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Im Interview mit HELLA geschäftsführer Christian Schaller

Wir müssen offen für neue Themen sein

Glaswelt – Herr Schaller, Sie waren schon von 2005 bis 2015 in mehreren Positionen bei der Hella-Gruppe tätig. Macht das die Rückkehr nach zwei Jahren einfacher?

Christian Schaller – Natürlich macht es die Umsetzung der zukünftigen Aufgaben einfacher, denn die Strukturen sind, wie auch ein großer Teil der Mitarbeiter, an den einzelnen Standorten bekannt. So kann auf bereits gemeinsam gemachte Erfahrungen aufsetzt werden. Es ist ein bisschen so, wie wieder nach Hause zu kommen.

Glaswelt – Mit dem Wechsel zurück nach Hella nehmen Sie eine Führungsposition in der Holding ein. Was bedeutet das für das operative Geschäft von Hella?

Schaller – Eine klare Neustrukturierung der Führungsebene in der vierköpfigen Geschäftsleitung der Hella Holding. Als Sprecher der Geschäftsleitung verantworte ich zukünftig das Thema Strategie und Konzernentwicklung. Die langjährigen Geschäftsführer Josef Lienharter und Georg Pranter verantworten die Themen Produktion und IT sowie Finanzen und Recht, Andreas Kraler das Thema Vertrieb. In gemeinsamer Abstimmung der einzelnen Bereiche sollen so nachhaltig die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft des Unternehmens gestellt werden. Das operative Geschäft von Hella war schon bis zum heutigen Zeitpunkt sehr stabil und soll mit dem zukünftigen deutlichen Fokus auf den gesamten deutschen Markt und entsprechenden Unterstützungsmaßnahmen für die Fachhändler diesbezüglich ausgebaut werden.

Glaswelt – Nach Ihrem beruflichen Start bei einem End-to-End IT-Dienstleister, sind Sie fast 20 Jahre in der Fertigungsbranche unterwegs. Wie ist die R+S Branche heute aufgestellt?

Schaller – Die R+S Branche entwickelt heute immer komplexere Produkte, mit den damit verbundenen Anforderungen an eine immer größer werdende Fertigungstiefe. Das wiederum bedingt den Weg zu einer immer professionelleren industriellen Fertigung. Die Vorgaben durch Normen und Richtlinien durch die EU und deren Umsetzungen stellen dabei nicht nur hohe Anforderungen an die Entwicklung und Fertigung, sondern auch an die spätere Montage der Produkte. Punkte, die in Zeiten der EnEV & Co. schon bei der Planung und Entwicklung von neuen Produkten mit berücksichtigt werden müssen. Dabei kann man manchmal schon das Gefühl entwickeln, kaum noch zum Arbeiten zu kommen, oder einfacher gesagt: „Es war noch nie so leicht, die Anforderungen nicht zu erfüllen“. Daraus, aber auch aus der Anbindung an die EDV der Händler, ergeben sich immer mehr Querverbindungen zu IT-Themen. Die Hersteller sind hier in der Pflicht mehr Unterstützung zu bieten und durch besseren Service und Vereinfachungen beim Bestellwesen, wie z. B. geführte und unterstützende Produktkonfiguratoren und die Anbindung an die Warenwirtschaftssysteme der Händler, Vorgänge weiter zu optimieren.

Glaswelt – Kommen wir zu einem immer wichtiger werdenden Thema. Hella zeigt sich auf der R+T 2018 im Bereich Smart Home besonders aktiv. Was verbirgt sich dahinter?

Schaller – Wir haben uns auch in diesem Bereich personell mit bekannten Branchenexperten verstärkt. Alles Weitere stellen wir in wenigen Monaten bei der R+T in Stuttgart vor.

Glaswelt – Der Fenstermarkt stellt im Sanierungs- und Neubaubereich immer höhere Anforderungen an die Verarbeiter. Wie gehen Sie mit den Anforderungen um?

Schaller – Hier legen wir den Fokus auf die Entwicklung montagefreundlicher Produkte entsprechend der Normen, Richtlinien usw. sowie den Anforderungen durch die EnEV. Dazu erfolgt eine deutliche Ausweitung des Schulungsprogramms für Fachhändler. Zur Verstärkung des Schulungsleiterteams haben wir uns zudem die Unterstützung durch branchenerfahrene Experten wie Frank Mayer gesichert, der schon vorher in diesem Segment bei einem Marktbegleiter sehr erfolgreich tätig war.

Glaswelt – Fachkräftemangel ist ein viel diskutiertes Thema im Handwerk. Wie geht Hella damit in Zukunft um?

Schaller – Parallel zu dem viel diskutierten Fachkräftemangel leidet die Branche unter immer mehr Ausbildungsdefiziten. Das gilt auch für das eigene Unternehmen. Deshalb nehmen wir die Förderung und die Ausbildung der eigenen Leute sehr wichtig, um einen besseren Support für die Kunden bieten zu können. Das beginnt z. B. mit Übernahme der Kosten für die Meisterausbildung und der Schaffung von mehr Lehrstellen. Auf der Kundenseite wird die Hella Akademie ein noch breiteres Seminarprogramm anbieten und das Engagement an Berufsschulen ausgebauen. Kurse für die Elektrofachkräfte und die Möglichkeit, Auszubildenden von Unternehmen Praktikas bei Hella machen zu lassen, sind weitere wichtige Punkte bei der Weiterbildung.

Glaswelt – Herr Schaller, viel Erfolg bei Ihren neuen Aufgaben.—

Das Interview führte GLASWELT Redakteur Olaf Vögele.

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