Die immer dichtere Gebäudehülle ist wesentlicher Grund, warum immer häufiger Ventilatoren auch in Bädern mit Fenster eingebaut werden. Dadurch wird ein gleichbleibender Luftwechsel erreicht. Das kann mittels eines bedarfsgeführten Lüfters geschehen, der anspringt, wenn beispielsweise der Lichtschalter betätigt wird und nach dem Ausschalten noch eine Weile nachläuft. Alternativ bietet sich ein dauerhafter Luftstrom auf kleiner Stufe an, der bei Bedarf hochfährt, zum Beispiel gesteuert über einen Feuchtesensor. So ist ein sicherer Feuchteschutz für die Wohnung gewährleistet.
Häufig wird von der DIN 1946-6 gesprochen, doch im Arbeitsalltag bei Regel-air Becks stellen wir fest, dass letztlich etwa 70 Prozent der Lüftungskonzepte auf Basis der DIN 18017-3 erstellt werden. Diese gilt nominell vorrangig für innenliegende Bäder und Toiletten ohne Fenster, aber sie lässt sich auch auf Bäder und Toiletten mit Fenster anwenden. Ein darauf basierendes Lüftungskonzept gewährleistet eine ausreichende Lüftung. Somit wird die Gefahr von Feuchteschäden oder Schimmelbildung deutlich reduziert. Solche Lüftungskonzepte sollten eigentlich generell auf den Feuchteschutz ausgerichtet sein. Bei unseren planerischen Tätigkeiten stellen wir allerdings häufig fest, dass die Konzepte sich an der Nennlüftung orientieren. Das ist die zweithöchste Stufe in der DIN 1946-6, darüber folgt nur noch die Intensivlüftung mit geöffneten Fenstern. Doch schon aus energetischer Sicht macht die hohe Luftwechselrate der Nennlüftung wenig Sinn, was sich ganz besonders im Winter bemerkbar macht.Für das perfekte Zusammenspiel zwischen ventilatorgestützter Lüftung und Außenluftdurchlass erweisen sich Fensterfalzlüfter als ideale Wahl. Sie ermöglichen den regelmäßigen Ausgleich der abgesogenen Luft durch frische Luft und verhindern, dass in den Räumen ein Unterdruck entsteht. Entsprechend sind die Vorgaben der DIN 18017-3 ein wichtiger Bestandteil des kostenlosen Lüftungs-Berechnungstools, das Regel-air Becks auf seiner Webseite anbietet. Mit Hilfe der Software ermittelt der Nutzer in wenigen Schritten, was für sein Projekt benötigt wird, um eine effektive und ausreichende Lüftung zu gewährleisten.
Letztlich sollte bei der Auswahl der Produkte auch darauf geachtet werden, dass sie leicht zu reinigen sind. Das gilt für Fensterfalzlüfter, die sich idealerweise leicht entfernen, spülen und wieder einsetzen lassen, und auch für die Abluftfilter, in denen sich besonders viel Schmutz sammelt.
Geschäftsführer Thomas Verhoeven ist seit 2013 bei Regel-air Becks. Er engagiert sich in diversen Verbänden und Ausschüssen – u.a.begleitet er auch den Reformprozess der DIN 1946-6 aktiv mit.
Zwei neue Normen für die Lüftung
Im Mai 2020 wurde die überarbeitete DIN 18017-3 veröffentlicht, die besonders die Ventilator gestützte Entlüftung innenliegender Bäder behandelt. Ein Grund für die Neuauflage war nicht zuletzt die Reform der DIN 1946-6, da sich die 18017-3 auf die dort formulierten Infiltrationsgrundlagen bezog. Mit der neuen DIN 1946-6 waren diese Bezüge jedoch nicht mehr zutreffend.
Analog zur überarbeiteten DIN 1946-6 betreffen auch die auffälligsten Änderungen bei der DIN 18017-3 die angegebenen Volumenströme der Entlüftungssysteme, ganz besonders die nachströmende Frischluft aus dem Freien.
Die Angaben zu den Volumenströmen der Entlüftungsanlagen liegen nun nicht mehr als etwas sperriger Fließtext vor, sondern werden in einer übersichtlichen Tabelle präsentiert. Die Übersicht wurde zudem ergänzt mit den Lüftungssystemen, die sich komplett abschalten lassen. Außerdem werden jetzt auch die Solo-WCs genauer betrachtet, was vorher eher verklausuliert in der Norm beschrieben wurde.