GLASWELT: Wieviel Aussteller sind aktuell für die FRONTALE 2022 angemeldet und wieviel bereits gemeldete Aussteller haben ihre Teilnahme abgesagt?
Elke Harreiß: Mit rund 52.000 m² sind 82 Prozent der zur Verfügung stehenden Ausstellungsfläche belegt. 565 Aussteller – davon die Hälfte international – sind zur FENSTERBAU FRONTALE 2022 angemeldet, und uns erreichen weiterhin neue Registrierungen. Wir verzeichnen derzeit sogar Buchungen aus Ländern außerhalb Europas, aus denen 2020 keine Firmen angemeldet waren, beispielsweise Argentinien. Eine Übersicht ist unter www.frontale.de/aussteller-produkte zu finden.
GLASWELT: Sie haben in der letzten Zeit viel Kontakt gehabt zu den ausstellenden Unternehmen – wie groß ist die Vorfreude auf die Messe?
Harreiß: Das stimmt, wir stehen natürlich seit Beginn der Pandemie in regelmäßigem Kontakt zu unseren Ausstellern. Insbesondere hinsichtlich der Messevorbereitungen ist der Austausch natürlich in diesem Jahr besonders intensiv. Wir spüren, dass der Bedarf, sich wieder persönlich zu treffen und Innovationen sowie Produkte live zu erleben, immens ist und freuen uns über das hohe Commitment der Branche. Die FENSTERBAU FRONTALE als globaler Branchentreffpunkt hat uns schließlich vier Jahre lang gefehlt, entsprechend groß ist die Vorfreude auf die erste Präsenzmesse der Fenster-, Tür- und Fassadenbranche seit Beginn der Pandemie. Durch Interviews, die wir im Rahmen unserer konzeptionellen Planungen sowohl mit Ausstellern als auch Besuchern geführt haben, konnten wir wertvolle Erkenntnisse bezüglich der konkreten Anforderungen an digitale Ergänzungen gewinnen und bilden in Folge Teile des Rahmenprogramms online ab.
GLASWELT: Bei den wenigen Unternehmen, die jetzt abgesagt haben: Was waren die Gründe für die Absagen?
Harreiß: Wir bedauern diese Absagen einiger Aussteller, haben aber natürlich Verständnis für die unterschiedlichen individuellen Gründe, die von konzernweiten Regelungen für Messebeteiligungen und Dienstreisen über Sparvorgaben und Kapazitätsumschichtungen bis hin zu einer außerordentlich hohen Auftragsdichte in Verbindung mit Materialknappheit reichen. Teils spüren wir auch eine gewisse Zurückhaltung, sich auf eine Veranstaltung mit womöglich besonderen Rahmenbedingungen einzulassen. Was für uns zählt, ist die Botschaft: Das Format „Messe“ und die FENSTERBAU FRONTALE als etablierter Branchentreffpunkt stehen nicht in Frage. Wer 2022 pausieren muss, möchte 2024 wiederkommen!
Auch 2022 werden einige neue Aussteller an der FENSTERBAU FRONTALE teilnehmen, die noch nie oder seit einigen Ausgaben nicht mehr bei uns in Nürnberg zu Gast waren.
Foto: NürnbergMesse
GLASWELT: Gibt es jetzt auch neue Aussteller, die sich vorher noch nicht auf einer Messe präsentiert haben?
Harreiß: Wie immer werden auch 2022 einige neue Aussteller an der FENSTERBAU FRONTALE teilnehmen, die noch nie oder seit einigen Ausgaben nicht mehr bei uns in Nürnberg zu Gast waren. Derzeit sind es 40 Firmen aus 14 Ländern, darunter beispielsweise HIRT swiss decending windows, Noblesse oder DuoTherm.
GLASWELT: Wieviel Besucher kamen bei der letzten Präsenzveranstaltung der FRONTALE aus dem außereuropäischen Ausland?
Harreiß: Zum letzten Fachmesseverbund FENSTERBAU FRONTALE und HOLZ-HANDWERK 2018 reisten circa sechs Prozent aller Besucher von außerhalb Europas an; bei den Ausstellern der FENSTERBAU FRONTALE waren es rund sechs Prozent, das entspricht etwa drei Prozent des Gesamtflächenanteils. Wir gehen aktuell davon aus, dass insbesondere Besucher vorrangig aus Europa anreisen werden und sich der Teilnehmeranteil insgesamt um wenige Prozentpunkte zugunsten des nationalen Publikums verschieben wird.
GLASWELT: Wie sieht – stand heute – das Hygienekonzept der NürnbergMesse bei Großveranstaltungen aus?
Harreiß: Das zum jeweiligen Zeitpunkt gültige, inzidenzunabhängige Rahmenhygienekonzept für Messeplätze in Bayern wird für alle Messen bei uns in Nürnberg umgesetzt. Für die FENSTERBAU FRONTALE 2022 haben wir auf dieser Basis das Konzept veröffentlicht, das unter frontale.de/de/aussteller/hygienekonzept zu finden ist und bei Bedarf aktualisiert wird; ebenso wie die Richtlinien für Standbau und Standcatering. Uns ist es in diesem Jahr wichtiger denn je, die Aussteller in der Planungsphase eng zu begleiten. Deshalb bieten wir regelmäßig Webinare an, um bezüglich der Umsetzung der geltenden Bestimmungen zu beraten und individuelle Fragestellungen zu klären. Oftmals zeigt sich in diesen Terminen, dass das ‚Schreckgespenst Hygienekonzept‘ bei näherer Betrachtung an Wirkung verliert und die meisten Vorstellungen bezüglich Standgestaltung umgesetzt werden können. Zuversichtlich stimmt uns, dass seit dem Inkrafttreten der ersten Version im August 2021 einige Auflagen bereits gelockert wurden. Es ist daher anzunehmen, dass sich aktuelle Vorgaben bis zur FENSTERBAU FRONTALE 2022 noch ändern werden. Wir halten unsere Aussteller und Besucher kontinuierlich auf dem Laufenden.
GLASWELT: Es sind bereits erste Messen in Nürnberg wieder angelaufen – wie wurden die Veranstaltungen von Ausstellern und Teilnehmern beurteilt?
Harreiß: Wir freuen uns sehr über die erfolgreiche Durchführung unserer ersten Messen im Rahmen des Restarts mit internationaler Beteiligung, bei denen die aktuell geltenden Schutz- und Hygienemaßnahmen Anwendung fanden und unser Messegelände den Härtetest mit Bravour bestanden hat. Die Feedbacks der Teilnehmer an FACHPACK, it-sa, FeuerTrutz und Kommunale 2021 waren äußerst positiv und unterstreichen, dass das Erlebnis Messe trotz pandemiebedingter Besonderheiten gelingen kann – der einstimmige Tenor lautete: „Es fühlt sich fast genauso an wie früher!'“ Insbesondere die Qualität der Gespräche und Geschäftskontakte wurde vielfach gelobt. Diese Erfahrungen lassen wir auch in die Beratung unserer Kunden einfließen und können nun beispielsweise auf Bild- und Videomaterial zu Demozwecken zurückgreifen, was die Planungen vereinfacht.
GLASWELT: Wie gehen Sie mit Platzierungswünschen um, wenn ein Unternehmen für 2022 absagt? Hat das dann auch Auswirkungen auf die Messestruktur 2024?
Harreiß: Mit dem Beginn der Anmeldephase geben Aussteller ihre Platzierungswünsche an uns weiter. Auf dieser Basis nehmen wir die Hallenaufplanung im Rahmen der festen Hallenaufteilung nach Produktgruppen vor. Individuelle Wünsche versuchen wir stets bestmöglich zu erfüllen. Das bieten wir auch gerne für 2024 wieder an.