Mund: Glas kann zerbrechen, das weiß nicht nur jeder Branchenkenner, sondern auch jeder, dem schon mal ein Weinglas beim Spülen zu Bruch gegangen ist. Aber dass ein Glasbruchbild Rückschlüsse auf die Ursache dieses Dramas zulässt, kann der Laie vielleicht nur erahnen. Du aber bist offensichtlich fasziniert vom Anblick einer zerbrochenen Scheibe. Wenn du durch Köln läufst, konzentrierst du dich wohl besonders auf das Glas, das nicht mehr so aussieht, wie man es von ihm erwartet, oder?
Rehberger: Genau so ist es. Wenn ich heute durch eine Stadt gehe, nicht nur in Köln, dann sehe ich fast überall Glasbrüche oder Defekte an Fassadengläsern und Türen, und dann mache ich auch meist gleich ein Foto. Mittlerweile ist es sogar so, dass mich meine kleine Tochter auf Glasbrüche hinweist, da sie meine Passion dafür kennt. Viele dieser Bilder stelle ich in unseren sozialen Medien zur Diskussion. Interessant ist, wie unterschiedlich die Meinungen zu ein und demselben Glasbruch sein können. Das wiederum bedeutet für mich, dass es sich um ein komplexes Thema handelt, bei dem besonderes Fachwissen gefragt ist. Umso mehr freut es mich, dass sich Glasexperten an der Diskussion beteiligen (Danke Herr Sieber) und die wahren Ursachen benennen.
Mund: Meine Passion gilt eher dem funktionierenden Fenster, unterwegs im Urlaub oder auf Geschäftsreise gilt mein erster Blick in der Unterkunft den dort befindlichen Bauelementen samt Beschlägen (besser als zuerst den Heizungskeller inspizieren zu wollen). Unserem Autor Markus Brunner ging es übrigens genau so: Er hat sich auf eine Urlaubsreise durch die USA begeben – herausgekommen ist eine spannende Reportage über Menschen und Fensterkonstruktionen in den Staaten (S. 50). Und wen wundert’s: Dort ist der Umwelt- und Energiespargedanke noch lange nicht so ausgeprägt wie bei uns – Einfachverglasung und alte ISO-Doppelscheiben sind dort die Regel. Dafür gibt es dort derzeit einen regelrechten Bauboom, der bei uns leider überhaupt nicht verbreitet ist.
Rehberger: Der Blick in die USA ist interessant, gerade im Vergleich zu Deutschland. In meinen Augen ist bei uns der Bestand auf einem hohen Level, im Vergleich zu den meisten anderen Ländern. Was daran liegt, dass viele Innovationen und Optimierungen bei Glas und Fenstern von hier bzw. aus der DACH-Region kommen. Spannende Entwicklungen zeigen wir auch in unserem Top-Thema Investitionsgüter ab Seite 20. Wir wünschen Ihnen ein erfolgreiches Jahr 2024 und viel Spaß mit der neuen GW.
