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Roto Frank AG: Internationales Geschäft mildert Deutschland-Schwäche

Den Märkten neue Impulse geben

In seiner Kurzanalyse der Baukonjunktur, als der für Roto entscheidenden Einflussgröße, wies Dr. Eckhard Keill auf einer Pressekonferenz Mitte Oktober zunächst auf einige internationale Entwicklungen hin. Dabei konstatierte der Vorstandsvorsitzende z.B. in den USA einen durch die „spektakuläre Immobilienkrise“ ausgelösten kräftigen Rückgang. Europa verzeichne dagegen einer Euroconstruct-Prognose zufolge auch 2007 insgesamt ein moderates Wachstum von 2,5 Prozent. Allerdings verdecke dieser Durchschnittswert ein sehr differenziertes Bild in einzelnen Regionen bzw. Ländern. So liege Osteuropa zwar weiter an der Spitze der Plus-Skala. Dennoch herrsche hier nicht nur „eitel Sonnenschein“, wie das Beispiel Russland zeige. In dem zweitwichtigsten Roto-Einzelmarkt verlangsame sich das bisher rasante Wachstumstempo im laufenden Jahr signifikant.

Für Deutschland stellte Keill lapidar fest: „Alle Experten haben sich gründlich geirrt.“ Spätestens nach dem 1. Quartal seien die durchweg positiven Prognosen durch die Realität widerlegt worden. Für den „enttäuschenden Verlauf“, der den Bausektor wieder zur generellen Konjunkturbremse in Deutschland mache, sei der drastische Einbruch im Wohnungsneubau verantwortlich. Sie lasse sich mit Blick auf das Fertigstellungs-Ergebnis auch für 2008 nichts Gutes erwarten. Hinzu komme, dass Renovierung und Sanierung „ebenfalls schwächeln“, was aufgrund des bei 60 bis 70 Prozent liegenden Anteils dieses Marktsegmentes besonders schwer wiege. Sein Inlandsfazit: „Der überraschende Boom 2006 wird 2007 ebenso überraschend von einem erneuten Schwächeanfall abgelöst.“

Das wirke sich natürlich auch auf den deutschen Fenster- und Türenmarkt negativ aus. Hier seien die positiven Prognosen inzwischen ebenfalls weitgehend Makulatur. Noch Ende Juni habe der Verband der Fenster- und Fassadenhersteller (VFF) einen Anstieg des Marktvolumens um 1,1 Prozent auf 12,8 Mio. Fenstereinheiten vorausgesagt. Die dafür maßgeblichen Annahmen eines leichten Renovierungswachstums sowie einer unveränderten Neubautätigkeit stimmten mit der Realität leider nicht überein. Deshalb prognostizieren die Beschlagsspeziallisten für den deutschen Fenstermarkt im laufenden Jahr einen kräftigen zweistelligen Rückgang des Marktvolumens.

Auch Roto musste sich im Jahresverlauf von der Prognose eines zweistelligen Umsatzwachstums verabschieden, räumte Finanzvorstand Michael Stangier ein. Dabei habe 2007 im 1. Quartal mit einem Umsatzplus von 33 Prozent gegenüber Vorjahr exzellent begonnen. Aber bereits im 2. Quartal habe der Konzernumsatz nur noch auf Vorjahresniveau gelegen, um dann im 3. Quartal um 10 Prozent zu sinken.

Per Ende September liege der Konzernumsatz mit 466 Mio. Euro noch um 3,7 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Während die Bauelemente-Sparte ein Plus von 2,8 Prozent melde, betrage die Wachstumsrate in der Baubeschlagtechnik 4,0 Prozent. Sie sei ausschließlich dem Auslandsgeschäft zu verdanken. Parallel dazu sei die Auslandsquote bei der Baubeschlagtechnik auf 83 Prozent gestiegen. Stangier wertete das als eine „klare Bestätigung“ für den generellen Roto-Kurs der weltweiten Ausrichtung. Sie sei insofern die „beste Zukunftsvorsorge“.

Da man im 4. Quartal im Vergleich zu 2006 von einer nochmaligen Geschäftsabschwächung ausgehe, prognostizierte der Finanzvorstand für das Gesamtjahr 2007 einen Konzern-umsatz etwa auf dem Vorjahresniveau von 600 Mio. Euro. Die Zahl der Mitarbeiter sinke bis zum Jahresende vermutlich auf etwa 3800. Zur Ertragssituation hieß es, dass sie u.a. in Folge der weiteren Rohstoffpreis-Verteuerungen nur mit „unbefriedigend“ zu charakterisieren sei.

Am Investitionsprogramm wird festgehalten

Trotz der unter dem Strich eher unerfreulichen Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr habe man das 2006 gestartete Rekord-Investitionsprogramm in allen relevanten Sektoren wie geplant umgesetzt. Das größte derartige Gesamtprojekt in der über 70-jährigen Firmengeschichte diene u.a. zum gezielten Kapazitätsausbau. Als Beispiele dafür nannte Stangier neue Produktionshallen in Leinfelden-Echterdingen und in Lövö sowie die Errichtung des neuen Beschlagwerkes in Russland, das 2008 eröffnet werde.

Mit diesen „vielfältigen Kraftakten“ gewährleiste der Mittelständler nicht nur ein dauerhaft hohes Lieferniveau, sondern sichere zudem dank modernster und rationellster Fertigungstechnologien seine globale Wettbewerbsfähigkeit.

Generell bleibt die innovative und nutzenorientierte Fenster- und Türtechnologie ein Wachstumssegment weit über 2008 hinaus, prognostizierte Keill. Es profitiere u.a. von dem weltweit großen Sanierungspotenzial. Unstrittig sei ferner die sich noch verstärkende Internationalisierung. Dabei rechne man kurz- und mittelfristig aus Osteuropa, Asien und den USA mit den kräftigsten Impulsen.

Weit weniger positiv schätzt Keill, der auch den Geschäftsbereich Baubeschlagtechnik leitet, die Perspektiven in Deutschland ein. So sei vom Neubau „nichts zu erwarten“. Einen verhaltenen Optimismus rechtfertige nur der Renovierungssektor. Für 2008 geht der Bauzulieferer im Inland insgesamt von einer Stagnation auf dem 2007 „wieder signifikant reduzierten Niveau“ aus.

Roto selbst plane 2008 in beiden Geschäftsbereichen und damit auch im Konzern ein einstelliges Umsatzwachstum. Der „moderate Aufwärtstrend“ soll sich mittelfristig fortsetzen. Dabei spiele der unternehmensspezifische Vorteil der relativen Unabhängigkeit von einzelnen Länderkonjunkturen eine wichtige Rolle. „Kurs halten und Maßstäbe setzen“ – auf diese Kurzformel brachte Keill abschließend das Motto für den angestrebten Roto-Dauererfolg.

Eine Zwischenbilanz der vor einem Jahr vorgestellten und eingeleiteten „Marketing-Offensive“ zog Dr. Keill. Sie basierte u.a. auf der Erkenntnis, dass das Fenster für die Verbraucher zunächst ein vermeintlich austauschbares und deshalb unter Preisdruck stehendes „Low Interest-Produkt“ ist. Deshalb blieben Leistungsunterschiede durch differenzierende Nutzenmerkmale auf der Strecke. Dabei sind es gerade Themen wie Sicherheit, Bedienkomfort, Energiesparen, Design und wohnraumspezifische Lösungen, die nach Meinung von Branchenexperten für mehr Attraktivität beim privaten Publikum sorgen können. Das jedenfalls habe eine von Roto initiierte Umfrage ergeben. Mit den vielfältigen Maßnahmen wie die Bereitstellung von Marketing-Unterstützungspaketen und dem Einstieg in die überregionale Endverbraucher-Pressearbeit leiste Roto häufig „Pionierarbeit“ für die ganze Branche. DM

DM

Info

Nano-Oberfläche und auf 10 Jahre verlängerte Garantie

Der schwäbische Spezialist für Fenster- und Türentechnologie stellte aktuell eine „innovative Oberflächen-Generation“ auf Nanotechnologie-Basis vor. „Nicht zuletzt im Oberflächenbereich haben wir eine gute Meilenstein-Tradition“, betonte Michael Lutscher. Der Leiter Marketing Baubeschlagtechnik erinnerte daran, dass bereits 1999 mit dem universellen „NT“-Baukastensystem die erste mattsilberne, inzwischen permanent weiterentwickelte Oberfläche „RotoSil“ auf den Markt gekommen sei. Fensterbeschläge müssen sich unter zum Teil extrem unterschiedlichen Klimabedingungen bewähren. Von trocken und heiß über tropisch feucht bis zu extrem kalt und salzhaltig reiche das Belastungsspektrum. „Deshalb schreibe man mit der neuen Nano-Oberfläche die ‚Erfolgsstory‘ jetzt fort,“ führte Lutscher aus. „RotoSil Nano“ lasse sich wie folgt charakterisieren: gleichmäßige, mattsilberne Optik, nochmals gesteigerter Korrosionsschutz durch die dank der eingesetzten Nanopartikel extreme Verspannung der so für aggressive Medien nicht angreifbaren Oberfläche, „Selbstheilung“ beschädigter Oberflächen (Kratzer, Transportfolgen etc.) durch Nanopartikel, toxikologisch, hygienisch und gesundheitlich unbedenkliches Beschichtungssystem. „Damit bieten wir dem Markt die fortschrittlichste Technologie an“, erklärte Lutscher. Sie komme weltweit in allen „NT“-Werken zum Einsatz.

Sehr wichtig sei, dass es sich dabei um einen „serienmäßigen Mehrwert ohne Mehrpreis“ handele. Darüber hinaus profitiere der Fensterhersteller von weiteren konkreten Vorteilen: kein optischer Unterschied zur bisherigen Oberfläche und somit einfache Lagerhaltung ohne logistischen Mehraufwand, problemlose Kombination „alter und neuer Teile“ und nicht zuletzt die Sicherheit, die Fenster in sämtlichen Klimazonen uneingeschränkt einbauen zu können. Da die Oberfläche bereits jetzt in allen Werken und an allen Fensterteilen angewendet wird, und man von einem Durchlauf der einzelnen Teile von der Herstellung bis zum Einbau in einem Fenster von ca. einem halben Jahr ausgeht, ist sich der Marketingleiter sicher, dass Mitte nächsten Jahres die meisten Fenster mit Roto-Beschlägen über die innovative Oberflächenbeschichtung verfügen.

Aus der Etablierung der Oberflächentechnik auf der einen und den strengen Prüfanforderungen auf der anderen Seite sieht sich Roto daher nun in der Lage für die Drehkipp-Sortimente weltweit eine von bisher zwei auf nun zehn Jahre verlängerte Funktionsgarantie auszusprechen. Lutscher: „Auch damit schaffen wir für unsere Marktpartner und ihre Kunden überdurchschnittliche Sicherheit – und setzen so wieder Maßstäbe.“

Kontakt

Roto Frank AG,

70771 Leinfelden-Echterdingen

Tel.: (07 11) 75 98 - 0, info@roto-frank.com, https://www.roto-frank.com/de.html

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