Glaswelt – Seufert-Niklaus arbeitet jetzt seit acht Jahren mit Einzelteilfertigung. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Michael Herbert – Die Einzelteilfertigung funktioniert nach wie vor perfekt, die Qualität der fertigen Bauteile ist optimal und die Effektivität in der Produktion hervorragend. Wir haben hier einen wesentlich höheren Durchfluss.
Glaswelt – Gibt es auch Nachteile?
Herbert – Wenn man die Frage allein auf Fenster bezieht, ist durch die notwendige Umstellung des Maschinenparks die Optimierung nicht so möglich, wie bei speziellen Fertigungsstraßen. Man nimmt das Einzelteil mehrfach in die Hand und deshalb wird das Produkt etwas teurer. Für jemanden, der nur „Lochfenster“ baut, ist das ein Nachteil. Für uns als Spezialisten ist das ein Vorteil. Denn das Fenster ist nicht unser Endprodukt, sondern die Fassade als Ganzes. Unsere Stärke liegt in der Kombination aus Pfosten-Riegelfassaden mit den entsprechenden Öffnungselementen. Hierin sind wir absolut wettbewerbsfähig.
Glaswelt –Wird Ihre Produktpalette durch die Einzelteilfertigung eingeschränkt?
Herbert – Nein, die Produkttiefe ist davon nicht beeinflusst. Mit der Einzelteilfertigung sind wir sogar flexibler bei Sonderlösungen. Bei uns ist es die Regel, dass wir kaum ein Fenster mehrfach bauen. Mit der Einzelteilfertigung können wir allen Anforderungen der Architekten begegnen. Es ist ein Bausatzsystem mit relativ hoher Flexibilität.
Glaswelt – Wie sind Ihre Erfahrungen mit den UV-Beschichtungssystemen?
Herbert – Die UV-Technologie funktioniert definitiv. Bei lasierenden bis farblosen Beschichtungen ist sie ausgereift und problemlos machbar, bei deckenden Farben sowieso.
Glaswelt – Und im Verarbeitungsprozess?
Herbert – Ich bin seit vier Jahren hier im Betrieb und in diesem Zeitraum waren keine Veränderungen am Prozess erforderlich. Wir sehen das Ganze als ausgereift an. Remmers entwickelt allerdings seine Produkte permanent weiter. Wenn ein neuer Lack kommt, der auf die Maschine eingestellt werden muss, sind Experten von Remmers vor Ort, die uns unterstützen. Da arbeiten wir Hand in Hand.
Glaswelt – Wie sieht es mit Reklamationen aus?
Herbert – Seit wir die UV-Technologie anwenden, haben wir es nur noch mit verschwindend geringen Reklamationsquoten zu tun. Ab und zu, d.h. ein- bis zweimal jährlich sollte man aber schon mal nach Fenstern und Fassade schauen. Wenn kleine Beschädigungen – etwa nach starkem Hagelschlag – sofort ausgebessert werden, dann ist die Oberfläche wieder langfristig geschützt.
Glaswelt – Welche Rolle spielt der Lackhersteller?
Herbert – Es ist sehr förderlich, über Jahre hinweg eine gemeinsame Entwicklung zu betreiben, wie sie in unserem Fall stattgefunden hat. Das in Frage zu stellen, würde acht Jahre Teamwork auf Null setzen. Beim Lacksystem ständig den Hersteller auszutauschen, wäre fatal. Ich selbst war im Außendienst bei einem Unternehmen, das eine umfangreiche Dienstleistung hinter dem Verkauf geboten hat, und das erlebe ich jetzt bei Remmers genauso. Wir entwickeln gemeinschaftlich Lösungen in allen Bereichen unserer Zusammenarbeit.
Glaswelt – Und wie geht es weiter?
Herbert – Wir sind heute an der Schwelle, immer noch das „I-Tüpfelchen“ oben drauf setzen zu wollen: nämlich eine farblose Beschichtung, die den natürlichen Charakter des Holzes auch wirklich voll zur Geltung kommen lässt. Remmers hat die Produkte dazu entwickelt. Wir sammeln gerade gemeinsame Erfahrungen in der Verarbeitung auf verschiedenen Holzarten. —
Seuffert-Niklaus
Holz und Glas sind die zentralen Werkstoffe, mit denen das Unternehmen SeufertNiklaus GmbH Fenster- und Fassadenkonstruktionen für anspruchsvolle Objekte in hoher Präzision und Qualität realisieren möchte. Hervorgegangen aus einer Bau- und Möbelschreinerei – Gründungsjahr 1891 – spezialisierte sich der Fensterbaubetrieb Seufert-Niklaus Anfang der 90er Jahre auf die Herstellung von Holz- und Holz-Aluminium-Pfosten-Riegelfassaden.
https://www.seufert-niklaus.de/
Kontakt zum Lackhersteller: http://www.remmers.de