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Schadensfreie niveaugleiche Türschwellen

Türschwellen “auf niedrigem Niveau“

Die abdichtungstechnisch sicherste und einfachste konstruktive Lösung am Übergang von abgedichteten zu nicht abgedichteten Flächen, ist eine an der Türschwelle 15 cm über die Oberkante des Belages reichende und gegen Hinterlaufen gesicherte Aufkantung der Abdichtung. Diese Lösung ist für das alten- und behindertengerechte Bauen völlig ungeeignet, da dort ein barrierefreier Zugang ins Gebäude, auf Terrassen, Balkone bzw. in Sanitärräume erforderlich ist. Da aber dem alten- und behindertengerechten Bauen eine immer größere Bedeutung zukommt, wird bei Wohnbauprojekten der Zukunft vermehrt die Problematik der ­niveaugleichen Schwellen berücksichtigt werden müssen.

Obwohl barrierefreie Zugänge seit 2000/2004 auch der DIN 18195 [DIN 18195-1 bis 9] entsprechen, bieten die meisten Türrahmenprofile, die für diese bauliche Situation angeboten werden, jedoch nicht die Möglichkeit, die Abdichtung den Anforderungen der Norm entsprechend dicht anzuschließen. Besonders problematisch ist die Detaillierung des Abdichtungsanschlusses an der Türleibung. Darüber hinaus hängt eine zuverlässige Ausführung des Anschlusses von der Koordinierung der beteiligten Gewerke ab (Rohbau, Abdichtung, Fensterbau, Fassadenbau, Außenanlagen und Außenbeläge).

Ziel des Forschungsvorhabens ist es, praxisnahe und funktionsfähige Detaillösungen für den Wohnungsneubau zusammenzustellen sowie Konstruktionsvorschläge zu entwickeln, die eine dauerhafte und funktionssichere Ausbildung dieser Anschlüsse gewährleisten.

Die vorliegende Untersuchung hat typische Schadensursachen unzureichend abgedichteter, niveaugleicher Schwellen aufgezeigt und Detaillösungen zusammengestellt, die sich in der Praxis als tauglich erwiesen haben, sowie weitergehende Konstruktionsvorschläge entwickelt, die in Abhängigkeit von der Beanspruchungssituation eine dauerhafte, funktionssichere Ausbildung dieser Anschlüsse gewährleisten.

Die Besichtigung schadensfrei funktionierender Außen- und lnnenschwellen belegt, dass in der Praxis niveaugleiche Schwellen mit Erfolg realisiert werden können. Da fast nie normentsprechende Anflanschmöglichkeiten an der Schwelle und am Blendrahmen vorhanden sind, wird auch ein konsequenter Abdichtungsanschluss am seitlichen Blendrahmen sehr selten ausgeführt. Die Anschlüsse der untersuchten Objekte lagen i.d.R. allerdings witterungsgeschützt, der erforderliche Abdichtungsaufwand an den niveaugleichen Außentürschwellen ist im Wesentlichen abhängig von der zu erwartenden Wasserbeanspruchung. Es werden daher in Abhängigkeit von der Schlagregenbeanspruchung, der 0rientierung der Schwelle zur Himmelsrichtung sowie dem baulichen Schutz drei Wasserbeanspruchungsklassen (Wasserbeanspruchungsklasse (WBK): 1 niedrige Wasserbeanspruchung bis WBK 3: hohe Wasserbeanspruchung) definiert und dementsprechend abgestufte Abdichtungsempfehlungen im Schwellenbereich dargestellt.

Die bauphysikalischen Probleme (Wärmeschutz, Tauwasserschutz, Luftdichtheit) sowie Maßnahmen zur Erhöhung der Zuverlässigkeit des Anschlusses (Schutz vor direkter Bewitterung, Mindestschwellenhöhe, unmittelbare Entwässerung) werden im Bericht ebenfalls angesprochen und Lösungen dargestellt. —

Mehr Infos

Der Forschungsbericht „Schadensfreie niveaugleiche Türschwellen“ (178 Seiten, Autoren: Prof. Dr.-Ing. Rainer Oswald, Ruth Abel, Klaus Wilmes, Anne Dercks) wurde im Juni 2010 abgeschlossen und kann beim Fraunhofer IRB Verlag Stuttgart, Best.-Nr. F 2759 (ISBN 978-3-8167-8379-4) für 47,– Euro bezogen werden. Außerdem hat die ­GLASWELT eine kostenlose Downloadmöglichkeit des Forschungsberichtes eingerichtet: Geben Sie unter https://www.glaswelt.de/ den Webcode 1044 rechts oben in das Suchfeld ein.

Auftraggeber/Förderer: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung und die Forschungsinitiative „Zukunft Bau“.

Die ausführende Stelle war das Aachener Institut für Bauschadensforschung und angewandte Bauphysik gGmbH (info@aibau.de)

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