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Closed-Cavity-Fassade in Frankfurt

Deutschlandpremiere

_ Das LEO-Bürogebäude in Frankfurt erhielt als erstes Bauwerk in Deutschland eine Closed-Cavity-Fassade (CCF). Im Rahmen der Sanierung sollte die neue Gebäudehülle aktuelle energetische und gestalterische Anforderungen erfüllen.

Um die Transparenz sowie den Wärme-, Sonnen- und Schallschutz zu optimieren, ist die entscheidende technische Neuerung einer Closed-Cavity-Fassade der geschlossene Fassadenzwischenraum (in Frankfurt 94 mm tief). Dieser ist hermetisch abgedichtet. Dadurch können weder die Innenseiten der Verglasung noch die Oberflächen der Sonnenschutzlamellen verschmutzen, die im Zwischenraum untergebracht sind. Um Kondensat in dem geschlossenen Raum zu vermeiden, wird dieser mit Trockenluft durchströmt. Und auch bei Temperaturschwankungen verhindert die entfeuchtete Luft die Kondensatbildung auf der Außenscheibe.

Bei diesem System lassen sich hochtransparente eisenoxydarme Gläser verwenden, die keine dunkle oder reflektierende Beschichtung für den Sonnenschutz benötigen. In diesem Fall befinden sich dann Sonnenschutzanlagen mit empfindlicher Steuerung und Lichtlenkung geschützt im 94 mm tiefen Fassadenzwischenraum.

Weltweit einmalig sind bei den in Frankfurt verwendeten Closed-Cavity-Elementen die motorisch öffnenden Parallelausstellfenster, die eine natürliche Belüftung und im Brandfall einen Rauchabzug ermöglichen.

Diese Elemente sind außen mit einer 6 mm Prallscheibe und raumseitig mit einem 2-fach-ISO verglast. So erreiche die Fassade einen Ucw Wert von 1,0 W/m2K und einen g-Wert von 0,1, inklusive Sonnenschutz. Zudem wurden die bestehenden Fensteröffnungen zur Tageslichtoptimierung vergrößert. Die verbauten CCF-Elemente sind 1200 mm breit und 2300 mm hoch und in ein 600 mm breites Festglasfeld sowie ein 600 mm breites Feld mit Parallelausstellfenstern aufgeteilt, die elektrisch oder manuell 70 bzw. 180 mm geöffnet werden können. Dazu sind an den Elementpfosten links und rechts jeweils zwei Y-Scheren sowie unten am Querriegel eine X-Schere montiert, um die CCF-Flügel nach außen zu führen. Gesteuert werden die öffenbaren Flügel über zwei Linearantriebseinheiten, eine Verriegelungsbox und eine davor geschaltete Synchronisationsbox.

Ein in den Motor der elektrisch betriebenen Fenster eingebauter Sensor – jedes Fenster ist nummeriert – meldet jede Öffnung an die Haustechnik, die dann die Klimaanlage während der natürlichen Lüftung ausschaltet, um den Energieverbrauch zu minimieren. Selbst bei geöffnetem Fenster können die Sonnenschutzlamellen mit Lichtlenkung im Fassadenzwischenraum betätigt werden.

Zudem wurde im Erdgeschoss und im ersten OG eine Pfosten-Riegel-Fassade eingebaut, in die im 1. OG zusätzlich ein Parallelausstellfenster als CCF-Element integriert wurde. Die Regelelemente sind 1577 x 6500 mm groß. Die Ansichtsbreite der Pfosten und Riegel beträgt 50 mm, die Tiefe der Pfosten und Riegel 270 mm. Die gesamte Verglasung wurde mit Glasbruchmeldern ausgestattet.

Massive Energieeinsparung

Nach Berechnungen der Planer verringerte sich der Endenergiebedarf des LEO nach der Sanierung um etwa 60 Prozent auf rund 90 kWh/m2 a, bei Wärme auf 28 kWh/m2 a und bei Kälte auf 59 kWh/m2 a. Der Primärenergiebedarf für Wärme sank um rund 70 Prozent auf 28 kWh/m2 a und für Elektrizität auf 130 kWh/m2 a.

Die Fassade spielt sowohl für diese Energieeinsparung als auch für die Zertifizierung in Gold durch LEED eine entscheidende Rolle. Bei dem Gebäude werden darüber hinaus die Wartungs- und Reinigungskosten deutlich reduziert.—

http://www.josef-gartner.de

Schnitte der CCF-Fassade in Frankfurt

1 Isolierverglasung

2 Sicherheitsglas

3 Parallel-Ausstell-Lüftungsflügel

4 Aluminiumprofil

5 Sonnenschutz

6 Glasfaserbeton-Verkleidung

7 Wärmedämmung

8 Verkleidung, bauseits

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