Zu den entscheidenden Wettbewerbsvorteilen zählt neben einem attraktiven und innovativen Produkt auch ein effizienter Verarbeitungsprozess. Diesen zwei Feldern widmete sich aluplast am 18.November 2011 anlässlich seines jährlich stattfindenden Innovationstag. In Ettlingen. In der Nähe des Karlsruher Firmensitzes fand der Ideenaustausch zwischen den Partnern des Hauses und weiteren Kooperationspartnern statt.
Durch das Programm führte in professioneller Manier Prof. Dr. h. c. Layer, Leiter der Fensterakademie in Karlsruhe, der gleich in den einleitenden Worten die Branche dazu aufrief, auch einmal über den Tellerrand zu schauen: „Wir haben es versäumt, die solaren Energien in unsere Elemente aufzunehmen – jetzt werden 95 % der Photovoltaik-Elemente am Bau von den SHK-Gewerken umgesetzt.“
Im Anschluss boten der Leiter Technik bei aluplast, Andreas Heilig und der Gebietsverkaufsleiter Süd, Jürgen Huber einen interessanten rhetorischen Schlagabtausch auf der Bühne: Die beiden beschrieben das Spannungsfeld zwischen Marketing und Vertrieb auf der einen Seite und Technik auf der anderen Seite. Ergebnis: Hersteller und Verkäufer müssen sich noch marktorientierter verhalten und die Kundengruppen differenzieren. Die Produkte böten jedenfalls die Möglichkeiten, jedem die optimale Lösung zu offerieren.
Ganz nebenbei überbrachten die Redner dabei entscheidende Informationen, welche Produktwege aluplast künftig einschlagen wird und mit welchen Ideen man sich sonst noch in Karlsruhe beschäftigt. Andreas Heilig jedenfalls ist überzeugt, dass nach dem großen Erfolg des Klebeverfahrens bei der Fensterfertigung – das bei aluplast „bonding inside“ genannt wird – auch die etwas jüngeren Entwicklungsschritte wie „powerdur inside“ (Substitution der Metalleinlagen durch Kunststoff) und „foam inside“ (ausgeschäumte Profile) „in den kommenden fünf Jahren eine massive Dominanz bekommen werden“.
Verkaufsprofi Huber hielt mit seiner Prognose aus der Vertriebssicht dagegen: Künftig werden wohl noch kleinere Losgrößen zu verarbeiten sein und der Dekor-Aspekt werde immer stärker fokussiert, denn viele Kunden kämen neu hinzu, die bislang Holzfenster favorisiert hätten. Für den Neubau prognostizierte Huber, dass die Größe der Elemente noch weiter zunehmen werde.
Neues Schweißverfahren gezeigt
Einen ganz neuen Ansatz in der Fertigung ließ dann wiederum der Leiter Technik einfließen: Warum sollte sich das bisherige Schweißverfahren mittels Heizplatten, das sich schon viele Jahre zementiert habe, nicht auch irgendwann durch eine intelligentere Applikation ersetzen lassen? Aluplast habe hier Verfahren aus der Automobilbranche untersucht und den Kontakt mit dem Anlagenbauer frimo hergestellt.
Ganz konkret geht es um das Infrarotschweißen, welches ein berührungsloses Verfahren darstellt, bei dem die Fügepartner durch Strahlung erwärmt werden.
Auf dem Firmengelände in Karlsruhe konnte man im Anschluss an die Tagung dann eine provisorische Anlage in Augenschein nehmen, die mittels dieser Strahlung PVC-Profile zusammenschweißt. Dabei wurde aber auch immer betont, dass sich aluplast nicht auch noch in der Anlagentechnik betätigen wolle, sondern lediglich als vermittelnder Partner auftrete. Jetzt sei es Aufgabe der branchenbekannten Anlagenbauer, diese Optionen für eine neuartige Schweißtechnik aufzunehmen und mit dem Technologiepartner frimo zu kooperieren, betonte Andreas Heilig gegenüber der GLASWELT.
Das Verfahren böte jedenfalls einige Vorteile: Die effektive und vergleichsweise günstige Anlagentechnik ermöglicht das Plastifizieren der Profile durch eine kontaktfreie Erwärmung. Das PVC-Profil könnte durch ein ganz individuelles Temperaturbild und durch den Einsatz von Schattenblechen eine optimierte Schweißnahtstelle herstellen. —
Daniel Mund
aluplast-Meilensteine
Mit der Gründung der aluplast GmbH in Ettlingen bei Karlsruhe legt 1982 Manfred J. Seitz den Grundstein für die Entwicklung der aluplast Gruppe.
1997: Durch den Zukauf von Intertec wird man Marktführer in Österreich.
1999: Die Expansionspotenziale in Ettlingen sind erschöpft, daher wird in Karlsruhe direkt neben der A5 auf 65000 m2 eine neue Produktionsstätte errichtet.
2004: Mit inzwischen deutlich über 1000 Mitarbeitern europaweit, vollzieht aluplast gegen Ende des Jahres den historischen Schritt über die 100000 t-Schwelle und stärkt dadurch weiter seine Position unter den Top 5 der Branche.
2005: Die zum Patent angemeldete Entwicklung einer Scheibenverklebung ist auf dem deutschen und europäischen Markt einzigartig.
Die aluplast-Gruppe zähle zu den größten und innovativsten internationalen Herstellern von Kunststoff-Fenstersystemen und positioniert sich unter den führenden Unternehmen der Branche. Man sei mit 21 Produktions- und Vertriebsniederlassungen zu einem Global Player herangewachsen, der weltweit rund 1600 Kunden beliefert, die ca. 10 Mio. Fenster fertigen.
HKH-Service + Produkt
Richtlinie Anschlüsse an Fenster und Rollläden
Die komplett überarbeitete Broschüre gibt Aufschluss darüber, wie Schäden im Anschlussbereich von Putz, Wärmedämm-Verbundsystemen oder Trockenbau an Fenstern, Türen und/oder Rollläden vermieden werden können und zeigt 11 Anschlussversionen mit 23 farbigen Zeichnungen jeweils als Horizontal- und Vertikalschnitt.
Aktuell erweitert und an die Anforderung EnEV angepasst, liefern die Beispiele eine Übersicht zur fachgerechten Montage von Fenstern.