In den letzten beiden Jahren befand sich das Unternehmen auf Wachstumskurs, heißt es in einer Presseerklärung. Dies bedingte Investitionen und eine laufende Anpassung der Prozessorganisation. „Nach den Planungen für 2020 war die künftige Finanzierung des Geschäftsbetriebes nicht mehr vollumfänglich abgesichert“, so Geschäftsführer Jürgen Hartrampf.
Die Belegschaft wurde im Rahmen einer Betriebsversammlung umfassend über die aktuelle Lage informiert, die Löhne und Gehälter der rund 380 Beschäftigten sind über das Insolvenzgeld bis Anfang Mai 2020 gesichert.
Kunden und Lieferanten wurden aktuell über die Ausgangssituation und die Fortführung der Zusammenarbeit informiert. Das Unternehmen blickt derzeit auf eine gute Auftragslage – die betrieblichen Strukturen seien intakt. Neuakquise, Produktion und Auslieferung würden in den nächsten Wochen und Monaten mit Hochdruck fortgeführt, heißt es.
Zu den Sanierungsaussichten erläutert der zuständige vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Hubert Ampferl: „Bayerwald ist ein Vollsortimenter, der mit seinen Kunststoff- und Holzfenstern sowie den Aluminium- und Holzhaustüren den gesamten Markt bedient - vom Einstiegs- bis zum Premiumprodukt. Das Unternehmen ist somit sowohl für strategische Investoren als auch für Finanzinvestoren attraktiv.“
In einer Meldung der Passauer Neuen Presse wurde bereits berichtet von Gesprächen mit einem potenziellen Käufer, die aber bereits gescheitert seien. Bayerwald Fenster und Türen produziert nach eigenen Angaben pro Jahr rund 80.000 Fenster und 8000 Haustüren. Den Umsatz gibt Adcuram mit 40 Millionen Euro an. Die Adcuram Group hatte Bayerwald 2015 von der Haas Group GmbH & Co. Beteiligungs KG übernommen.