Glaswelt – Herr Gerwens, Sie wickeln aktuell ein umfangreiches Projekt in Münster ab. Können Sie unseren Lesern etwas mehr über den Umfang des Projektes vermitteln – insgesamt werden ja doch einige Fensterelemente geliefert.
Stephan Gerwens – Auf diesem Baufeld realisieren wir derzeit den Teilbereich C6 und beteiligen uns weiter vielversprechend an den Ausschreibungen, um weitere Baufelder zu akquirieren. Insgesamt werden in diesem Quartier im Baufeld C allein knapp 800 Wohnungen sowie eine Kita und ein zentrales Gemeinschaftshaus realisiert.
Glaswelt – Welches Fenstersystem kam hier zur Anwendung? Welche Oberflächengestaltung wurde angewendet?
Gerwens –Am Bauvorhaben wurden Kunststofffenster – System Kömmerling – mit einer exklusiven Folierung „Renolit Pyrite Perlbeige“ aus unserer eigenen Kunststofffenster-Produktion verarbeitet und verbaut.
Glaswelt – In welchem Zeitrahmen wurden die Fenster produziert und montiert?
Gerwens – Wir haben mit der Produktion Mitte Februar begonnen. Die Fertigstellung bzw. Montage auf der Baustelle dauerte bis Mitte März.
Glaswelt – Wie haben Sie die Montage organisiert? Verfügt Terhalle über eigene Montagetrupps oder wurden die Arbeiten fremdvergeben?
Gerwens – Wir als Terhalle verfügen über unsere eigenen, gut ausgebildeten, zum Teil gar TÜV-zertifizierten, Montagetrupps und montieren die Objekte stets selbst. Bei Kapazitätsengpässen greifen wir auf erlesene Partnerunternehmen in der Montage zurück, um eine hohe Montagequalität zu gewährleisten, was auch unabdingbar ist.
Glaswelt – Es kam das Triotherm-Vorwandmontagesystem von Meesenburg zum Einsatz. War das System in der Ausschreibung festgelegt?
Gerwens – Nein, das war nicht während der Ausschreibung festgesetzt; allerdings die Montageart der Fenster 45 mm vor dem Baukörper mit den entsprechenden Anforderungen an Dichtigkeit, Schallschutz und vor allem teilweise vorhandenen Anforderungen an die Absturzsicherung der Elemente, hat uns in der Planung die Aufgabe gestellt, alle Anforderungen genauestens abzuwägen und das Bestmögliche fürs Bauvorhaben in puncto Sicherheit, Qualität und Geschwindigkeit zu realisieren.
Glaswelt – Es wurde also ein Vorwandmontagesystem einer klassischen Winkelmontage vorgezogen. Wie sehen Sie als Anwender die Verwendung?
Gerwens – Ja, wir haben in diesem Fall die Vorwandmontage aus dem Hause Meesenburg gewählt und erstmals ausprobiert. Wie unsere Monteure berichten, war es eine erhebliche Arbeitserleichterung, auf die fürs Bauvorhaben auf Positionsebene konfektionierte Vorwandmontage zurückgreifen zu können und kein Zuschnitt mehr vor Ort zu tätigen, sowie kein großes Zuordnen an der Baustelle aus einem großen Haufen heraus. Jede Position hatte seine konfektionierte, zugeschnittene Ware. So konnten wir Zuordnungszeiten und Laufwege an der Baustelle sehr gut reduzieren. Auch die Montage war einfach, vergleichbar mit den marktbegleitenden Materialien. Klebstoff und Verschraubung ließen sich auch bei niedrigen Temperaturen gut verarbeiten.
Glaswelt – Wie hat Sie Meesenburg bei der Anwendung für das spezifische Projekt unterstützt? Oder war eine Unterstützung gar nicht vonnöten?
Gerwens –Na klar. Meesenburg hat uns bei diesem Projekt in der Planung der Vorwandmontage und entsprechenden Detailerarbeitung unterstützt, da wir dieses System auch vorher noch nicht verwendet hatten. Die Fachabteilung bei Meesenburg hat hier aktiv mitgestaltet und im Planungsteam konnten wir die Details zügig in die Umsetzung bringen. Auch bei der Montage stand das Team der Anwendungstechnik von Meesenburg vor Ort an der Baustelle und hat beim Anleiten ganze Arbeit geleistet, sodass wir beinahe direkt loslegen konnten.
Glaswelt – Wie ist die Stückelung der Triotherm-Kanteln mit dem Schwalbenschwanz zu beurteilen?
Gerwens – Das System lässt sich leicht verarbeiten. Es ist einfach zusammenzufügen und vor allem vermeidet es Abfälle oder Verschnitt, was uns auch immer ein großes Anliegen ist in der Unternehmensgruppe Terhalle. Mit diesem System ist es beinahe möglich, verschnittlos und zügig zu arbeiten.
Glaswelt – Bei diesem Projekt wurden auch bodentiefe Fenstertüren eingebaut. Wie schließen Sie bei der Vorwandmontage den unteren Bereich ab?
Gerwens – Ja stimmt. Es sind einige bodentiefe Elemente montiert worden. Auch hier haben wir mit der Vorwandmontage von Meesenburg gearbeitet. Die Fensterelemente wurden von der Größe her so konzipiert, dass sie Unterkante-Blendrahmen oder Schwelle auf Höhe OKFF enden, darunter setzten wir im Standard ein Unterbauprofil – in der Regel bis 20 mm oberhalb der Rohdecken. In diesem Fall haben wir das Detail so entwickelt, dass das Unterbauprofil mit einer kleinen Montagefuge zum Einbringen von PU-Schaum auf das zuvor montierte Vorwandmontagesystem gesetzt werden konnte. Im Anschluss konnte entsprechend verschraubt und von außen und innen noch eine Folie über die Fugen geklebt werden.
Glaswelt – Wie gehen Sie mit der Tatsache um, dass die Bauelemente bereits im Rohbau eingebaut werden und so von den nachfolgenden Gewerken beschädigt werden können?
Gerwens – In diesem Fall ist es so, dass das Gebäude fertiggestellt wurde und die Klinkerfassade im Nachgang errichtet wird. Wir haben mit dem Auftraggeber an diesem Bauvorhaben nach Montage der Elemente eine Zustandsfeststellung vereinbart, die den Stand darstellt und dies protokolliert. Da an diesem Bauvorhaben viele bekannte Unternehmen arbeiten, die sehr achtsam arbeiten, wurde in den Baubesprechungen auf die Situation hingewiesen und über die örtliche Bauleitung auch ein sehr hohes Augenmerk auf die bereits eingebauten Bauelemente gelegt. Wenn Handwerker Hand in Hand arbeiten, können Baustellen reibungslos laufen – die Gewerke müssen aufeinander achten. Aber einen hundertprozentigen Schutz der Leistungen im Rohbau zu erwirken, bei unseren Möbel-ähnlichen Oberflächen, ist allerdings sehr schwer. Wir haben dies bislang immer individuell gehandhabt und vereinbart, wie auch hier, und sind in der Regel auch gut damit gefahren.
Glaswelt – _Herr Gerwens, besten Dank für die Informationen und viel Erfolg weiterhin!
Die Fragen kamen von Chefredakteur Daniel Mund.