Der Meesenburg-Standort Bischofswerda ist in den letzten Jahren extrem gewachsen. Nach mehreren Umzügen in immer größere Hallen hat man jetzt den idealen Standort gefunden. In einer zweistöckigen Industriehalle wird nicht nur das komplette Export-Geschäft der Gruppe abgewickelt. Auch wurde hier ein umfangreiches Fertigungszentrum für den individuellen Zuschnitt von Dämm- und Zusatzprofilen eingerichtet. Die Anlage – eine Homag Sawteq B-400 Plattenaufteilsäge und ein CNC-Bearbeitungszentrum Centateq P-210 bestückt mit Aigner-Werkzeugen inklusive eines riesigen Plattenlagers – ermöglicht es dem Dienstleister, seinen Kunden die Montage-Anforderungen noch präziser und individueller zu gestalten.
Die Produktpalette des Kunden im Fokus
Das Plattenlager in den Abmessungen 50 × 12 m ist mit umfangreichem Konstruktionsplattenmaterial ausgestattet. Robert Leinert erläutert beim Rundgang die Möglichkeiten, die sich hier ergeben: „Wir können den Verarbeitern und Montagebetrieben alle Anschlussprofile zusammenstellen, die genau auf die eigene Produktpalette zugeschnitten sind“, so der Leiter Produktmanagement bei Meesenburg. Leinert über die Entwicklung: „Angefangen haben wir hier mit einer typischen Tischler-Kreissäge und einer SCM-Fräse. Damit haben wir schon immer alle Zusatzprofile geschnitten und gefräst – wie beispielsweise Bankanschlussprofile für Aluminium- und Kunststofffenster. Im ersten Quartal 2021 nahmen diese Arbeiten immer mehr Kapazitäten in Anspruch, sodass eine Investitionsentscheidung anstand, um die Bandbreite an Sockelprofilen und Rahmenverbreiterungen auch weiterhin bedienen zu können.“ Dafür hat Meesenburg jetzt rund eine Million Euro in die umfangreiche Anlagentechnik investiert.
Das Team im Produktmanagement hat für jedes einzelne Bankanschlussprofil, jedes mögliche Sockeldämmprofil und jede Rahmenverbreiterung Zeichnungen erstellt. Danach wurden die entsprechenden Werkzeuge in Auftrag gegeben. In weniger als einem Jahr wurde die Anlage geliefert und zum Schluss das Plattenlager befüllt. Das Material ist im System hinterlegt und das Team kann die Nachfrage schneller, präziser und umfassender bedienen.
Meesenburg sorgt für Lagerentspannung beim Fensterbau
Jeder Fensterbauer aller gängigen Profilsysteme hat jetzt die Möglichkeit, sich hier aus einem umfangreichen Sortiment das passende Produkt auszuwählen. Leinert: „Die Verarbeiterwelt ist quasi überfordert angesichts der vielfältigen Anforderungen. Die Rohprodukte-Anzahl ist immens, teilweise müssen Parkplätze geräumt werden, um alle nötigen Rohmaterialien lagern zu können.“ Damit räumt Meesenburg jetzt auf: „Wofür braucht es denn 5 mm-Schritte beim Bodeneinstandsprofil. Wir haben Standards definiert und decken alle Fußbodenaufbauten ab und der Verarbeiter kann so 99 Prozent seiner Standards abdecken.“ Auch die Verschnittproblematik habe man mit dem „Endlosstab“ gelöst, weil auch Reststücke mittels Schwalbenschwanz-Verbindung genutzt werden können.
Was den Nachhaltigkeits-Nachweis angeht, ist man ebenfalls am Puls der Zeit: „Für jedes einzelne Zuliefer-Produkt, für blaugelb Triotherm+, für blaugelb Dämmplatten und für Konstruktionsplatten EPS gibt es eine Öko-Bilanz. Diese brauchen wir als Eintrittskarte für die C-to-C-Zertifizierung und als Voraussetzung für die DGNB-Nachweise“, erläutert Natalie Schell, Leiterin Eigenmarkenmanagement bei Meesenburg. Diese Prozedur wurde für alle Fenster-Profilsysteme durchgespielt, sodass jeder Verarbeiter einer Profilmarke umfassend versorgt werden kann. Eine weitere Lösung präsentiert Leinert: „Sollte der Verarbeiter eine profilunabhängige Bodenschwelle verwenden, passen die Konturen von System und Schwelle nicht aufeinander. Von uns kann man in diesem Fall ein passendes Sockeldämmprofil beziehen.“
Der Vorteil bei allen Zusatzprofilen: Die Suche nach der Schraubachse entfällt, in das Material lässt sich direkt ohne Vorzubohren reinschrauben. Insgesamt betrachtet ist man mit einer geschlossenen statischen und bauphysikalischen Nachweiskette der Verarbeiter bzw. der Montagebetrieb immer auf der sicheren Seite. „Sämtliche Aufbauten wurden im Ensemble geprüft.“
Auch was die Bankanschlussprofile angeht, zeigt sich Meesenburg als umfänglicher Dienstleister für das vom Verarbeiter verwendete Profilsystem. Die Systemkontur aufnehmend, lässt sich dieses Profil – erhältlich in EPS bis 70 mm Höhe – mit dem zugehörigen Schraubenprodukt dauerhaft verbinden. Wer es möchte, kann das Profil auch mit einer PVC-Deckschicht erhalten.
Der umfassende Service betrifft auch die Rahmenverbreiterungen. Dazu werden technische Kunststoffe mit einer PVC-Deckschicht in drei Längen (1500 mm, 2500 mm und 3000 mm) und verschiedenen Breiten angeboten. „Machbar wäre auch eine auftragsbezogene Bestellung, aber zum Start bieten wir schon jetzt eine klare Systematik für das Bestellprozedere.“
Nicht zuletzt ist Meesenburg mit der Einrichtung der Fertigungszelle auch in der Lage, Bodeneinstandsprofile für Hebe-Schiebe-Türen als „Mono-Block“ zu fertigen.
Das Produktmanagement-Team um Robert Leinert zeigt sich jedenfalls auch hier bereit, Kunden im Detail zu unterstützen.
Sortenreine EPS-Grundplatten
Viele Zusatzprofile von Meesenburg, wie das blaugelb Bankanschlussprofil, bestehen aus einem hochverdichteten EPS (expandiertes Polystyrol), welches für bestmöglichen Wärme- und Feuchteschutz an Haus- und Balkontüren aus Holz, Holz/Alu, Alu und Kunststoff einsetzbar ist. Es ist robust, widerstandsfähig und ermöglicht eine thermische Isolierung, reduziert die möglichen Wärmebrücken herkömmlicher Kunststoffprofile. Es ist dimensionsstabil, 100 % HFCKW-, HFKW- und HBCD-frei.
Nachhaltigkeit unter Beweis gestellt
Die Meesenburg Großhandel KG hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Marktposition im Bereich Nachhaltigkeit und Material-Innovation auszubauen und zu stärken. Um diesen Schritt zu untermauern, ist das blaugelb Triotherm+-Profil, als erstes Eigenmarkenprodukt und gleichzeitig als Startschuss für weitere Produkte, nach dem Cradle to Cradle (C2C) Silver Standard zertifiziert.
Als Bindeglied zwischen Montagebetrieben, Investoren, Architekten und Produktionsbetrieben gibt die erste C2C-Zertifizierung der Triotherm+-Profile allen Beteiligten künftig die Möglichkeit, ihre Projekte hinsichtlich Ökonomie und Ökologie zu verbinden. „Wir freuen uns auf viele weitere C2C-Zertifizierungen unserer blaugelb Produkte und darauf, unseren Beitrag zur kontinuierlichen CO2-Einsparung zu leisten. Das Konzept der Kreislaufwirtschaft ist absolut wichtig und zukunftsweisend für uns“, so Geschäftsführer und Inhaber Martin Meesenburg.
Der Zertifizierungsprozess durchläuft dabei insgesamt 5 Module: Materialgesundheit, Materialkreislauf, erneuerbare Energie, Wassermanagement und soziale Verantwortung. In jedem dieser Module wird die Material- und Prozessbewertung erstellt. Das Audit und die Zertifikatausstellung erfolgen durch die Zertifizierungsstelle, dem Cradle to Cradle Products Innovation Institute (C2CPII), Oakland (CA, USA).