_ Schott ist ein international führender Technologiekonzern auf den Gebieten Spezialglas und Glaskeramik. Mit der Erfahrung von über 130 Jahren Entwicklungs-, Material- und Technologiekompetenz bietet das Unternehmen ein breites Portfolio hochwertiger Produkte und intelligenter Lösungen. Mit Produktions- und Vertriebsstandorten in 35 Ländern ist der Konzern weltweit präsent. Die Muttergesellschaft Schott AG hat ihren Hauptsitz in Mainz.
Zugang zu mehreren Standorten
Das Unternehmen beschäftigt 5200 Mitarbeiter in Deutschland, davon arbeiten ca. 2600 in Mainz, die übrigen an Standorten in Jena, Grünenplan, Müllheim, Landshut und Mitterteich. Mit der Zeit wurde die Zusammenarbeit der einzelnen Standorten durch gemeinsame Projekte immer intensiver. Mitarbeiter hatten häufiger an anderen Standorten zu tun. Dies führte zur Überlegung, eine standortübergreifende Zutrittskontrolle einzuführen. „Jeder Standort hatte ein eigenes Zutrittskontrollsystem“, erläutert Lutz Besseler, IT-Service Manager SAP/HR bei Schott. „Im Rahmen der Gruppen-Harmonisierung wurden standortübergreifende, einheitliche Zutrittsregelungen mit zentralem System für alle Standorte nötig.“ Gefordert war ein System, das wegen des Schichtbetriebs 24 Stunden verfügbar ist und verlässliche Sicherheit schon an der Außenhaut bietet.
Das Unternehmen entschied sich nach Begutachtung mehrerer Systeme für das Zutrittsmanagement Kaba exos. Die Funktionalität der einzelnen Softwaremodule Personenverwaltung, Ausweisverwaltung und Besucherverwaltung entsprach den Anforderungen. „Uns überzeugte vor allem das Berechtigungsmanagement in Kaba exos und die einfache Handhabung des Systems“, erklärt Besseler. So biete das System übersichtliche und vielfältige flexible Parametriermöglichkeiten der Zutrittsrechte. Zudem konnte vorhandene Kaba Hardware übernommen werden.
Die Einführung des Systems erfolgte schrittweise. Als erstes wurde die Software in der Zentrale in Mainz installiert. Danach wurde die Außenhaut im Stammwerk durch Schranken und Drehkreuze mit Online-Lesern abgesichert. Es folgte die Absicherung der Produktionsstätten innerhalb des Werkes, dann in mehreren Stufen die übrigen Standorte.
Innerhalb der Gebäude werden wichtige Bereiche und Räume entweder online abgesichert oder über Digitalkomponenten. Zum größten Teil wurden Online-Leser installiert, sodass jederzeit eine sofortige Rechtevergabe/-Änderung möglich ist. Digitalkomponenten werden dort eingesetzt, wo eine Verkabelung bauseits nicht möglich ist oder in Bereichen mit wenig Änderungen.
Jeder Mitarbeiter erhielt auf seinem Firmenausweis ein zentrales Recht für alle Gebäudezugänge und spezifische Rechte für Türen im Innern. Außerdem kann er diesen Legic Ausweis zur Bezahlung in der Kantine verwenden. Mit dem System verwaltet Schott auch Besucher und externe Dienstleister.
Am Standort Jena sind zusätzlich ca. 150 Türschließer der Dorma TS-Serien (TS 93, TS 83, TS 73) an Flurtüren und Türen, die Brandabschnitte trennen, montiert. Für den vorbeugenden Brandschutz werden die über die Brandmeldeanlage ansteuerbaren Türschließer der Serie ITS 96 eingesetzt. Im Brandfall werden diese Türen sicher geschlossen. Das modulare Türschließersystem TS 93 verfügt über die Easy Open Technologie, die Begehkomfort bei voll kontrolliertem Schließen ermöglicht.
Zusätzlichen Komfort bietet die serienmäßige Schließverzögerung. Die herzförmige Nockenscheibe sorgt für einen stark abnehmenden Öffnungswiderstand, sodass die Türen mit 40 % weniger Kraftaufwand mühelos geöffnet werden können. Durch hydraulische Funktionen können die Türschließer einfach an verschiedene Nutzungssituationen angepasst werden und eignen sich damit gut für den Einsatz an Flucht- und Brandschutztüren.
Wartungsarm und leicht einstellbar
Michael Schulze aus der Bauabteilung, zuständig für die Sicherheitstechnik bei Schott in Jena, ist mit den Produkten sehr zufrieden: „Sie sind wartungsarm, leicht einstellbar und funktionieren einwandfrei.“
Auch der Betreuungsaufwand für das Gesamtsystem ist gering. Das System läuft zuverlässig im Hintergrund ohne Eingriffe oder Fehlerkorrekturen. Das Unternehmen konnte so seine Sicherheit deutlich erhöhen. Projektleiter Besseler: „Wir sind voll und ganz zufrieden mit dem Produkt, den eingesetzten Komponenten und auch mit der Zukunftssicherheit. Wir haben jetzt ein zentrales System, ein zentrales Reporting, ein einheitliches Release- und Wartungs-Management. Durch den Wegfall lokaler Systeme haben wir Kosten für Hardware und Wartung gespart. Die Mitarbeiter vertrauen der Lösung. Mit dem System lassen sich problemlos standortübergreifende Zutrittsberechtigungen vergeben. Auch mit der Zusammenarbeit mit dormakaba sind wir sehr zufrieden, es hat sich ein freundschaftliches und vertrauensvolles Verhältnis untereinander entwickelt.“ Kein Wunder also, dass eine Integration weiterer europäischer Standorte in das System geplant ist.—
Schott AG
Die Produkte und Anwendungen der Schott AG finden sich überall im täglichen Leben wieder. Die Palette reicht von winzigen Bauteilen für die Elektronik bis zu großflächigen Brandschutzverglasungen, von Ampullen und Spritzen für die Pharmazie, Sichtscheiben für Kamine und Öfen, LED-Komponenten, optische Spezialgläser, selbst Produkte für die Astronomie. Mit Produktions- und Vertriebsstandorten in 35 Ländern ist der Konzern weltweit präsent. Rund 15 000 Mitarbeiter erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2015/2016 einen Umsatz von knapp 2 Milliarden Euro. Die Schott AG ist zu 100 Prozent im Besitz der Carl-Zeiss-Stiftung..
3 Fragen an …
… Lutz Besseler, IT Service Manager SAP/HR bei der Schott AG, der die Umrüstungsmaßnahme verantwortlich begleitete.
GLASWELT – Herr Besseler, gab es für die Schott AG keine interne Lösung? Keine Ansätze, mit den Spezialgläsern des Unternehmens an einer eigenen Lösung zu arbeiten?
Lutz Besseler – Nein, das ist nicht unser Kerngeschäft und war somit nie ein Thema. Wir hatten in Deutschland an den einzelnen Standorten schon gute Lösungen für Zutrittskontrolle und Zeiterfassung. Insofern haben wir uns entschlossen, etwas zu nehmen, was bereits gut funktioniert. Wir hatten zwar einmal ein System, das wir intern weiterentwickelt haben. Doch die Anforderungen an Zutrittskontrolle und Zeiterfassung entwickeln sich immer weiter, das lag dann nicht mehr in unserer Kompetenz.
GLASWELT – Mit welchen Ansätzen und Bedingungen haben Sie sich auf die Suche nach der passenden Lösung begeben?
Besseler – Zunächst haben wir geschaut, welche Lösungen wir an den einzelnen Standorten im Einsatz haben, wie die Erfahrungen mit denen sind. Damals hatte ja jeder Standort ein eigenes Produkt. Wo Standorte gute Erfahrungen hatten, haben wir uns die Lösungen genauer angeschaut. Darunter waren auch Systeme von Kaba. So gut wie keine Probleme, im Prinzip keine Störungen, das waren auch wichtige Kriterien. Wir haben uns auch andere Anbieter angeschaut, am Ende aber doch für dormakaba entschieden, weil wir einiges an Hardware weiter nutzen konnten und nicht alles neu kaufen mussten. Auch ein ausschlaggebender Faktor, denn Hardware ist nicht billig.
GLASWELT – Sie haben auch Schließsysteme von Dorma im Einsatz. Wie wichtig war es, dass Sie im Prinzip alles aus einer Hand haben?
Besseler – Wir begrüßen es natürlich, dass wir nur einen zentralen Ansprechpartner und Lieferanten haben, übrigens auch ein Punkt, der für dormakaba sprach. Wir wussten, dass die das leisten können und nun haben wir praktisch ein System aus einem Guss. Zumal es bei mehreren Anbietern auch immer wieder mal zu Problemen kommt, Verantwortlichkeiten nicht geklärt sind. Da haben wir mit dormakaba gute Erfahrungen gemacht.
Die Fragen stellte Camillo Kluge.