAZ fallen aber nicht nur zusätzliche Handlingsprozesse weg. Als einziges Unternehmen in der EGE-Gruppe sei die Baltic nun in der Lage, sowohl Kömmerling- als auch Veka-Systeme zu verarbeiten, betont Biermann. Das sei hilfreich, um gruppenübergreifend Auftragsspitzen zu bewältigen. Das Schirmer-BAZ von 2012 steht dem Unternehmen nun für den Sonderbau zur Verfügung und um die weiterhin hohe Nachfrage nach Haustüren zu bedienen.
Mit zwei Bearbeitungs- und Zuschnittzentren sowie zwei Schweiß-Putzlinien sieht Gregor Biermann das Unternehmen optimal gerüstet für das weitere Wachstum. Parallel setzte die Baltic weitere Investitionen um: in drei Krananlagen, eine neue Ladelogistik, in die Modernisierung der Haustürhalle, eine neue Warenannahme sowie in zusätzliche Parkflächen für die Fahrzeuge der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.