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Fenster

Aus dem Kinzigtal bis in das Reich der Mitte

Ein „Macher, der neue Wege geht“ wurde gesucht und im Kinzigtal mit Thomas Moser gefunden. Das war 2003/2004. Der Schreinermeister aus Haslach machte sich nach einem Gespräch mit einem Freund aus der Fensterbranche, der Fenster für den chinesischen Markt benötigte, auf den Weg. Er buchte einen Flug nach Goabeidian in China, gründete schließlich das Joint Venture Shunda Moser. Mit dabei für das wichtige Thema Oberfläche: Andreas Grabsch von Sikkens Wood Coatings.

Vom regionalen Handwerker zum zukunftsorientierten Mittelständler

Thomas Moser wächst im elterlichen Schreinerbetrieb in Haslach im Kinzigtal auf. Als der Vater im Alter von 42 Jahren unerwartet und viel zu früh verstirbt, ist Thomas Moser gerade mal 17 Jahre alt. Seine Mutter führt den Betrieb weiter und überbrückt bis zur Meisterprüfung von Thomas Moser. Mit 25 Jahren übernimmt er die Verantwortung für den Betrieb mit fünf Gesellen. An seiner Seite der jüngere Bruder Michael, der heute in verantwortungsvoller Führungsposition im Unternehmen tätig ist.

Das ist der Beginn einer kontinuierlichen Entwicklung. Aus dem Handwerksbetrieb baut Thomas Moser ein mittelständisches Unternehmen mit heute 130 Mitarbeitern auf, das auf zuverlässig höchste Qualität, nachhaltiges Wirtschaften und optimale Fertigung mit handwerklichem Geschick und industrieller Qualität ausgerichtet ist. Auf 11 500 m² wird heute produziert. Das Unternehmen ist in den drei Geschäftsfeldern Fensterbau, Innenausbau und Mineralwerkstoffe aktiv. Und als sich 2004 die Chance bietet, über den Tellerrand zu schauen, greift Thomas Moser zu und wird noch international tätig. „Das hätte ich mir damals mit 25 Jahren bei der Betriebsübernahme nicht träumen lassen, aber es war eine Mischung aus menschlicher Neugier und unternehmerischen Tatendrang.“

2004 produziert sein Unternehmen in Haslach bereits auf 4500 m² und ist auf über 50 Beschäftigte angewachsen. Dieses starke Team in der Heimat ermöglicht es dem umtriebigen Unternehmer Moser, sich in China zu engagieren.

„Es war ein intensiver Prozess, bis wir das Qualitätsniveau bis an unsere Standards herangeführt hatten“, so Sikkens-Mann Andreas Grabsch.

Foto: Akzo Nobel Hilden GmbH

„Es war ein intensiver Prozess, bis wir das Qualitätsniveau bis an unsere Standards herangeführt hatten“,
so Sikkens-Mann Andreas Grabsch.

Fensterbau in China

„Es war unglaublich. Als ich in China landete, zählte ich mehr als 20 Hochhäuser um mich herum, alle im Rohbau, alle brauchten Fenster. Eine Dimension, die ich bisher nicht kannte“, berichtet der Unternehmer. Und wer ihn kennt, der weiß, dass ihn das antreibt. Er lernte seinen zukünftigen Partner kennen: Herr Ni, ein weitsichtiger Mann, der sowohl das Thema Umweltfreundlichkeit wie auch Energieeffizienz priorisiert.

Die beiden gründeten das Joint Venture „Shunda Moser“. Er traf auf einen Markt mit einem ganz anderem Volumen. Doch die dortige Art und Weise Fenster zu bauen, entsprach bei Weitem nicht den Standards.

Daher stand stets die Qualität im Fokus seines Handelns. Das Ziel war es, die hohen Leistungsstandards auch dort zu etablieren.

Wichtige Unterstützung von Sikkens

Ein wichtiger Faktor bei Holzfenstern: die Oberflächenbehandlung. Daher war von Anfang an Lackingenieur und Fachberater Andreas Grabsch von Sikkens Wood Coatings mit dabei. Sie leisteten Aufbauarbeit, dann ging es an fachliche Details. „Es war ein intensiver Prozess, bis wir das Qualitätsniveau bis an unsere Standards herangeführt hatten“, so Grabsch. „Und man muss sich vorstellen, hat man einen Ablauf optimiert, dann wird multipliziert, es sind mehrere Produktionsstraßen parallel nebeneinander eingerichtet,” ergänzt Thomas Moser. Wurden zu Beginn täglich 100 Fenster produziert, so sind es heute bis zu 7000 Stück pro Tag. „Darüber hinaus gelang es 2019, dass die jährliche Passivhausmesse, die sonst in Deutschland oder der EU stattfindet, auf dem Betriebsgelände der Shunda Group abgehalten wurde. Die Ausstellungsfläche für Passivhausfenster entsprach der Größe der Messe Nürnberg.“

So werden heute in den Werkshallen von Shunda Moser dank der Weitsicht des Kooperationspartners Herrn Ni neben Alu- und Kunststoffenstern Holz- und Holz-Alu-Fenster produziert. Die Güte der Fenster entspricht den europäischen Standards. Die Holzoberflächen werden mit bewährten Lasuren und Lacken aus dem Programm von Sikkens Wood Coatings gestaltet und geschützt. Es gibt auf dem Betriebsgelände inzwischen ein Greenbuilding, einen Ausstellungspark, ein Fenstermuseum und ein weltweit einzigartiges Innovationszentrum. „Das haben wir immer wieder erlebt. Wenn etwas als notwendig betrachtet wurde, dann wurde es konsequent und vor allem schnell umgesetzt”, so Thomas Moser. „Ganze Produktionshallen wurden für neue Verfahren einfach neben den bestehenden errichtet. Das Betriebsgelände ist auf 5 km2 angewachsen.

Die schnelle Zukunft meistern

„Ich bin um einen ‚Bruder‘ und viel Erfahrung reicher. Ich habe unter den Chinesen viele Freunde gewonnen und einen Markt mit einer großen Dimension kennengelernt, die in einem hohen Tempo wächst. Ein Lebensabschnitt, den ich nicht missen möchte. Es hat mich als Mensch, als Unternehmer und als Teil unserer Gesellschaft weitergebracht. Wer hätte gedacht, dass ein Handwerksmeister im Kinzigtal bei der Innungsversammlung vom Erfahrungsaustausch mit China berichten kann. Es erwartet uns eine sich rasant verändernde Zukunft. Daher müssen die Leute, die nach mir kommen, besser sein als ich, um unser Unternehmen darauf vorzubereiten. Gleiches gilt für das Handwerk insgesamt.“ Im eigenen Unternehmen hat Thomas Moser deshalb die Weichen schon früh gestellt. An seiner Seite steht seit 2011 Florian Wölfle, Jahrgang 1974, der nach seiner Schreinerlehre bei Moser den Aufstieg bis an die Spitze des Unternehmens geschafft hat. Mit seiner Tochter Sarah Griesbaum, Jahrgang 1986, ist nun der Übergang in die nächste Generation gesichert.

Thomas Moser (r.) und Lackingenieur und Fachberater Andreas Grabsch von Sikkens Wood Coatings

Foto: Akzo Nobel Hilden GmbH

Thomas Moser (r.) und Lackingenieur und Fachberater Andreas Grabsch von Sikkens Wood Coatings

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