Der bayerische Systemgeber Gealan bietet seinen Verarbeitern einen neuen wärmedämmenden Flügel im Mitteldichtungssystem S 7000 IQ plus an. Die deutliche Verbesserung in der Wärmeisolierung gelinge durch die Kombination der IKD-Schaumtechnik („Intensiv-Kern-Dämmung“) und der RAL-zertifizierten STV-Glasklebetechnik („Statische-Trocken-Verglasung“). Dabei beschränkten sich die Ingenieure nicht darauf, die durch den Verzicht auf den Aussteifungsstahl frei werdende Profilhauptkammer auszuschäumen. Vielmehr entwickelten sie aufgrund der geänderten Ausgangslage einen komplett neuen Flügel mit eigenständiger Geometrie, welche sich bestens für die werkseitige Einbringung des Schaumes eigne und zusätzlich die Aufnahme von 3-fach-Isoliergläsern mit einer Stärke von bis zu 54 mm erlaubt. Mit dem optimierten Flügel habe man das Ziel verfolgt, Uf-Werte von kleiner 0,8 W/m2K zu erreichen. Gleichzeitig bedeute der Verzicht auf den Aussteifungsstahl im Flügel eine erhebliche Gewichtsreduzierung, die Monteuren beim Einbau der Fenster spürbar entgegenkommt.
Jetzt stehe den Partnerbetrieben ein Produkt zur Verfügung, das nicht nur den Bau passivhaustauglicher Fenster ermöglicht. Vielmehr bilde die Kombination aus STV, IKD, dem vertieften System S 7000 IQ plus und dem Farbgebungsverfahren acrylcolor nicht weniger als die Grundlage für das Fenster der Zukunft.
Mittels Klebetechnik werden Glasscheibe und Flügelüberschlag mit einem speziell entwickelten Klebeband trocken verklebt und die so erzielte Stabilität in den Fensterflügel übertragen. Mit diesem Schritt hätte man es ermöglicht, bei Standard-Elementgrößen den bisher in der Aussteifungskammer notwendigen Stahl weglassen zu können.
Die Schaumfüllung des Fensterflügels wird automatisiert bei der Profilproduktion eingebracht. Dazu wurden entsprechende Investitionen in die notwendigen Schaumanlagen getätigt und diese zur Serienreife gebracht. Heute sei man Vorreiter bei werkseitig ausgeschäumten Fensterprofilen, heißt es in einer Pressemeldung. Und die Vorteile ausgeschäumter Flügelprofile übertrage man sukzessive auch auf Zusatzprofile. Inzwischen umfasse das Programm an geschäumten Anschlussprofilen neben Rahmenaufdopplungen in unterschiedlichen Bautiefen und Ansichtsbreiten auch verschiedene Fensterbankanschlüsse. So werde es ermöglicht, zahlreiche Bausituationen mit hochwärmedämmenden, geschäumten Profilen zu realisieren.
Während des Herstellungsprozesses der Profile wird optional durch die Coextrusion von PVC und farbigem Acrylglas (Polymethylmetacrylat), dem witterungsbeständigsten Kunststoff überhaupt, zusätzlich die Farbe für das Profil festgelegt.
Gealan biete seinen Partnerbetrieben bereits seit mehr als 30 Jahren mit farbigen acrylcolor-Profilen dieses wichtige Alleinstellungsmerkmal. Diese Profile seien aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften weitgehend resistent gegen äußere Einflüsse. Sie seien farbecht, kratzfest, mit hohen Reflexionsgraden, witterungsbeständig, wartungsfrei, pflegeleicht und zu 100 % recycelbar.
Bei der Coextrusion werde eine 0,5 mm dicke Schicht mit dem weißen PVC-Grundkörper untrennbar verbunden.
Gealan baut Logistikbereich weiter aus
Mit einer langfristig ausgelegten Leistungssteigerung der Lagerbewirtschaftung macht sich der Profilsystemgeber Gealan fit für künftige Logistikherausforderungen. 1,5 Mio. Euro werden dafür in diesem Jahr für mehr Lieferflexibilität und -qualität investiert. Die Einführung neuer Produkte, wie aktuell das System S 9000 bzw. Innovationen wie die Klebetechnik STV und die Schaumtechnik IKD, haben bei Gealan zu einer starken Zunahme der Variantenvielfalt geführt. Trotz der vorhandenen Kapazitäten im Logistikzentrum Tanna mit insgesamt 40000 m2 Lagerfläche erforderte der Artikelzuwachs eine Optimierung der Lagerbewirtschaftung.
Deshalb wurde eine Neuausrichtung der kompletten Lagerorganisation und Lagerabwicklung beschlossen. Für die Umsetzung der komplexen Aufgabenstellung entschloss man sich, die Hilfe des Logistikspezialisten Ehrhardt + Partner in Anspruch zu nehmen. Die Realisierung des Projektes „Neukonzeptionierung des Logistikbereiches“ sieht in mehreren Stufen folgende Maßnahmen vor:
- Alle Prozessabläufe innerhalb des Lagers, des Wareneingangs, der Kommissionierung, der Verpackung und der Verladung werden restrukturiert und optimiert.
- Zusätzliche Versorgung der Kunden mit Informationen in Form von verbesserten und umfangreichen Begleitpapieren und deren elektronischer Verfügbarkeit.
- Der Lageraufbau wird geändert und neue Lagertechnik sowie neue Hardware für die Kommissionierung eingeführt.
Die Planung des Lagerlayouts und der Lagertechnik konnte bereits abgeschlossen und initiiert werden. In der bis Dezember 2013 terminierten zweiten Realisierungsstufe werde man intensiv an den Themen Materialflussoptimierung und Staplerleitsystem arbeiten und Erweiterungen im Lagerführungssystem vornehmen.