Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Woher kommen die Impulse?

Rehberger: Die BAU 2013 – das Mekka der Baubranche – öffnet am 14. Januar ihre Tore und auch unsere Branche fiebert dem entgegen. Landläufig ist die BAU als Architekten-Messe bekannt und auf diese richten viele Aussteller in München ihren Fokus. Blickt man jedoch auf die Zahlen der letzten Jahre, liegt der Besucheranteil dieser Zielgruppe bei gut 20 Prozent. Man müsste eigentlich von einer Handwerker-Messe mit hohem Architektenanteil sprechen. Wer soll denn jetzt angesprochen werden und vor allem wie?

Mund: Auch wenn der Planer-Anteil nur bei rund 20 Prozent liegt – im Vergleich zu anderen Branchenmessen ist das ein sehr hoher Wert, sozusagen ein Alleinstellungsmerkmal der BAU. Dann ist doch klar, dass sich die Aussteller auch auf diese Klientel einstellen. Schließlich kann sich ein Architekt als Marketing- und Verkaufs-Turbolader erweisen. Und: Die wirklichen Neuheiten haben wir doch 2012 auf der R+T, frontale oder glasstec gesehen, oder?

Vögele: Eigentlich nicht, denn auf der frontale war im Bereich Rollladen und Sonnenschutz vieles nur Evolution von vorhandenen Produkten, die zielgruppengerecht präsentiert wurden. Hoffentlich gibt es auf der BAU einiges an Innovationen und damit auch wirkliche Neuigkeiten. Ich denke da unter anderem an den Bereich Energieeeffizienz bei Toren.

Rehberger: Und woher kommen die Innovationen? Meist sind die Architekten die Treiber in der Baubranche. Sie geben Impulse für neue Entwicklungen und fordern damit die Industrie und die ausführenden Handwerker und Gewerke. Auf der Messe wollen sich die Architekten inspirieren lassen, und das nicht durch eine 08/15 Präsentation von ollen Kamellen.

Mund: Ich denke, die Impulse kommen eher aus der Industrie. Die Unternehmen stellten pfiffige Produkte für zukunftstaugliche Fenster und Fassaden zur Verfügung und haben ihre Hausaufgaben gemacht – oft wissen die Planer doch gar nicht, was alles machbar ist – aber dafür gibt es solche Produktschauen wie die BAU. Jetzt den Architekten die Krone aufzusetzen, halte ich daher für den falschen Ausgangspunkt.

Vögele: Sind es nicht die Handwerker, die letztlich den Endkundenkontakt und somit ein hohes Interesse am Verkauf und an problemlosen Montagen haben? Architekten sind kreativ, überschreiten dabei aber auch häufig (technische) Grenzen. Ausbaden muss es der Handwerker – also ist hier der Dialog gefragt.

Rehberger: Das stimmt. Der Bauherr, der etwas Besonderes möchte, spricht jedoch den Architekten an. Bei der Ideenfindung mögen sie vielleicht über das Ziel hinausschießen, betrachten aber vieles dabei aus einem neuen Blickwinkel. Das hilft, Grenzen zu erweitern. Zur Umsetzung braucht es aber die gemeinsame Anstrengung mit dem Handwerk und der Industrie. Hier sind Ansätze nötig, die den Dialog fördern.

Mund: Als ein solches dialogförderndes Mittel sehe ich beispielsweise den neuen Kongress „Bauanschlüsse im Fokus", der im Februar in der Würth-Akademie vom IFGA-Institut durchgeführt wird (Details auf Seite 35). Dort diskutieren auf dem Podium Prof. Sieberath als Ingenieur, Architekt Axel Christmann und vermeintlicher Endkunde Michael Opoczynski vom Wiso-Magazin über die Energiewende. Auch sonst kommen dort Vertreter aller Fraktionen zu Wort. – Ihnen liebe Leser wünschen wir jetzt aber zunächst einen perfekten Jahresstart und viel Erfolg für die kommenden Monate.

Tags