_ 149 500 Einbrüche, ein entstandener Schaden von 480 Millionen Euro bei nur 15,5 Prozent Aufklärungsquote und unberücksichtigt der seelischen Schäden die dadurch angerichtet werden, diese (Rekord-)Zahlen aus der polizeilichen Kriminalstatistik für 2013 sind mehr als alarmierend und verdeutlichen, dass Einbruchschutz immer wichtiger wird.
Es muss also darum gehen, ein Gesamtsicherheitskonzept für das Eigenheim unter Einbeziehung aller Gebäudeöffnungen und natürlich auch der Gebäudesteuerung umzusetzen, um den Einbrecher von seinem Vorhaben abzubringen. Natürlich könnte man jetzt die Polizeiarbeit kritisieren und ein bessere Aufklärungsquote verlangen, eine sicherere Lösung ist es jedoch Hausbesitzer gut zu beraten und entsprechende Sicherungssysteme zu montieren.
Ausbildung steht im Vordergrund
Vor der Beratung der Kunden steht natürlich die Ausbildung im Bereich Einbruchschutz. Verschiedene Verbände bieten hier in Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizei Lehrgänge zur Aufnahme in die sogenannte „Errichterliste“ an. Die hier gelisteten Betriebe werden von den Beratungsstellen der Kriminalpolizei weitergegeben, wenn sich Bürger dort Rat einholen.
Damit soll sichergestellt werden, dass die empfohlenen Fachbetriebe über qualifizierte Kenntnisse verfügen, um eine im wahrsten Sinne des Wortes sichere Beratung und Montage durchführen zu können. Der eigentlichen Prüfung sind entsprechende Wiederholungslehrgänge nachgeschaltet, damit die Betriebe fachlich immer auf dem neuesten Stand sind und sich auch dem Tätervorgehen anpassen können.
Mit dem Prüfungsprozedere einher geht auch ein definierter Anspruch an die handwerkliche Ausbildung, um eine entsprechende Qualifikation zu garantieren. Auskünfte geben hier meist die Fachinnungen oder die Fachverbände.
Natürlich können sich auch Betriebe ohne eine Aufnahme in die Errichterliste mit dem Thema Einbruchschutz befassen. Aber auch hier gilt, dass eine gute Ausbildung Trumpf ist. In vielen Fällen kommt erst bei einem Einbruch oder Einbruchsversuch zutage, dass eine vermeintlich sichere Montageart vom Unternehmen immer wieder fehlerhaft ausgeführt wird. Dann ist es in der Regel meist zu spät, die vorher durchgeführten Montagen zu korrigieren, bzw. wird dieses in den meisten Fällen sehr wahrscheinlich auch unterlassen.
Rollladen schützt Fenster
Die Wirkungskette ist eigentlich ganz einfach, denn vollkommen unabhängig der Schutzklasse von Fenstern kann schon ein einfacher Rollladen dafür sorgen, dass ein Einbruchsversuch unterbleibt und damit auch eine Beschädigung des Fensters vermieden wird.
Natürlich sind die Wahlmöglichkeiten bei den zu verwendenden Materialien sehr unterschiedlich. Einbruchhemmende Rollläden zum Beispiel können Eindringlingen einen ernst zu nehmenden Widerstand entgegen setzen, sagt Georg Nüssgens, Präsident des Bundesverbandes Rollladen + Sonnenschutz e. V. (BVRS), und rät: Wirksam gegen Einbrecher sind Rollläden mit Sonderausstattungen wie Hochschiebesicherungen, verstärkten Führungsschienen und stabilen Rollpanzern. Sollte es zum Einbruchsversuch kommen, ist es in der Regel auch einfacher die Schäden am Rollladen zu beseitigen wie am Fenster. Auch dort werden „Opferteile“ wie Prallboxen eingesetzt, um die restliche Karosseriestruktur vor Schäden zu bewahren. Eine Sichtweise, die bei der Kundenberatung in vielen Fällen gar nicht argumentiert wird. Geht man davon aus, dass der Täter nach polizeilichen Erkenntnissen in der Regel nach fünf Minuten aufgibt, wenn der Einbruchsversuch keinen Erfolg zeigt, spricht dieses Argument zusätzlich dafür, den Rollladen beim Einbruchschutz zu kombinieren.
Auch Einbrecher können lesen
Natürlich muss man sich auch im Klaren sein, dass sich Einbrecher entsprechend weiterbilden, um auch erfolgreich bei ihren Unternehmungen zu sein. Die Abwesenheit der Bewohner kann bei vielen sehr leicht über Social Media Kanäle wie Facebook in Erfahrung gebracht werden und schafft dafür meist großzügigere Zeiträume, um ihrer Profession nachzugehen. Auch die technischen Entwicklungen stehen der dunklen Seite im Internet zur Verfügung, um sich auf den neuesten Stand der Technik zu bringen und so ihre Vorgehensweise zu optimieren. Sicher gibt es noch viele andere Täterprofile, wenn wir aber für den „Worst Case“ planen, sollten die Gelegenheitstäter bis auf unvermeidbare Beschädigungen an Rollläden oder Fenstern kein Problem sein und sicher abgewehrt werden können.
Schwieriger wird es, wenn sich Einbrecher technische Schutzeinrichtungen von Produkten zu eigen machen, um zum Beispiel das Abwärtsfahren eines Rollladens sicher zu verhindern, in dem man einen Gegenstand wie einen Besenstiel oder kleine Schrauben in der Führungsschiene platziert. Steuerungen mit entsprechenden Rückmeldungen, die anzeigen ob der Rollladen ganz geschlossen ist, schaffen hier eine gute Kontrollmöglichleit gegen eventuelle Manipulationsversuche. Die Steuerungsseite wird deshalb in Abstimmung mit dem mechanischen Einbruchschutz immer wichtiger, wenn es darum geht Einbruchsversuche abzuwehren oder noch besser, sie ganz zu vermeiden, weil der Einbrecher schon vorher die Lust verliert.—