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Im Interview mit Rico Grabow und Markus Pfeifer

„Wir verbinden das Beste aus zwei Welten“

GW – Herr Grabow, der Name Widuro und „Reframe Your Home“ – was steckt dahinter?

Rico Grabow – Der Name Widuro setzt sich aus „Window“, „Door“ und „Innovation“ zusammen. Er steht für unseren Ansatz, den Markt für Bauelemente neu zu denken. Fenster, Türen und Sonnenschutz sind viel mehr als nur funktionale Produkte – sie beeinflussen Wohnkomfort, Energieeffizienz und Design. Mit unserem Claim „Reframe Your Home“ laden wir dazu ein, das eigene Zuhause neu zu gestalten und in einem modernen, zukunftsorientierten Stil zu rahmen. Wir wollen vermitteln, dass Bauelemente eine Investition in Lebensqualität und Nachhaltigkeit sind.

GW – Welche Marktlücke schließt Widuro?

Markus Pfeifer – Der Fenster- und Türenhandel ist oft entweder sehr traditionell oder rein preisgetrieben im Online-Segment. Uns fehlte eine Lösung, die digitale Einfachheit mit echter Beratung kombiniert. Viele Kunden wünschen sich ­eine transparente, intuitive und visuell unterstützte Kaufentscheidung. Genau hier setzen wir an: moderne Konfiguratoren, Augmented Reality, smarte Prozesse und eine persönliche Beratung. Diese Kombination gab es in dieser Form bisher nicht.

GW – Das vorherige Unternehmen, in dem Sie tätig waren, musste 2024 Insolvenz anmelden. Haben Sie die Schwierigkeiten kommen sehen?

Pfeifer – Wir haben früh erkannt, dass ein rein preisgetriebener Online-Handel nicht nachhaltig ist. Neben wirtschaftlichen Herausforderungen gab es interne Konflikte in der Geschäftsführung: Unsere Ideen wurden abgelehnt, Widerstände erschwerten die Arbeit und gezielte Einflussnahmen führten das Unternehmen in die falsche Richtung. Als Prokurist und E-Commerce-Leiter konnten wir diese Entwicklung nicht mehr mittragen und traten zurück. Die neue Geschäftsführung ab Dezember 2022 ignorierte unsere Warnungen – mit der Folge, dass das Unternehmen nach nur neun Monaten Insolvenz anmeldete. Bemerkenswert: Kurz darauf gründeten die Verantwortlichen neue Firmen, zu denen wir keinerlei Verbindung haben. Unser Fokus liegt auf ­Widuro und einer innovativen, nachhaltigen Marktgestaltung.

GW – Was unterscheidet Widuro von anderen Händlern?

Grabow – Unser Showroom ist kein klassischer Verkaufsraum, sondern eine Erlebniswelt für moderne Bauelemente. Kunden können hier Fenster und Türen nicht nur ansehen, sondern sie auch in Aktion erleben – sei es durch Schallschutztests, Smart Home-Steuerung oder eine digitale Visualisierung ihres Projekts in 3D an einen 98 Zoll Monitor. Was uns unterscheidet, ist die Verbindung aus Online-Tools und persönlichem Service. Wir nutzen unsere Erfahrung im E-Commerce, um den gesamten Kaufprozess digital zu optimieren, gleichzeitig schaffen wir mit dem Showroom ­eine Umgebung, in der Kunden ihre Entscheidungen sicher und fundiert treffen können.

GW – Wie läuft das Geschäft derzeit – und wo ­sehen Sie das größte Wachstumspotenzial?

Pfeifer – Die Nachfrage ist riesig – sowohl von Endkunden als auch von Herstellern, die unsere Technologie begeistert. Viele sind überrascht, wie intuitiv und einfach der Kaufprozess mit unseren Lösungen ist. Unser Wachstumspotenzial liegt in der Erweiterung digitaler Tools, der Automatisierung und der Skalierung unseres hybriden Modells. Schon bald launchen wir neue 2D- und 3D-Konfiguratoren, die sowohl im Online-Shop als auch für Partner verfügbar sind – ein weiterer Schritt zur digitalisierten Bauelementeplanung. Zudem arbeiten wir an der Skalierung unseres Konzepts und der langfristigen Expansion, um noch mehr Kunden zu erreichen.

Wir arbeiten an der ­Skalierung ­unseres Konzepts und der ­Expansion.

Markus Pfeifer

GW – Erfolgt der Verkauf ausschließlich online oder wird der Kauf im Showroom ab­geschlossen?

Grabow – Unser Modell ist flexibel: Kunden können den gesamten Kaufprozess komplett online durchlaufen, ihre Wunschprodukte individuell konfigurieren und direkt bestellen. Alternativ besteht die Möglichkeit, sich im Showroom beraten zu lassen und dort die finale Entscheidung zu treffen. Besonders bei komplexeren Bauvorhaben zeigt sich, dass die Kombination aus digitaler Planung und persönlicher Beratung ideal ist. Zusätzlich können Kunden ihre Online-Konfiguration als unverbindliche Anfrage an uns senden. Unsere Experten analysieren die individuellen Anforderungen und erstellen daraufhin ein maßgeschneidertes Angebot, das telefonisch oder per
E-Mail besprochen wird. So stellen wir sicher, dass jede Lösung exakt auf die Bedürfnisse und Wünsche des Kunden abgestimmt ist.

GW – Gibt es Überlegungen, das stationäre Geschäft und das digitale Angebot zu trennen?

Grabow – Nein, gerade die Kombination macht unser Konzept so einzigartig. Unser hybrider Ansatz sorgt dafür, dass Kunden sowohl digital als auch vor Ort optimal betreut werden. Diese Synergien sind essentiell für unsere Strategie und werden weiter ausgebaut.

GW – Ihr 3D-Konfigurator wird als innovativ beschrieben. Wo liegen die größten Vorteile gegenüber bestehenden Lösungen?

Grabow – Unser Konfigurator ist schneller, intuitiver und optisch ansprechender als bestehende Lösungen. Der größte Vorteil ist die Live-Visualisierung in 3D und in Kürze auch in AR, sodass Kunden ihr Fenster in Echtzeit konfigurieren und direkt sehen können, wie es an ihrem eigenen Haus wirkt. Dazu kommt: Unsere Darstellungen sind maßstabsgetreu. Wir haben jedes Detail mit höchster Präzision umgesetzt – von kleinen Wasserschlitzkappen über Griffe und Ornamentgläser bis hin zu Dekorfolien und Aufsatzrollläden. Jedes Element wird in realistischer 3D-Darstellung wiedergegeben, sodass Kunden eine präzise Vorstellung ihres Wunschprodukts erhalten. Der aktuelle Online-Markt ist hier weit zurück, da er meist nur einfache, wenig innovative 2D-Darstellungen bietet, die nicht annähernd das Potenzial einer echten Visualisierung ausschöpfen. Unser Konfigurator setzt neue Maßstäbe im digitalen Handel.

GW – Was sorgt für den Aha-Effekt bei Kunden, die Ihren Konfigurator nutzen?

Pfeifer – Der Wow-Moment entsteht, wenn Kunden ihr individuell konfiguriertes Fenster oder ihre Tür in gestochen scharfer 3D-Ansicht erleben – und bald sogar per Augmented Reality (AR) ­direkt an ihrem Haus platzieren können. Eine abstrakte Idee wird so zum lebensechten, maßstabsgetreuen Modell, inklusive Farbgebung, Verglasung und kleinster Details. Kunden testen spielerisch Designs und Materialien, sehen Lichtreflexionen und das Zusammenspiel verschiedener Elemente. Diese interaktive Visualisierung begeistert und gibt Sicherheit bei der Kaufentscheidung. Wer sein zukünftiges Fenster oder seine Tür in Echtzeit sieht, entscheidet schneller, überzeugter und mit einem guten Gefühl.

GW – Ihr Tool weckt das Interesse der Fensterhersteller. Bieten Sie den Konfigurator auch Unternehmen zur Nutzung an?

Grabow – Ja, das Interesse an unserem Konfigurator ist groß, und wir befinden uns bereits in Gesprächen mit mehreren Herstellern, die unsere Technologie in ihre eigenen Systeme integrieren möchten. Der Markt erkennt zunehmend, dass digitale Lösungen nicht nur für Endkunden, sondern auch für Hersteller, Verarbeiter und Händler eine enorme Erleichterung und einen echten Wettbewerbsvorteil bieten. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir an dieser Stelle noch keine konkreten Namen oder Details nennen. Wir sind überzeugt, dass unser System den Markt nachhaltig verändern wird. Wir führen intensive und vielversprechende Gespräche und werden in Zukunft weitere innovative Möglichkeiten für den professionellen Einsatz präsentieren.

GW – Gibt es Gespräche mit Systemhäusern, die ihren Verarbeitern einen Konfigurator anbieten wollen?

Pfeifer – Ja, auch Systemgeber und große Zulieferer haben enormes Interesse an unserem Konfigurator gezeigt. Unser Ziel ist es, verschiedene Fenster-, Tür- und Sonnenschutzsysteme in unserem Tool vollständig digital erfahrbar zu machen. Das System ist hochflexibel und kann so angepasst werden, dass unterschiedliche Hersteller ihre eigenen Produkte mit sämtlichen Designvarianten und technischen Details perfekt präsentieren können. Damit bieten wir eine maßgeschneiderte Lösung, die den gesamten Auswahl- und Bestellprozess erheblich vereinfacht. Wir befinden uns mit namhaften Unternehmen in Gesprächen. Sicher ist, dass wir an einer zukunftsweisenden Lösung für die gesamte Branche arbeiten, die den digitalen Verkaufsprozess revolutionieren wird.

GW – Sie haben auf der BAU 2025 etablierte Player getroffen. Wie verliefen die Gespräche?

Grabow – Die Resonanz war durchweg positiv. Die Branche steht vor einem Wandel, und viele Unternehmen suchen nach digitalen Lösungen, um ihre Prozesse zu modernisieren. Unser Ansatz wurde besonders dafür gelobt, dass er nicht nur technologische Innovationen bringt, sondern gleichzeitig den Kunden in den Mittelpunkt stellt.

GW – Wie sehen Sie in die Zukunft? Welche ­Vision haben Sie für die nächsten fünf Jahre?

Grabow – Unsere Vision ist klar: Widuro soll der digitale Standard für den Kauf von Bauelementen werden. Wir werden unseren 3D-Konfigurator weiterentwickeln, neue digitale Tools einführen und unsere hybride Verkaufsstrategie skalieren. Ziel ist es, die gesamte Branche zu modernisieren und den Kaufprozess für Fenster, Türen und Sonnenschutz so einfach, transparent und komfortabel wie möglich zu gestalten.

GW – Herr Grabow, Herr Pfeifer, viel Erfolg für „ihr Baby“ Widuro.

Die Fragen platzierte CR ­Daniel Mund.

Widuro im Internet: Kunden können ihre neuen Fenster in verschiedenen Designs ausprobieren.

Foto: Widuro

Widuro im Internet: Kunden können ihre neuen Fenster in verschiedenen Designs ausprobieren.

Widuro Partner

Diese Unternehmen beliefern den Händler Widuro:

  • Somfy Sonnenschutz
  • Garant Innentüren
  • Drutex
  • Inotherm Haustüren
  • Pirna Haustüren
  • Systeme: Aluplast, Veka, Schüco, Aliplast, Aluprof
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