Der Lackhersteller Adler hat seine Anwendungstechnik mit einer Excimer-Anlage aufgerüstet - für einen mittleren sechsstelligen Euro-Betrag. Damit können jetzt die Rezepturen weiter ausgetüftelt werden.
Doch was steckt hinter dem Excimer-Verfahren [Wikipedia: "Die Bezeichnung Excimer ist ein Akronym aus der Kurzform von „excited dimer“ (‚angeregtes Dimer‘)"]: Der Lackfilm wird unter Ausschluss von Sauerstoff mit kurzwelliger Excimer-Strahlung behandelt. Diese Strahlen bewirken eine Mikro-Faltung der obersten Lackschicht: Sie ist weder sicht- noch fühlbar, sorgt durch die Lichtreflexion aber für eine perfekt matte Optik. Die Vorteile: stumpfmatte Glanzgrade von 3 bis 20 ohne Mattierungsmittel und eine extrem kratzfeste, chemikalienbeständige und harte Oberfläche, wie man sie von UV-Lacken gewohnt ist – und das bei höchster Prozesssicherheit.
Das Adler-Entwicklungs-Team befasst sich bereits seit mehreren Jahren mit dieser innovativen Beschichtungstechnologie. „Durch diese Erfahrung können wir unseren Kunden nicht nur beste Beratung garantieren, sondern auch die passenden emissionsarmen UV-Lacke“, sagt Entwicklungsleiter Reinhard Guem. Schrittweise soll so das Sortiment an farblosen und pigmentierten Excimer-Lacken für viele Auftrags- und Anwendungsarten erweitert werden: „Ein zentrales Thema sind Excimer-Lacke für den Walz- und Gießauftrag. Auch Lacke für die Spritzapplikation sind möglich, womit diese Technologie nicht nur für Plattenhersteller, sondern auch für Küchen-, Möbel- oder Holzfensterhersteller nutzbar ist.“
Darüber hinaus erlaubt die Anlage, Adler-Kunden bei der Planung ihrer eigenen Excimer-Anlage kompetent zu unterstützen: Die Labor-Anlage verfügt über mehrere verschiedene Strahlungsquellen, die in beliebiger Reihenfolge angeordnet werden können. So lassen sich alle denkbaren Prozesse und Einstellungen praxisgetreu simulieren. „Damit können wir unsere Kunden bei der Planung ihrer Anlage optimal unterstützen“, erklärt Reinhard Huber, Leiter der Anwendungstechnik für die Möbelindustrie. Unter Laborbedingungen können die idealen Abläufe ermittelt und auf den geplanten Beschichtungsaufbau abgestimmt werden.