Die Entwicklungen der vergangenen Wochen und das positive Feedback aus dem Fachbeirat stimmen Reinhard Pfeiffer, den stellv. Vorsitzenden der Messe München, sehr zuversichtlich: „Die BAU ist nach wie vor hervorragend gebucht, vor allem aus dem Ausland ist die Nachfrage hoch. Ich bin mir außerdem sicher, dass das Geschäftsleben über den Sommer und Herbst weiter an Fahrt aufnehmen wird. […] Sicher werden wir bei der Besucherzahl diesmal Abstriche machen müssen. Aber mit unseren gemeinsamen Anstrengungen werden sich Qualität und auch Quantität der Besucher wieder auf einem hohen Niveau bewegen.“
„Die Mutigen müssen Flagge zeigen“
Dieter Schäfer, Vorsitzender des Austellerbeirats der BAU, zieht stellvertretend für die Aussteller folgendes Fazit: „Es ist an der Zeit, dass wir unsere Kunden, ob alte oder neue, wieder einmal persönlich treffen. Die Mutigen müssen jetzt Flagge zeigen. Denn kein digitales Format kann den persönlichen Austausch ersetzen. Nur so können wir unser Geschäft nachhaltig wieder in Gang bringen. Die Wirtschaft forderte immer Perspektiven und ein verlässliches Ausstiegsszenario. Das bietet uns jetzt die BAU. Wir müssen nur den ersten Schritt tun.“
Schutz- und Hygienekonzept
Nach dem Beschluss vom 27. Mai, dass Messen in Bayern wieder stattfinden können, hat die bayerische Staatsregierung am 23. Juni ein entsprechendes Schutz- und Hygienekonzept verabschiedet. Dieses bildet die Basis für die Wiederaufnahme des Messebetriebs. Eckpfeiler des Konzepts sind: Abstandsgebot, Hygiene und Nachverfolgbarkeit aller Teilnehmer. Zu den Hygienemaßnahmen gehören u.a. eine erhöhte Taktung der Reinigung und das Aufstellen von Desinfektionsständern. Was eine mögliche Maskenpflicht angeht: Im September, vor Beginn der Herbstmessen, soll noch einmal geprüft werden, ob diese tatsächlich notwendig ist. In jedem Fall aber kann die Maske bei Kundegesprächen an Tischen abgenommen werden – eine ähnliche Regelung wie sie in der Gastronomie üblich ist. „Dies ist der aktuelle Stand“, betont Pfeiffer: „Wir hoffen aber, dass es im Zuge eines günstigen Pandemieverlaufs weitere Lockerungen geben wird.“
100.000 m² Ausstellungsfläche fest vergeben
Die Planungen für die BAU 2021 laufen unterdessen auf Hochtouren. Zwar haben sich diesmal einige bekannte Namen und Marken gegen eine Teilnahme an der BAU entschieden (z. B. Schüco, Roto, Xella, Velux, Teckentrup, Gretsch-Unitas, Hoppe, Gutmann, Novoferm), andererseits gibt es auch eine hohe Flächennachfrage, vor allem aus dem Ausland. 80 Prozent der verfügbaren Ausstellungsfläche, das sind rund 100.000 m² Netto, sind bereits vergeben. Das entspricht dem Niveau wie vor zwei Jahren. Etwa ein Drittel der Ausstellungsfläche wurde von internationalen Ausstellern gebucht. Besonders hoch ist die Nachfrage aktuell aus Belgien und Polen, aber auch aus von Corona besonders stark betroffenen Ländern wie Italien und Spanien. Angesichts dieses Buchungsstandes geht die Messleitung davon aus, wieder alle 18 Messehallen belegen zu können.
Neue Online Angebote
Die neu entwickelte Connect-App bietet verbesserte Chat-Funktionen und Matchmaking-Formate. Teile des Forenprogramms können gestreamt werden, ebenso Vorträge und andere Aktivitäten aus dem Digital Village und vom Treffpunkt Handwerk. Aussteller erhalten die Möglichkeit, (potentielle) Kunden auch virtuell zu erreichen. Basis hierfür sind die Kundendaten der BAU sowie die „Trusted Targeting“-Technologie der Messe München. Schließlich wird es auch Live-Bilder von der BAU geben. So bekommen alle Interessierten auch aus der Ferne zumindest einen Eindruck vom Messegeschehen – und können dann immer noch spontan nach München reisen.
Sonderthema Corona
Auch das Forenprogramm, angelehnt an die Leitthemen „Digitale Transformation“, „Herausforderung Klimawandel“, „Ressourcen & Recycling“ sowie „Zukunft des Wohnens“, wird wieder Top-Referenten aus ganz Europa zusammenführen. Neben den Leitthemen wird die BAU die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie als Sonderthema in den Fokus stellen. Was bedeutet Corona für die Bauwirtschaft im In- und Ausland? Und welche Folgen hat der durch Corona angestoßene Digitalisierungsschub für die Branche? Diese und viele andere Fragen rund um die Epidemie werden auf der BAU diskutiert und erörtert.
Fazit von Projektleiter Mirko Arend: „Die BAU hat immer bewiesen, dass auf sie gerade unter schwierigen Bedingungen Verlass ist. So hat sie sich beispielsweise bei der Finanzkrise im Jahr 2009 gegen alle Widerstände als feste Größe erwiesen. Das wird auch diesmal wieder so sein.“