Die SARS-CoV-2-Pandemie rückt die effiziente Lüftung von Klassenräumen in den Fokus. Was kaum Erwähnung findet: Das erforderliche Maß an Lüftung wäre aus Gründen der Raumluftqualität und -hygiene schon vor der Pandemie notwendig gewesen. Fachleute fordern deshalb seit langem die Installation von Lüftungsanlagen in Schulen. Schulträger scheuen jedoch den baulichen Aufwand und die Kosten für Anschaffung, Installation und Wartung. Der WindowBooster entkräftet diese Argumente. Er verursacht für Anschaffung und Installation nur einen kleinen Teil der Kosten herkömmlicher Lüftungsanlagen, und keinen nennenswerten Wartungsaufwand.
Das Ingenieurbüro für Bauklimatik arbeitet an der Entwicklung dieses neuartigen Abluftsystems nicht nur für Schulen. Die Idee dahinter: Die Lüftungsmöglichkeit von Fenstern in Kippstellung wird verstärkt, die Lüftungsempfehlung des Umweltbundesamts für Klassenzimmer unter Pandemiebedingungen wird übertroffen. Das Lüftungsgerät wird mit geringem Aufwand installiert und benötigt weder Fassadendurchbrüche noch spezielle Fassadenelemente oder Luftkanalsysteme.
In Kippstellung bewirken Fenster nur einen geringen Luftaustausch, weit geöffnet einen kaum kontrollierbaren. Der WindowBooster verstärkt die Kipplüftung und sorgt kontinuierlich für ein hohes Maß an Frischluft. Er bläst bis zu 1000 m³/h Abluft durch ein einzelnes Fenster aus, jedes andere Fenster im Raum kann als Nachströmöffnung dienen. Der erzeugte Außenluftwechsel ist ausreichend für bis zu 50 Personen. Bei größerem Luftbedarf können mehrere Geräte parallel betrieben werden. So lässt sich eine bedarfsgerechte Lüftung realisieren. Ebenso ermöglicht der WindowBooster leicht nachrüstbare Maßnahmen zur Verbesserung von Schallschutz und Behaglichkeit an gekippten Fenstern. Das Konzept ist nicht auf Bestandsgebäude beschränkt, sondern kann als fassadenintegriertes System auch bei Sanierungen oder Neubauten Sinn machen.
Entwickler Dr. Christoph Meyer: „Der WindowBooster ist keine Corona-Notlösung und nicht nur in Schulen sinnvoll einsetzbar. Die Dringlichkeit der Schullüftung während der Pandemie war aber der Anlass, Klassenraumlüftung mit ausschließlichem Fokus auf die Lüftungsaufgabe und eine schnell umsetzbare Lösung neu zu denken. Sein Einsatz ist immer dort sinnvoll, wo großer Lüftungsbedarf preisgünstig mit robuster Technik gedeckt werden muss.“ Die Preise für den WindowBooster stehen noch nicht fest, werden jedoch bei deutlich unter 1000 Euro pro Gerät liegen, versichert das Ingenieurbüro. Prototypen sind für Anfang 2021 geplant.