Bereits die fünfte Inhabergeneration fertigt Fenster aus Holz, neuerdings auch in der Materialkombination Holz/Alu. Kunststofffenster sind generell verpönt, ebenso wie „billig-billig“, lieber wird mal auf einen Auftrag verzichtet. Wer so agiert und ausschließlich Holzfenster zum Kerngeschäft gemacht hat, kann nach Meinung des Unternehmens nur mit höchstem Qualitätslevel Bestand haben.
Hochwertige Produktqualität mit besonderen Konstruktionsausführungen und bessere Holzarten zu wettbewerbsfähigen Preisen, sind für die Euskirchener die einzig erfolgversprechende Formel, um gegen Marktbegleiter die Nase vorn zu haben. Denn das Unternehmen Schwarz lebt zu 80 Prozent vom Objektgeschäft, wobei die Preise bei der Auftragsvergabe ein wichtiges Entscheidungskriterium sind. In der Regel handelt es sich um öffentliche oder beschränkte Ausschreibungen – nationale und europaweite – für Kommunen, Verbände, Schulen, Krankenhäuser, öffentliche Einrichtungen und Verwaltungen.
Kaum anders bei den restlichen 20 Prozent, die an private Auftraggeber sowie an Kollegen gehen. Auch hier sind die Faktoren Qualität und Preis entscheidend, wenn man nicht verlieren will. Beispielsweise werden bei der Hauptholzart Meranti ausschließlich Qualitäten mit einer Rohdichte von mehr als 0,500 g/cm³ verwendet oder bei Eukalyptus die Sorte Globulus mit einer mittleren Rohdichte von 0,850 g/cm³. Zudem wird bereits seit Anfang der neunziger Jahre nach Vorgaben des RAL Gütezeichens gefertigt.
Um auch die ab 2009 erheblich verschärften energetischen Anforderungen für den Wärme- und Schallschutz erfüllen zu können, hat das Unternehmen kräftig investiert: Mit einer Summe von rund 1,5 Mio. Euro für Produktion und Umweltmaßnahmen stellte man die Weichen „für die Zukunft“. Die entsprechenden Fertigungsanlagen wurden bereits im Jahr 2008 installiert und in Betrieb genommen. Um Fehlern vorzubeugen, haben Matthias Schwarz als Verantwortlicher für den Fertigungsbereich und sein Schwager Rudi Schmitz als der Kaufmann des Unternehmens vor dem Kauf der neuen Maschinen die Systeme verschiedener Anbieter besichtigt.
Die Entscheidung fiel zugunsten SCM und dessen Fenster- und Türenfertigungsanlage Windor 100. Matthias Schwarz: „Bereits seit 1989 arbeiten wir nach dem Fensterstraßenkonzept von SCM und haben seinerzeit schon von Einzelmaschinen auf die verkettete, automatische Fertigung umgestellt. Dadurch sind wir wesentlich wirtschaftlicher und leistungsfähiger geworden“.
Um für alle Eventualitäten in bezug auf neue Richtlinien gewappnet zu sein und angesichts der zu erwartenden Variantenvielfalt dennoch effizient fertigen zu können, wurde jetzt wiederum ein hochtechnisiertes Maschinenkonzept installiert mit
- Hobelmaschine Superset NT mit Werkzeugschnellwechselspindeln zum Aushobeln und Profilieren einschließlich Austrennen der Glasleisten
- Fertigungslinie Windor 100 für die Komplettbearbeitung von Fenstern und Haustüren mit sämtlichen Bohrungen und Fräsungen
- CNC-gesteuertes Fünf-Achs-Bearbeitungszentrum Record 132 NT TVN Prisma für Rundbogenfenster beziehungsweise Fenster nach historischen Vorlagen.
Damit sehen sich der „Techniker“ und der „Betriebswirtschaft“ am Ziel ihrer Vorstellungen angekommen, nämlich die komplette Einzelteilfertigung mit nur zwei Mitarbeitern von IV 68/78/88-Fenster in Holz und Holz/Aluausführungen mit verschiedenen Glasdicken nach RAL-Gütezeichen und mit CE-Zeichen. Zusätzlich ist man in der Lage, Bauelemente mit Einbruchschutz nach WK 2 und WK 3, gerade, schräge, Rundbogen, 4 mm-Falzluftfenster, Haustüren nach individuellen Vorgaben, Pfosten/Riegelkonstruktionen und Hebe/Schiebeportale anzufertigen.
In der Oberflächenbehandlung herrscht ebenfalls Akkuratesse: Man beginnt bereits mit dem Feinhobeln auf der Vierseiten-Hobelmaschine ‚Superset NT’. Nach dem Zusammenbau der Rahmen werden die Holzoberflächen von Hand verputzt sowie feingeschliffen und anschließend grundiert. Danach kommen alle Rahmenelemente auf die Bürstenschleifmaschine. Nun wird nochmals grundiert, bevor in der Lackierstraße die eigentliche Oberfläche elektrostatisch aufgetragen wird: entweder deckend lackiert oder wahlweise lasiert.—
Kontakt: Hans Schwarz Fensterbau GmbH
53881 Euskirchen-Kirchheim
Tel. (0 22 55)45 85
SCM — Maschinen für die Holzfensterfertigung
Einige Leistungsmerkmale ‚Windor 100’:
- Werkstückabmessungen: Länge max. 4500 mm/min. 200 mm (lichtes Zapfenmaß), Breite max. 200 mm/min. 30 mm, Höhe max. 150 mm/min. 30 mm.
- Automatische, platzsparende Beschickung aus Förderwagen mit Horizontaleinteilung für 56 Hölzer.
- selbsttätiger Zugriff, mannlose Positionierung der Kanteln und anschließende Komplettbearbeitung an allen sechs Seiten.
- Schlitzbearbeitung: Ablängsäge, 4-Achs-gesteuerte CNC-Spindel mit automatischen, 24-fachen Werkzeugwechsler für Sonderbearbeitungen wie Schlosskastenfräsen.
Leistungsmerkmale Vierseiten-Hobelmaschine ‚Superset NT’
- Werkstückmaße max. 230 mm breit/160 mm hoch
- 6 Frässpindeln 8300 U/min., inklusive Feinhobeln
- HSK 85-Werkzeug-Schnellwechselsystem
- Touch Screen-Steuerung
- Speicherung von bis zu 200 Arbeitsprogrammen sowie Werkzeug-radiusdaten. <a href="http://www.scmgroup.de" target="_blank">http://www.scmgroup.de</a>
Mit der Vierseiten-Hobelmaschine ‚Superset NT’ werden die Kanteln vierseitig gehobelt und profiliert sowie Glasleisten ausgetrennt.
Mannlose Positionierung der Kanteln und anschließende Komplettbearbeitung an allen sechs Seiten.
Fensterbauer Matthias Schwarz (r.) und SCM-Fensterexperte Klaus Schön, sind verantwortlich für die Planung der neuen Anlage für die Fenster- und Haustürenfertigung bei Schwarz.
Auf der Bürstenschleifmaschine werden die Rahmenelemente im Durchlauf gleichzeitig auf der Ober-/Unterseite und links und rechts außen einschließlich der Falze geschliffen. Eine weitere, innenliegende Bürste schleift dann die vier Innenseiten.