Hersteller und Importeure stehen in einem komplexen Geflecht von Haftungs- und Schutzgesetzen. Dazu zählen das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB), Produkthaftungsgesetz (ProdHaftG), Umwelthaftungsgesetz (UmweltHG), sowie die Produkthaftungsrichtlinie (ProdHaftRL) und viele weitere. Jedes dieser Gesetze regelt spezifische Haftungsbereiche und stellt Unternehmer vor Herausforderungen, die ohne fundierte Beratung schwer zu bewältigen sind.
Klar ist: Einfache Standardversicherungen reichen nicht mehr aus, um die wachsenden Risiken abzudecken. Gefragt sind individuelle Risikomanagement-Lösungen, die auf die spezifischen Bedürfnisse eines Unternehmens zugeschnitten sind.
Wer gilt als Hersteller?
Laut Produkthaftungsgesetz gilt als Hersteller nicht nur, wer ein Produkt fertigt, sondern auch, wer es unter eigenem Namen in den Verkehr bringt oder aus dem außereuropäischen Ausland importiert. Selbst Importeure können damit schnell in die Rolle des Herstellers geraten – und damit in die Haftung.
Ein oft übersehener Punkt ist, dass bereits das Anbringen eines Namens oder Logos auf einem Produkt als „Herstellertätigkeit“ gewertet werden kann. Hinzu kommt die Pflicht zur Produktbeobachtung, auch nachdem das Produkt in den Verkehr gebracht wurde. Risiken, die später bekannt werden, erfordern proaktives Handeln wie Rückrufaktionen oder Warnhinweise.
Arten der Haftung
Gesetzliche vs. vertragliche Haftung
Während die gesetzliche Haftung in der Regel durch Versicherungen abgedeckt ist, bleiben Teile der vertraglichen Haftung oft ausgeschlossen. Dazu gehören etwa erweiterte Gewährleistungsfristen oder spezifische Vereinbarungen mit Kunden. Ein verständliches Risikoprofil hilft Unternehmen, diese Lücken zu erkennen und gezielt zu schließen.
Neue Richtlinie zur Produkthaftung in Blick
Die neue Produkthaftungsrichtlinie, die voraussichtlich 2026 in Kraft tritt, verschärft die Haftung für Hersteller digitaler Produkte. Insbesondere KI-gestützte Anwendungen und vernetzte Geräte stehen im Fokus.
Der rechtliche Ansatz der Harmonisierung von Produkthaftung und Produkt-Compliance bietet jedoch auch Chancen: Ein klarer Rechtsrahmen schafft Sicherheit für Unternehmen und Verbraucher.
Unternehmen müssen ihre Haftungsrisiken in der modernen, globalisierten Wirtschaftswelt neu bewerten. Standardlösungen genügen längst nicht mehr. Nur durch eine klare Risikostrategie und enge Zusammenarbeit mit Experten können Hersteller und Importeure langfristig sicher und erfolgreich agieren.
Die Lösung: Risikoanalyse und Prozessoptimierung
Die SMK Group bietet umfassende Gefahrenanalysen und individuelle Versicherungskonzepte, die in enger Zusammenarbeit mit den Juristen der Unternehmen entwickelt werden. Von der Analyse der Lieferketten bis hin zur Optimierung interner Prozesse: Ziel ist es, ein lückenloses Risikomanagement aufzubauen.
Ein kleiner Exkurs in die Haftungsrisiken für Hersteller und Importeure gibt es hier: https://smk-group.de/insight/haftungsrisiken/