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Politische Rahmenbedingungen beeinträchtigen das Geschäft

In seinem Statement wies Keill letzte Woche auf dem 14. Roto-Fachpressekongress eindringlich auf die Gefahren und negativen Auswirkungen der „von keinem Unternehmen beeinflussbaren“ Rahmenbedingungen hin. Er machte an einer Reihe von Beispielen deutlich, wie stark sich derzeit „die Wirtschaft im Würgegriff der Politik“ befinde. Dazu nannte er die Handelskonflikte zwischen USA und China sowie USA und EU, das „Brexit-Chaos mit nach wie vor ungewissem Ausgang“, und andere Krisenherde . Hinzu komme das ebenfalls mit einem „hohen Konfliktpotenzial“ verbundene Geschehen im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Protektionismus, Populismus und gesellschaftliche Ressentiments seien direkte oder indirekte Krisenfolgen.

Leichtes Umsatzplus ins Ziel bringen

Mit Blick auf Roto insbesondere der Division FTT (Fenster- und Türbeschläge konstatiert Dr. Keill: „Das was wir uns vorgenommen haben, haben wir nicht erreicht.“

Die erheblichen politischen Spannungen hätten auch in für Roto relevanten Märkten bzw. Regionen Spuren hinterlassen und das eigene Geschäft insoweit partiell beeinträchtigt. So stehe per 30. September ein um knapp 1 Prozent gestiegener Gesamtumsatz von 509 Mio. Euro zu Buche. Während die Fenster- und Türtechnologie (FTT) auf Vorjahresniveau liege, weise die Dachsystem-Technologie (DST) ein moderates Wachstum aus. Professional Service (RPS) als jüngste Division verzeichne eine „planmäßige“ Steigerung.
Keill rechnet damit, dass man um das Umsatzplus von 1 Prozent „zwar noch kämpfen muss“, es jedoch letztlich erreicht. Damit sei für 2019 insgesamt ein Gruppenumsatz von etwas über 668 Mio. Euro zu erwarten. Die angestrebte Wachstumsrate zwischen 3 und 5 Prozent werde aber deutlich unterschritten. Das beruhe im Wesentlichen auf den politisch bedingten Marktrückgängen im FTT-Sektor.

In seinem Ausblick formulierte er eine gute und eine schlechte Prognose-Nachricht: „Einige geopolitische Krisen werden 2020 aufgrund besserer Einsicht oder unter dem Druck der Umstände bereinigt.“ Das lasse für 2021 auf einen wirtschaftlichen Schub hoffen, der dann auch die Lage auf den relevanten Roto-Märkten verbessere. Die schlechte Nachricht: „2020 kommt es infolge der zahlreichen Krisenherde global zu einem Konjunktureinbruch.“

Stand den Journalisten während des Fachpressetages erstmals Rede und Antwort: Marcus Sander, der neue Vorsitzende der Geschäftsführung der Roto Frank Fenster- und Türtechnologie GmbH.

Daniel Mund / GLASWELT

Stand den Journalisten während des Fachpressetages erstmals Rede und Antwort: Marcus Sander, der neue Vorsitzende der Geschäftsführung der Roto Frank Fenster- und Türtechnologie GmbH.

 Mit einem Lagebericht, Informationen zur Produktstrategie und einem neuen Mann an der Spitze präsentierte sich die Beschlagssparte von Roto (FTT): Marcus Sander, seit Jahresmitte Vorsitzender der Geschäftsführung des Unternehmens, berichtete von zum Teil kräftigen Markt- und damit auch Geschäftseinbußen. Als markantestes Beispiel nannte er China. Eine positive Bilanz lasse sich dagegen für Nordamerika ziehen. Hier stehe ein starkes Wachstum bei Umsatz und Marktanteilen zu Buche. Auch in Südeuropa gebe es 2019 in Verbindung mit einer guten Marktpositionierung ein deutliches Umsatzplus.

Enttäuschender Marktverlauf in Deutschland

Was die Situation speziell in Deutschland betreffe, müsse man per Ende Oktober noch ein leichtes Umsatzminus konstatieren. Das erkläre sich durch den im Ganzen enttäuschenden Marktverlauf. Ihn präge ein ausbleibender Neubauboom ebenso wie ein wegen fehlender Handwerkerkapazitäten schwaches Renovierungsgeschäft. Was Roto in den letzten Jahren schon mehrfach thematisierte, hob auch Sander hervor: „Die Bezugsgröße für unser Geschäft ist bekanntlich der deutsche Produzentenmarkt. In Folge des unvermindert steigenden Importdrucks dürfte er 2019 abermals rückläufig sein.“ (dm)

Mehr über die Roto-Aussagen auf dem Fachpressetag mit Informationen über einen einbrechenden Sicherheitsmarkt lesen Sie in der Dezember-Ausgabe der GLASWELT. 

Hochkarätig besetzte Diskussionsrunde auf dem Fachpresseevent. Die Protagonisten diskutierten über die Frage: „Fenster: Aussichtsloser Kampf gegen das Low Interest-Image?“ (v.l.): Hanspeter Gasser (Inhaber HP Gasser AG; Schweiz), Dr. Eckhard Keill, Dr. Heinz Scharl (Strategische Geschäftsführung Internorm International GmbH und Vorstand Markt und Produkt IFN-Holding AG, Österreich), Frank Linnig (Medienexperte), Andreas Hartleif (Vorstandsvorsitzender Veka AG) und Marc Bonjour (Directeur des Activités Internationales Groupe Liebot; Frankreich).

Daniel Mund / GLASWELT

Hochkarätig besetzte Diskussionsrunde auf dem Fachpresseevent. Die Protagonisten diskutierten über die Frage: „Fenster: Aussichtsloser Kampf gegen das Low Interest-Image?“ (v.l.): Hanspeter Gasser (Inhaber HP Gasser AG; Schweiz), Dr. Eckhard Keill, Dr. Heinz Scharl (Strategische Geschäftsführung Internorm International GmbH und Vorstand Markt und Produkt IFN-Holding AG, Österreich), Frank Linnig (Medienexperte), Andreas Hartleif (Vorstandsvorsitzender Veka AG) und Marc Bonjour (Directeur des Activités Internationales Groupe Liebot; Frankreich).

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