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Brack LaCasa

Wintergärten werden Wohnräume

Früher, als das Geschäft noch in den Händen des Vaters lag, war man ein „Bauchladen“, wie es Matthias Brack formuliert. Ein Betrieb der alles macht und alles kann. „Das geht so heute aber nicht mehr.“ Der Monteur, der gestern noch einen Wintergarten aufgestellt hat, soll heute Hochglanz-Oberflächenmöbel einbauen. „Das beißt sich irgendwie“. Und außerdem: „Wenn man wachsen und größer werden will braucht man auch ein besonderes Produkt und eine Spezialisierung, sonst funktioniert das nicht.“

Die Kunst, delegieren zu können

Der Schreinermeister hat die Rollen in seinem Unternehmen gut verteilt, sodass er auch abkömmlich sein kann. Diesen Freiraum braucht er, um Ideen zu entwickeln und den Weitblick für neue Ansätze zu gewinnen. Bei längeren Auszeiten ist er über dem Laptop mit dem Unternehmen verbunden. Er kann es sich leisten, denn es läuft richtig gut bei Brack-Wintergärten. „Das war immer mein Anspruch, der Betrieb muss auch ohne mich laufen. Für das Tagesgeschäft werde ich nicht zwingend benötigt.“ Das zeichnet wohl aber auch einen guten Unternehmer aus: Die Kunst delegieren zu können, Vertrauen in die Mannschaft zu haben und dieses Vertrauen auch auszustrahlen. Generell sieht er seine Aufgabe als Teamcoach, er freut sich, wenn der Teamspirit im Unternehmen spürbar ist und „die Menschen sich morgens beim Kaffee auch noch privat unterhalten. Die menschliche Komponente ist mir das Wichtigste bei Neueinstellungen, alles andere bringen wir ihm bei.“ Brack führt Mitarbeitergespräche, will vom Team wissen, wie er sich selbst verbessern kann. Auch über die Entlohnung wird in Einzelgesprächen offen diskutiert und diese in Relation zur Leistung gesetzt. „Kommunikation ist hier alles.“

Im großzügen „La Casa“ in Altusried gibt es alles rund um neue Wohnräume aus Glas zu entdecken.

Foto: Daniel Mund / GLASWELT

Im großzügen „La Casa“ in Altusried gibt es alles rund um neue Wohnräume aus Glas zu entdecken.

So nutzt man die Krise als Chance

Was das Team anpackt, wirkt hier besonders mutig und modern: Aktuell werden pandemie­bedingt online-Verkaufsberatungen angeboten, „was sehr gerne angenommen wird.“ Virtuelle Angebotsbesprechungen und Webinare gehören zum Alltag. Und der eigene YouTube-Kanal mit selbst produzierten Filmen erzeugt mittlerweile so große Aufmerksamkeit und Reichweiten (bis zu 40 000 Zugriffe), dass Brack schon im Supermarkt angesprochen wird, weil jemand ihn wiedererkannt hat und gleich um einen Beratungstermin bittet.

Brack ist Netzwerker par excellence. Auch das Ehrenamt im Vorstand des Verbands der bayerischen Schreiner liegt ihm am Herzen. Als „spannend“ beurteilt er in diesem Zusammenhang die Zukunft des Arbeitsmarktes für Schreinerfachkräfte. Gleichzeitig ist er auch auf qualifiziertes Personal angewiesen, „wir brauchen die Leute, die die Markise an die Wand schrauben oder den Wintergarten montieren. Davon leben wir. Wir müssen deshalb selbst für einen engagierten Nachwuchs sorgen.“ Das scheint bei Brack zu funktionieren. Aber er weiß auch: „Es gilt, junge Menschen für eine Tätigkeit im Unternehmen zu begeistern und gleichzeitig denen, die sich weiterentwickeln wollen auch intern Chancen zu bieten.“ Der potenzielle „Nachwuchs“ wird in modernen Kanälen wie Instagram und Facebook mit seinen Videos angesprochen. Mit Erfolg: Bewerber gibt es mittlerweile mehr als er Lehrstellen zur Verfügung stellen kann.

Der ewige Streit der Wintergarten-Segmente

Wohnwintergärten generell fallen mittlerweile dem „Sommerwintergarten“, wie Brack die Kaltwintergärten nennt, immer mehr zum Opfer – trotzdem generieren die Allgäuer Wintergartenmacher die meisten Aufträge im hochwertigerem Segment (2/3 des Umsatzes). Er argumentiert: „Wenn man einen gescheiten Kaltwintergarten baut, dann kostet der auch viel Geld. Der Sprung zur gedämmten Variante ist dann eigentlich gar nicht mehr so weit.“ Das müsse man den Kunden vermitteln können, diesen Sprung zu noch mehr Komfort sich auch zu leisten. Er sieht den großen Vorteil in der längeren Nutzungsphase eines Wohnwintergartens: „Den kann man 365 Tage im Jahr nutzen. Die ungedämmte Variante nur 180 Tage. Wenn man das auf die tägliche Nutzung umrechnet, dann ist ein Kaltwintergarten eigentlich viel zu teuer.“

Brack selbst hat ein eigenes Wintergartensystem, das er mit Klaes-Software bedient. Ein Lieferant von Schiebe-Falt-Anlagen ist Sunflex und richtig begeistert ist er von den Faltwänden von Centor (siehe Kastentext). Weiter führt er Outdoor-Elemente wie Markisen und Vordächer. Die Unternehmensstruktur: Mit rund 30 Mitarbeitern bedient er ein Gebiet von rund 80 km rund um seinen Standort in Altusried bei Kempten.

Das besondere Maschinenkonzept

Der Kunde kann die Herstellung aller Teile seines Wintergartens auf dem CNC-Bearbeitungszentrum der Firma Felder (Format 4, profit HM500) miterleben. Diese Maschine wurde vor drei Jahren angeschafft. Der Wintergartenbauer investierte über 300 000 Euro für Maschine, Werkzeug, Absaugung und Kompressor. Doch das Entscheidende ist die Ansteuerung. Seit 2006 ist Klaes 3D im Einsatz, dann wurde die 3D-CAM Anbindung erweitert. Man greift damit auf das universelle Holz-Tragwerksystem des Softwarehauses zu.
Alle Wintergärten werden so projektorientiert geplant, mit Sketchup als Datenplattform visualisiert (auch in 3D für den Kunden virtuell begehbar) und auf dem BAZ gefertigt. „Der Aufwand ist mit dem Holz-Tragwerksystem deutlich niedriger – gleichzeitig aber die Schnelligkeit und Flexibilität höher.“

Die Schnelligkeit der Anlage war allerdings nicht das entscheidende Kriterium – „wir liefern in der Woche ca. zwei Wintergärten ab, das schafft die Anlage problemlos.“

Viel mehr Wert hat man darauf gelegt, dass alle komplizierten Bearbeitungen für einen Wintergarten abbildbar waren. Und für höchst präzise Konstruktionen hat er sich einen Trick einfallen lassen: „Wir fräsen alle Hölzer im Übermaß, anschließend werden die Abschnitte gemacht und zum Schluss kommt erst das Finish-Fräsen.“

Daniel Mund

Im La Casa vereinen sich acht Gewerke mit folgenden Angeboten und Leistungen: Garten- und Landschaftsbau, Wintergärten und Glasüberdachungen, Whirlpools, Gartenmöbel, Sonnen- und Insektenschutz, Solar u.v.m.

Foto: Daniel Mund / GLASWELT

Im La Casa vereinen sich acht Gewerke mit folgenden Angeboten und Leistungen: Garten- und Landschaftsbau, Wintergärten und Glasüberdachungen, Whirlpools, Gartenmöbel, Sonnen- und Insektenschutz, Solar u.v.m.

Centor-Anlage ins Programm ­integriert

Foto: Daniel Mund / GLASWELT

Die Faltanlage von Centor überzeugt Matthias Brack aufgrund der besonders schlanken Profile im Elementstoß und im Rahmen. Er bekennt: „Früher war ich eigentlich immer ein Faltgegner aufgrund der überdimensionierten Rahmenbreiten der Anlagen.“ Bei dem Centor-Element bleibt im geöffneten Zustand eine Rahmenhöhe von maximal 5 cm übrig. Auch deshalb wurde die Anlage gleich in den Showroom integriert. Brack kann sich auch für weitere pfiffige Detaillösungen begeistern: Beispielsweise die verdeckten Beschläge in den Rahmentüren, „Griffe und Bänder sind so von innen nicht sichtbar.“ Die Tür lässt sich dennoch mühelos mit einem Finger öffnen, die „Laufruhe der Elemente ist ein Traum“, dabei seien Fehlbedienungen völlig ausgeschlossen. Und mit dem abschließbaren Innengriff ist sogar eine RC2-Ausführung möglich. Die ohnehin schon verdeckten Beschläge werden zusätzlich noch mit Holzfurnier abgedeckt. Und das ganz besondere Highlight ist der integrierte Insektenschutz der Anlage: Sonnen- und Insektenschutz ist ganz einfach kombinierbar und komplett und in Teilen horizontal ausführbar. Der mutige Unternehmer kann sich viel vorstellen mit der neuen Anlage: „Wir können so unser Portfolio in Richtung Neubau und Fassade weiter­entwickeln!“

www.brack-wintergarten.de

Foto: Daniel Mund / GLASWELT

Foto: Daniel Mund / GLASWELT

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