_ Gleich zu Beginn des Kongresses setzte Andreas Kuhlmann, Geschäftsführer der halbstaatlichen Organisation dena, ein Ausrufungszeichen: „Wenn es uns nicht gelingt den Endenergieverbrauch zu senken, werden wir die Klimaziele nicht erreichen.“ Kuhlmann berichtet frustriert. „Ich mache mir Sorgen. Einerseits gibt es eine Dynamik in der Bevölkerung, aber die Politik macht nichts. So wird das nicht gelingen.“ Zusätzliche Maßnahmen sind zu ergreifen, „oder wir stellen uns hin und sagen, es war nicht so gemeint mit den Klimazielen.“
Einen tiefen Blick in die Zukunft des Bauens vermittelte Prof. Dr.-Ing. Winfried Heusler von Schüco. Dabei verriet er den Teilnehmern seine Wunschvorstellung, wie in Zukunft Fenster und Türen gebaut werden: „Wir vernetzen uns untereinander und nutzen unsere Stärken. Unsere Schwächen werden von den Markbegleitern abgedeckt – zum Wohle des Kunden.“ Dazu gelte es aber, unsere Branche attraktiver zu machen – vom Monteur bis zur Ingenieurin. Andernfalls drohe der Bedeutungsverlust. Dann würden nämlich große Konzerne die komplette Wertschöpfungskette des Bauens übernehmen.
Schlaue Bauelemente: Fehlanzeige
Christian Anders von Anders Metallbau sezierte die aktuelle Industrie 4.0-Situation im Fensterbau. Wo steht die Branche auf dem Weg zu einer „smart factory“ und zum Internet of Things?
„Wir haben noch keine schlauen Bauelemente, die sich melden, wenn der Wartungszyklus ansteht. Reklamationen könnten vermieden werden, wenn Fehlermeldungen rechtzeitig angezeigt werden.“ Außerdem gäbe es zu viele Datensysteme, die nicht miteinander vernetzt seien. Bei Produktionsmaschinen finde (fast) kein Datenaustausch untereinander statt. Man sei also von einer „smart factory“ noch weit entfernt. „Wir machen Fehler, solange diese nicht mehr erträglich sind. Wo bleibt der Lernprozess?“
Ulrich Tschorn sagt Goodbye
Der Festabend stand ganz im Zeichen der Verabschiedung des GF Ulrich Tschorn. Er appelierte nochmal an die Banche, das Branchenbild durch einen starken Verband positiv zu gestalten. Ganz überraschend tauchte dabei auch sein langjähriger Weggefährte und Ex-VFF-Präsident Bernhard Helbing auf der Bühne auf: „Mit Dir Ulli, haben wir unsere Lobbyarbeit deutlich präsenter gestaltet und vermarktet“, dankt er seinem Freund für 13 Jahre geschäftsführende Tätigkeit in Frankfurt. —