Ertelt hatte den Vorsitz 2020 von Dr. Spenke übernommen, der aus Altersgründen das Amt nach 18 Jahren abgegeben hat. Da dies die erste öffentliche Veranstaltung des Bundesverbandes seit 2019 war, nutzte Peter Ertelt die Gelegenheit, sich den Anwesenden erst einmal vorzustellen. Ertelt war lange Jahre Geschäftsführer eines Betriebs für Fenster, Türen und Wintergärten. Inzwischen ist er neben seiner Tätigkeit für den Verband als Sachverständiger und Dozent tätig.
Als ersten Redner begrüßte er Ralf Spiekers vom Bundesverband Holz und Kunststoff – Bundesinnungsverband der Tischler/Schreiner. Spiekers stellte in seinem Vortrag einen Überblick über aktuelle Änderungen und Neufassungen im Bereich der Normen, Richtlinien und Gesetzen vor.
Den Ausführungen Spiekers’ folgte ein Beitrag von dem Sachverständigen Ulrich Leber zum Thema „Asbest in Putzen und Spachtelmassen“. Bei Gebäuden, die vor 1995 errichtet worden sind, kann eine Asbestbelastung in Putzen und Spachtelmassen vorliegen. Da bei der Montage von Wintergärten und Terrrassenüberdachungen in der Regel auch – etwa durch Bohrungen – in das Mauerwerk eingegriffen wird, kann es zum Austritt von Asbeststaub kommen. Leber informierte über die diesbezüglichen Pflichten des ausführenden Betriebs und zeigte mögliche Probleme auf, wenn dies nicht nachgewiesen werden kann.
Bei einem geselligen Abend auf einer Spreefahrt zum Abschluss des ersten Tages konnten sich die Tagungsteilnehmer ausgiebig austauschen
Neues Format: Workshops
Ein neues Format wurde bei den Wintergartentagen erstmals eingeführt. In verschiedenen Workshops konnten einzelne Themenbereiche vertieft behandelt und intensiver diskutiert werden. Gleich drei Workshops wurden am ersten Tag angeboten. Jeder Teilnehmer hatte die Möglichkeit, an zwei von diesen teilzunehmen.
Die Themen betrafen die Bereiche „Glas im Wintergarten“, „Einführung zu den RAL-Leitfäden“ und das bereits im Plenum vorgestellte Thema „Asbest in Putzen und Spachtelmassen“.
Praxistipps für die Branche
Am zweiten Tag kam zunächst ein Thema in den Fokus, das auch für die Wintergartenbranche immer wichtiger wird: „Mitarbeiter finden, führen und fördern – aber wie?“ Susanne Hasemann (Litano Coaching, Hanstedt) sensibilisierte die Teilnehmer für Themen, die heute für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neben dem reinen Gehalt selbstverständlich sind und die weit in emotionale Bereiche hineinführen. Diesem Beitrag folgten wieder zwei Workshop-Angebote. Einmal ging es um die Frage „Nachfolgeregelung“ und verschiedenen Methoden, diese zielgerichtet und erfolgreich zu verfolgen. Des weiteren referierten Mitglieder des Bundesverbandes über die nun komplett vorliegenden Qualitätsrichtlinien. Hier wurden die Verbandsrichtlinien zur Prüfung und Zertifizierung von Wintergarten- und Terrassendächern vorgestellt.
Es wurde aufgezeigt, wie das Prüfungsszenario aufgebaut ist und welche Zertifizierungen Systemgeber, Planer und Monteure erhalten können. Darüber hinaus wurde darauf eingegangen, wie der Qualifizierungsnachweis von den Mitgliedsbetrieben in der Praxis vorteilhaft verwendet werden kann.
Begleitet wurden die Wintergartentage von einer Foyer-Ausstellung, bei der Dienstleister und Hersteller aus dem Branchenumfeld ihre Lösungen präsentieren konnten.
Die Mitgliederversammlung
Die Mitgliederversammlung hatte im Vorfeld der Fachtagung die Entwicklung des Verbandes seit der letzten Mitgliederversammlung und die nächsten Aufgaben sowie die dafür erforderlichen Finanzen im Blick.
Im Bericht hob der 1. Vorsitzende Ertelt die durch die Pandemie stark eingeschränkten Tätigkeiten des Verbandes hervor. Ein wichtiger Punkt des letzten Jahres war die Verlegung der Geschäftsstelle von Berlin nach Darmstadt sowie die Übergabe des Vorsitzes des Verbandes von Dr. Spenke an Ertelt.