Dieser Satz „Wir haben immer einen Plan“ fiel beiläufig auf der Pressekonferenz, aber er beschreibt ganz genau, wie Oknoplast im Innersten tickt. Das Unternehmen mit Standort in der Nähe von Krakau überlässt nichts dem Zufall, der Austausch innerhalb der Funktionsträger und über Länderbarrieren hinweg wird nicht nur gepflegt, sondern auch gefördert. Ein Beispiel: Die Oknoplast Deutschland Truppe verabredet sich jeden Morgen um 9:30 Uhr zur Morgenrunde – auch wenn es nur 5-10 Minuten sind. Auch die Führungsebene inklusive Länderchefs sind regelmäßig zum Austausch verabredet.
Oknoplast Deutschland Chef Jens Eberhard schwärmt von der Berechenbarkeit und dem konstruktiven unbedingten Willen, in der Sache weiter voranzukommen. Und dass das Unternehmen vorankommt, belegen die aktuellen Wirtschaftsdaten: Im ersten HJ 22 konnte man sowohl Umsatz als auch Gewinn deutlich steigern (Umsatzanstieg +37 % auf 193 Mio. Euro). Dieses Jahr sollen es dann insgesamt 350 Mio. Euro werden. Dazu beigetragen hätten alle zum Konzern gehörenden Marken: Oknoplast, Aluhaus, WnD und Ampuero mit der Marke Hermet10.
Auf Wachstum ausgerichtet
Die Produkte sind mittlerweile weltweit in 19 Ländern erhältlich, wobei der Großteil der Verkäufe auf ausländischen Märkten jenseits von Polen getätigt wird – der Exportanteil macht fast 80 Prozent des Gesamtumsatzes des Unternehmens aus. Die Finanzergebnisse zeigen, dass die Nachfrage nach den Produkten der Gruppe und die Attraktivität der Marken weiterhin steigen. Folgerichtig plane man auch weiterhin, Marktanteile in Europa und darüber hinaus systematisch auszubauen.
Die guten Ergebnisse würden es dazu auch ermöglichen, den Investitionskurs sowohl in die Infrastruktur als auch in die Entwicklung neuer Produkte beizubehalten – das Unternehmen stellt jedes Jahr einen festen Anteil seines Umsatzes für Forschung und Entwicklung bereit. „Innovation ist für uns die Basis. Wir sind eines der wenigen Unternehmen der Branche, das konsequent 5 Prozent für Forschung und Produktentwicklung einsetzt“, sagt Mikolaj Placek, Präsident und Inhaber der Gruppe auf der Pressekonferenz Anfang Oktober in Krakau.
Neues geklebtes Fenster vorgestellt
Um diesen Worten auch weiteres Gewicht zu verleihen, wurde bei dem Presse-Event der Vorhang für ein neues „superwarmes“ Fenster geöffnet: Pava heißt die Neukreation und beeindruckt mit viel Technologie und außergewöhnlichem Design. Dabei hat man bei Pava eine ganz neue Fertigungstechnologie genutzt. Dank der STV – der statischen Trockenverglasung – wird die Scheibe im Flügel trocken verklebt. Insidern ist die Technologie bereits bekannt: Das zu Veka gehörende Systemhaus Gealan setzt STV schon viele Jahre ein. Das Klebeband sorgt nicht nur für einen deutlichen Gewinn an Steifigkeit und ermöglicht große Verglasungen. Das Fenster wird dadurch und durch weitere Eigenschaften besonders wärmedämmend, der Uw-Wert wird mit 0,73 W/m²K angegeben. Der Flügel verfügt jetzt neben der STV-Technologie über eine zusätzliche Verglasungsdichtung, die das Klebeband vor Beschädigung und Verschmutzung schützt.
„Das Pava-System ist unsere Antwort auf die aktuelle Energiekrise, also auf die Notwendigkeit, Wärme im Raum zu halten. Angesichts explodierender Energiepreise werden Fenster mit hoher Wärmedämmung immer wichtiger,“ so Jens Eberhard. Und weiter: „Wir ermöglichen damit größere Glasflächen. Zudem lässt das abgesenkte Flügelprofil bis zu 10 Prozent mehr Licht in den Raum.“
Überzeugend sei auch das neue Design des Fensters. Das von Veka exklusiv gefertigte System zeichnet sich durch eine besondere Kantigkeit aus. Aber der Stil könne auch durch verschiedene Glasleisten – abgerundet oder kantig – die Farben und das Zubehör individuell konfiguriert werden. Die offizielle Einführung wird im 4. Quartal stattfinden.
Die Planungen stehen auf Wachstum
Angesichts der beeindruckend positiven Umsatz- und Ertragszahlen wurde in Krakau auch darauf hingewiesen, dass Oknoplast sich auf ein deutliches Wachstum jenseits des Marktdurchschnittes vorbereite. Die Produktionsfläche werde demnächst um weitere 10 000m² auf dann über 135 000 m² ansteigen. Die Fertigungskapazitäten sollen sogar um 30 Prozent angehoben werden. Schon jetzt beschäftigt das Unternehmen weltweit 3500 Mitarbeitende.
Was die Umsatzzahlen der einzelnen Länder angeht, hält sich das Unternehmen bedeckt. Deutlich wurde auf der Presseveranstaltung die Umsatzverteilung auf Länderebene: In Italien werden rund 35 Prozent, in Polen selbst 16, in Frankreich 15, Spanien 13 und in Deutschland 11 Prozent generiert. Umgerechnet plant man also für den deutschen Markt eine Umsatzgröße von 38,5 Mio. Euro ein.
Oknoplast Deutschland Geschäftsführer Eberhard gegenüber der GLASWELT: „Wir sind auch in Deutschland über dem Marktdurchschnitt gewachsen und haben somit weitere Marktanteile hinzugewinnen können. Auch unsere Erträge sind gestiegen, denn wir machen mit der gleichen Mannschaft und effizienteren Abläufen mehr Geschäft.“ Auch in Zukunft stehen die Zeichen auf Wachstum in Deutschland – durch das bestehende Händlernetz, aber auch durch „neue Händler, die wir noch hinzugewinnen wollen“.
Bislang hätte man vor allem darauf gesetzt, besonders viele Händler beliefern zu können. Jetzt gehe es aber vermehrt darum, die Großkunden als Markenbotschafter weiterzuentwickeln. Besondere Unterstützungsmaßnahmen sind dabei Shop-in-Shop-Systeme, die der Hersteller kostenneutral zur Verfügung stellt. Oder der Rundum-Service zu den Bafa-Fördermöglichkeiten, sodass der bürokratische Aufwand für Handel und Kunden gering bleibt.
Aber ein gutes Argument ist auch immer die hohe Liefertreue von 98 Prozent und die Lieferzeitenaussage von 3 bis 4 Wochen für Standardprodukte und Bereitstellung eines vollständigen Produktportfolios, das demnächst sogar mit einer Pergolalösung erweitert werden soll. Als Fazit sagt dann auch Eberhard: „Ich setze auf Wachstum“.