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Fenstersymposium bei Kleiberit

Folienverschiebungen: “Wir lassen der Folie keinen Freiraum“

Die internationalen Gäste konnten zugleich an den informativen Beiträgen der Brachenkennern partizipieren. Prof. Dr. Layer, Leiter der Akademie für Glas-, Fenster und Fassadentechnik in Karlsruhe führte mit seinem Ritt durch die Bauschadensanalyse gleich in das Thema Folienverschiebung ein und wollte zugleich eine „Lanze brechen für die Klebstofflieferanten: 90 Prozent aller Probleme an beschichteten Fensterfolien entstehen durch falsche Montage: Wir lassen der Folie keinen Freiraum.“

Er wies eindringlich darauf hin, dass der wirtschaftliche Druck der Monteure sehr hoch sei. Und für die vermeintlich schnelle Montage würden die tollsten Dinge angeboten werden: „Da hat einer einen Superschaum entwickelt, mit dem man alles abdichten kann.“ Nur leider würde viel seltener der Feuchtetransport betrachtet werden und die Probleme am Bau würden sich verstärken.

Holger Scherrenbacher, Bereichsleiter Möbel- ­ und Bauklebstoffe bei Kleiberit ging im Anschluss daran in die Details: Er zeigte auf, dass man bei Kleiberit in einer umfangreichen ­Untersuchung der Folienverschiebung auf den Grund gegangen sei. Sein Ergebnis: „Wenn ­ heute jemand sagt, der Klebstoff müsse besser werden, ist das ungefähr genauso als ob man vor 300 Jahren sagte: Waschen ist falsch, Parfüm auflegen ist besser.“ Die Untersuchung hätte zweifelsfrei ergeben: Folienverschiebungen sind eigentlich immer auf Montagefehler ­und Konstruktionsfehler zurückzuführen.

HotCoating für Fenster

Ein wichtiges Anliegen war es den Ingenieuren aus dem Hause Kleiberit aber auch eine neue Beschichtungstechnologie vorzustellen: Das HotCoating-Verfahren. Dieses habe man in den letzten Jahren erfolgreich am Markt eingeführt.

Dieses reaktive, UV-stabile PUR-System lasse sich wie ein PUR-Schmelzklebstoff verarbeiten. In einem Arbeitsschritt werde die Oberfläche versiegelt. Aufwändiges Zwischenschleifen und das Aufbringen einer Vielzahl von Lackschichten sei nicht mehr erforderlich. So hätte man mit einem Arbeitsschritt ein „Ready to Sell“-Produkt, so Kleiberit-Produktmanager Jens Fandrey.

Die einfache Applikationstechnik sei hinsichtlich der Elastizität den UV-härtenden Acryllacksystemen weit überlegen und biete zudem eine abriebfeste, resistente und UV-stabile Oberfläche. Mit dieser Applikationstechnik können alle flächigen Materialien (wie Möbelteile, Fertigfußböden, Türen, etc.) und auch Rollenwaren (Furniere und Papiere) beschichtet werden.

Das vergilbungsfreie und sehr resistente HotCoating sei extrem flexibel, sodass auch kleinste Radien problemlos ummantelt werden könnten. So könne der Furnierverarbeiter selbst fertig endbehandeltes Furnier auf unkomplizierte Weise herstellen.

Die Anwendung hebe sich in seiner Flexibilität von konventionellen Beschichtungssystemen ab. HotCoating biete eine sehr hohe Wasserbeständigkeit und hervorragende Haftungseigenschaften und eigne sich damit auch als Schutzschicht für maßhaltige Bauteile wie Fenstersysteme. Auch Fassadenelemente erhalten mit HC 717 eine Oberfläche, die auch bei Quell- und Schwindbewegungen und nach mechanischen Belastungen in ihrer Schutzfunktion erhalten bleiben, so Fandrey. ­Dekorative Einfärbungen und Kombinationen mit konventioneller Beiz- oder Lackiertechnik seien möglich und „eröffneten ganz neue Möglichkeiten in der Ummantelung von Fensterprofilen.“ Die Resistenz und Elastizität von HotCoating sei so überzeugend, dass bereits jetzt dieses System auch für die Außenanwendung (z.B. im Fenster- und Fassadenbereich) geprüft werde.

Bereichsleiter Holger Scherrenbacher zeigt sich im Gespräch mit der GLASWELT sicher: „Mit dem HotCoating-Verfahren können sich auch Fensterprofile ganz individuell gestalten lassen – z. B. mit einem Unternehmenslogo. Das Problem sei zur Zeit der Außenbereich, da es keine entsprechende RAL Prüfvorgabe gebe. Deshalb würde gegenwärtig eine Expertengruppe, innerhalb der RAL Gütegemeinschaft gebildet, um geeignete Prüfkriterien zu entwickeln.

Daniel Mund

Kleiberit

Kleiberit Klebstoffe sind aus vielen Bereichen unserer modernen Welt nicht mehr wegzudenken. Heute beheimatet das Unternehmen Klebchemie M. G. Becker GmbH & Co. KG im badischen Weingarten ein innovatives Forschungs- und Fertigungszentrum. Hier werden im engen Dialog mit den internationalen Kunden Klebstoffsysteme entwickelt und produziert, die in vielen Bereichen Anwendung finden. Das Produktportfolio ist auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt und die weltweite Verfügbarkeit durch ein nachhaltiges Logistikkonzept gesichert.

http://www.kleiberit.de

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