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Die Erfolgsgeschichte hinter den Schiebetüren von Schmidt

Hebe-Schiebe = Schmidt-Boke

1950 fing alles an. Als klassische Schreinerei, die alles möglich machte. Vom Fenster über den Tisch bis zur Kirchenbank. Ein Dorfschreiner also. Josef Schmidt, der Sohn des Gründers, sorgte dann bereits für die erste Spezialisierung: Man konzentrierte sich auf Fenster, wenig später dann ausschließlich auf Kunststofffenster. Doch Josef Schmidt trieb die Spezialisierung noch weiter: Er erkannte die Bedürfnisse der Kolleginnen und Kollegen im Fensterbau: Großflächige Elemente behinderten die Fließfertigung innerhalb der Kunststofffensterproduktion enorm. Aus dieser Erkenntnis entwickelte er das bis heute gültige Unternehmenskonzept: Die Leidenschaft für Hebeschiebetüren als Zulieferprodukt für die Fensterbranche.

Wer die verlängerte Werkbank der Kunststofffenster-Hersteller sein will, muss preislich, qualitativ und auch beim Serviceaspekt immer besser sein als der Standard. Geschäftsführer Meinolf Funkenmeier bringt es auf den Punkt: „Jeder, der rechnen kann, wird feststellen, dass er zu dem Preis und in der Qualität, in der wir liefern, nicht selbst produzieren kann.“ Wir erfüllen höchste Ansprüche – in puncto Design, Sicherheit (zertifiziert bis RC3) und Energieeffizienz.

Das wird auch in dem 15 000 m² großen, lichtdurchfluteten Produktionsgebäude deutlich. Der hohe Automatisierungsgrad ist überall ersichtlich und alles ist auf das spezielle Produkt Hebeschiebeelement abgestimmt.

Expertenwissen in einer Hand

„Viele denken, dass wir Profile eines Systempartners verarbeiten“, klärt Teresa Schmidt-Bertsch im Gespräch auf. „Dabei haben wir schon früh in den 1990er Jahren ein eigenes System entwickelt,“ so die Gesellschafterin. „Mit unserem umfassenden Expertenwissen zu Hebeschiebeanlagen war es nur konsequent, ein eigenes System zu entwickeln, das in jeder Hinsicht den aktuellen Stand der Technik repräsentiert und eine kontinuierliche Weiterentwicklung sicherstellt.“

Das eigene System QuinLine gibt es in 74 und 84 mm. Funkenmeier zählt einige Vorteile auf: „Wir können sämtliche Schemata einer Hebeschiebeanlage realisieren und die Schwellenkontur wird grundsätzlich an den senkrechten Zargenprofilen ausgefräst.“ Im Gegensatz zu anderen Herstellern setzt man bei den Schwellen auf den Werkstoff Aluminium; dank thermischer Trennung der Schwellenkammern und Isolierstäbe mit Polyurethanschaum wird eine verbesserte Wärmedämmung erzielt. Die Stöße werden mit einem Klebe- und Dichtmittel verschlossen, EPDM-Dichtungen werden händisch eingezogen. Für die High-End-Version gibt es dann auch noch einen verdeckt liegenden Antrieb ‚eVomatic‘.“

Doch was entgegnet Funkenmeier, wenn ein Fensterbauer ein Hebeschiebeelement aus dem Portfolio seines Systemgebers in Erwägung zieht und der Schmidt-Variante mit möglicherweise abweichenden Konturen und Farbdifferenzen skeptisch gegenübersteht?

Die Einwände sind bekannt, aber die Argumente für die Hebeschiebetür aus Boke sind fast nicht zu toppen. „Wir betreuen Kunden aller Systemgeber. Geringfügige Abweichungen in Form oder Farbe fallen gar nicht auf – das wird uns immer wieder bestätigt.“ Und kaschierte Profile stellen überhaupt kein Problem dar: Schmidt hat 33 Folienvarianten auf Lager; Sonderwünsche können schnell erfüllt werden. „Wir liefern alles, was der Kunde wünscht, über alle Folienhersteller hinweg.“ Auch können Anfragen mit Aluminiumdeckschalen befriedigt werden. „Da ist die Farbvielfalt sogar noch spezieller – schließlich hat fast jeder Kunde sogar seine eigene Pulvernummer“, bekennt Funkenmeier. Aber auch dieser Aspekt wäre in der Umsetzung kein Problem.

„Ich kenne keinen Kunden, der unzufrieden ist,“ freut er sich und alle würden sagen: „Das ist die beste Hebeschiebetür auf dem Markt.“ Diesen Status bekommt man aber nicht von ungefähr: „Wir haben regelmäßige QS-Runden, in denen wir permanent an Verbesserungen arbeiten. Wir geben Gas, um vorne zu bleiben.“ Dieser Vorsprung zeige sich auch beim Service: So erleichtern Dübellochbohrungen und Schablonen die ­Montage. Darüber hinaus gibt es über den Montage­film, Seminare und technischen Support die Möglichkeit, Hilfestellung für die Montage zu bekommen.

GW-Chefredakteur Daniel Mund vor dem Eingang des Spezialisten für Hebeschiebetüren Schmidt in Boke.

Foto: Daniel Mund / GW

GW-Chefredakteur Daniel Mund vor dem Eingang des Spezialisten für Hebeschiebetüren Schmidt in Boke.

Extrudiert wird bei Veka

Die Zusammenarbeit mit dem Partner, der das Profil (lohn-)extrudiert, wird als sehr gut bewertet: Veka in Sendenhorst ist räumlich nicht weit entfernt und erfüllt ebenfalls höchste Qualitäts- und Lieferansprüche. Es ist daher nicht überraschend, dass just bereits die 35-jährige Partnerschaft gefeiert werden konnte. Generell legt das Unternehmen großen Wert darauf, alle Prozesse selbst zu steuern und zu kontrollieren. Funkenmeier spricht in dem Zusammenhang von Zukaufteilen, die zu 90 Prozent speziell für Schmidt produziert werden, wie beispielsweise auch spezielle Schrauben und Werkzeuge.

Was die Nullschwelle angeht, hat man ebenfalls auf eine eigene Entwicklung gesetzt, die den barrierefreien Übergang ermöglicht und im Herbst verfügbar sein wird. Was die Schwellenthematik generell angeht, bietet Schmidt ein umfangreiches Portfolio an Schwellenlösungen, so beispielsweise Niedrig- und Renovierungsschwellen oder eine Schwelle mit Außenanschlag zur Abdichtung mit Flüssigkunststoff. „Vom Produktportfolio her ist es für Kunststoff-Profilgeber schwierig, mit uns Schritt zu halten.“

Auch ein Lüftungsriegelbolzen hat man gelauncht. Funkenmeier: „Den haben wir in Zusammenarbeit mit der Firma GU entwickelt.“ Der Einsatz dieses Produkts ist insbesondere in den Sommermonaten von Vorteil: Eine Verriegelung des Elements in der Spaltlüftungsposition ist damit möglich.

Das Portfolio wurde zudem um ein Hakenriegelgetriebe von Maco erweitert. Ein Vorteil dabei ist, dass kein Riegelbolzen mehr in der Öffnung vorsteht, der beispielsweise eine durchwehende Gardine verdrecken könnte. Darüber hinaus ist der ausschwenkende Haken in der Lage, das Element heranzuziehen. Des Weiteren kann das Schließteil der Zarge über Schrauben in der Tiefe und Höhe justiert werden, um den Andruck der Tür anzupassen. „Diese Beschlagsvariante haben wir bereits auf der Frontale präsentiert und eine überaus positive Resonanz erhalten.“ Die Entscheidung über die Beschlagsvariante trifft der Kunde, ohne dass dies Auswirkungen auf den Preis hat.

Die Hebeschiebetür der Zukunft

Mit welchen Gedanken beschäftigt sich Meinolf Funkenmeier, wenn er an die Zukunft der Hebeschiebetüren denkt? „Stakeholder für das Kunststofffenster und damit auch für die Hebeschiebetür müssen sich mit der Kreislaufwirtschaft auseinandersetzen. Es gibt bereits Städte, die bestimmte Nachhaltigkeitskriterien für Bauprodukte festgelegt haben. Dies zeigt, dass Kunden sensibel werden. Dementsprechend haben wir auch die Investition in Co-Extrusionswerkzeuge für unsere Profile initiiert, eine Recyclatverarbeitung wird künftig möglich.“

Zudem wird in der zweiten Jahreshälfte ein eckiges Flügelprofil verfügbar sein, dass auf den Trend vieler Profilgeber – hin zu einem eckigen Fensterprofil – aufsetzt.

Nullfuge in Planung

Funkenmeier glaubt aber an das Hebeschiebeelement als solches. „Wir sind vom Produkt selbst total überzeugt. Zwar sehen wir uns durch den schwachen Wohnungsbau mit Rückgängen konfrontiert und haben nicht so viele Elemente wie im letzten und vorletzten Jahr gebaut. Dennoch investieren wir antizyklisch in das Produkt und die Fertigung.“ Der Geschäftsführer führt aus, dass schon bald die Nullfuge in der Flügelecke möglich wird. Dazu wurde bereits eine Schweißanlage von Rotox bestellt.

Funkenmeier: „Die aktuelle Marktsituation ist herausfordernd, ­dennoch vertrauen die Fensterhersteller auf ­unsere Anlagen.“

Im Übrigen kommen die Elemente von Schmidt momentan vor allem in der Sanierung zum Einsatz. „Wir sind zuversichtlich, dass wir auch die aktuelle ­Krise auf dem Bau gut überstehen werden.“

Auch Gesellschafterin Teresa Schmidt-Bertsch blickt positiv nach vorne: „Mehr denn je wünschen sich Menschen, ihr Zuhause mit mehr Licht zu durchfluten und eine direktere Verbindung nach Draußen zu schaffen.“ Ein Hebe-Schiebe-Element ist hierfür die optimale Lösung.

Daniel Mund

Das neue Hakenriegelgetriebe: ein neuer Ansatz im Bereich der Kunststoff-Hebeschiebetüren.

Foto: SCHMIDT GmbH

Das neue Hakenriegelgetriebe: ein neuer Ansatz im Bereich der Kunststoff-Hebeschiebetüren.
Konzentrierte und freundliche Atmosphäre am Arbeitsplatz: Beim Rundgang durch die Produktion fällt auf, dass das ganze Team an einem Strang zieht.

Foto: Daniel Mund / GW

Konzentrierte und freundliche Atmosphäre am Arbeitsplatz: Beim Rundgang durch die Produktion fällt auf, dass das ganze Team an einem Strang zieht.
In den Schmidt-Hallen hat man sich ganz auf die Fertigung von Hebeschiebeanlagen eingerichtet.

Foto: Daniel Mund / GW

In den Schmidt-Hallen hat man sich ganz auf die Fertigung von Hebeschiebeanlagen eingerichtet.
Stöße werden mit Klebe- und Dichtmittel ­verschlossen.

Foto: Daniel Mund / GW

Stöße werden mit Klebe- und Dichtmittel ­verschlossen.
Der Antrieb Evomatic bietet neben einer einfachen Bedienung eine hohe ­Nutzungssicherheit.

Foto: Schmidt GmbH

Der Antrieb Evomatic bietet neben einer einfachen Bedienung eine hohe ­Nutzungssicherheit.
Auf die Details kommt es an: Beim QuinLine-System kommen thermisch getrennte ­Verstärkungsprofile (Stahlschenkel und Polyamidbrücke) zum Einsatz.

Foto: Daniel Mund / GW

Auf die Details kommt es an: Beim QuinLine-System kommen thermisch getrennte ­Verstärkungsprofile (Stahlschenkel und Polyamidbrücke) zum Einsatz.

Steckbrief Schmidt Hebe-Schiebetüren

Gründung: 1950 durch Arthur Schmidt
Spezialisierung: Entwicklung und Produktion von Kunststoff-Hebeschiebetüren, insbesondere der eigenentwickelten QuinLine-Serie.
Mitarbeiterzahl: Ca. 130 Fachkräfte.

Umsatz 2023: 42 Mio. Euro
Produktionskapazität: > 30 000 gefertigte Hebeschiebetüren; Produktions- und Lagerfläche von 15 000 m².
Besonderheiten: Eigenständiges 5-Kammer-Profil­system QuinLine; individuelle Anpassungsmöglichkeiten in Design, Farbe und Ausstattung; barrierefreie Schwellenlösungen; geprüfte Sicherheit bis RC3; Smarthome-Integration.
Vertriebsgebiete: Deutschland, Österreich, Schweiz, Benelux-Länder und Frankreich.
Investitionen: 15 Mio. Euro in Gebäude und ­Maschinen seit 2019.

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