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GLASWELT vor Ort: Gutbrod Fenster

Erfolg wird von Menschen gemacht

_ „Mit Schaffenskraft, Mut, Risikobereitschaft und unternehmerischer Weitsicht haben Herr und Frau Gutbrod, und in der Nachfolge Tochter Jutta und ihr Mann Alfred Lubik, den Betrieb zu einem der großen bedeutenden Mittelstandsunternehmen aufgebaut,“ so der Bürgermeister der Gemeinde auf der Jubiläumsfeier zum 50sten im Oktober 2014.

Mindestens eine Eigenschaft könnte man noch dazufügen. Denn im Gespräch mit Alfred Lubik merkt man gleich: Er fokussiert sich auf die positiven Eigenschaften der Menschen. Und diese Eigenschaften möchte er fordern und fördern.

Die Firma selbst gehört zu den glücklichen Unternehmen, denen eine rechtzeitige und erfolgreiche Übergabe an die nächste Generation gelang: 1994/95 übergab Walter Gutbrod den Staffelstab an seine Tochter Jutta und Schwiegersohn Alfred Lubik. Und Geschäftsführer Lubik kann sich mittlerweile auf eine starke Mannschaft von 135 Mitarbeitern (85 gewerblich und 50 angestellt) verlassen, die Fenster aus Holz, Holz-Alu und PVC auf 8650 m² Produktionsfläche fertigt.

Lubik selbst hat Naturwissenschaften auf Lehramt studiert. „Ich wäre gerne Pädagoge geworden. Aber meine Stimmbänder sind für das Lehramt nicht ausgelegt. Lange laute Monologe scheitern an meinem schwachen Stimmorgan“, erklärt er mit einem Lächeln. „In einer Fensterfabrik mit 135 Mitarbeitern sind aber auch eine pädagogische Ausbildung und ein physikalisches Grundwissen durchaus gut zu gebrauchen.“ Wie er sagt, wurde ihm der Einstieg in das Unternehmen weder aufgedrängt noch schwer gemacht. Da lobt er seinen Schwiegervater, der auch jetzt noch ein wichtiger Bestandteil im Leitungsgefüge sei und auf dessen Rat man sich immer noch gerne stütze. Seit der Übernahme durch die zweite Generation habe er sich aber auch geschickt zurückgehalten und Lubik die Firmenverantwortung übertragen.

Vielleicht gerade weil er in jungen Jahren sicher nie seine Karriere hätte voraussagen können, scheint er auch bei den Gutbrod-Mitarbeitern eine Vorliebe für Ecken und Kanten zu haben. Er würde lieber Menschen einstellen, die ihre Erfahrungen auch in anderen Lebenslagen gesammelt haben, berichtet er. Überhaupt wirkt Lubik als einer, der seine pädagogische Ausbildung nie ganz vergessen hat. Mitarbeiterführung und das Übertragen von Verantwortung liegen ihm am Herzen, er möchte schlummernde Talente bei ihnen und sich selbst weiterentwickeln. Geht man mit ihm durch den Betrieb, merkt man gleich, dass hier jeder Mitarbeiter Wert geschätzt wird: Lubik hat ein freundliches, offenes Ohr für jeden.

Und er bekennt: „Auch die Führung kann nicht allein auf meinen Schultern liegen.“ Deshalb wurde kürzlich dem kaufmännischen Leiter Michael Dietrich und Stefan Reitze, dem technischen Leiter des Betriebes, Prokura übertragen.

Keine Materialfrage im Betrieb – Mitarbeiter sind mehrplatzfähig

Bei einem Vollsortimenter sind sich häufig die Materialfraktionen nicht grün – diese Animositäten werden aber bei Gutbrod schon im Keim erstickt: „Bei uns muss es um ein tolles Fenster gehen – egal, ob es aus Holz, Holz-Aluminium oder aus Kunststoff besteht. Da darf keine Anhängerschaft einer Materialfraktion meinen, dass sie was Besseres seien“, erklärt Lubik. Alle Arbeitnehmer seien mehrplatzfähig, so sein Credo.

Gewiss, der Ursprung des Unternehmens liegt im Holzfenster, mit dem man vor 50 Jahren anfing. Und als dann 1995 Kunststoff hinzukam, gab es schon die Vorbehalte, dass man mit PVC nur das Sortiment nach unten erweitern könne. Diese Denkmuster seien aber heute völlig über Bord geworfen – schließlich werden mittlerweile über 40 000 m² Fensterfläche aus PVC – was ca. 25 000 Stück bedeute – und 15 000 m² Fensterfläche aus Holz und Holz-Aluminium verkauft (2013). Lubik: „Wir sind seit 8 Jahren überzeugter Veka-Verarbeiter, davor haben wir die Kunststoffprofile aus Türkheim bezogen.“ Der Systemgeber aus Sendenhorst passe gut zur Firmenphilosophie, denn auch dieser würde an höchsten Qualitätskriterien festhalten. „Das ist ein Alleinstellungsmerkmal von Veka und das sollte auch durch die Übernahme des Gealan-Systemanbieters nicht verwässert werden“, merkt der Geschäftsführer an. Auch aus dem Industrieverband VFF sei man aufgrund des Qualitätsaspekts vor einigen Jahren ausgetreten. „Damals wurde die Unterscheidung zwischen RAL A und B-Profile aufgeweicht. Wir hatten etwas dagegen.“ Jetzt spreche man aber wieder miteinander – Verbandsgeschäftsführer Ulrich Tschorn hat sich bereits angekündigt – und Lubik ließ offen, ob der Protestaustritt auch in Zukunft noch Bestand habe.

Überhaupt erweist sich Lubik als ein Freund langjähriger Geschäftsbeziehungen. So ist man auch mit Siegenia als Beschlagslieferant schon viele Jahre zufrieden.

Wer sind die Kunden?

Der Umsatz insgesamt betrage rund 17 Mio. Euro (2014) – einen großen Teil davon werde mit einem Fertighausbauer getätigt.

Das Hauptgeschäft werde aber mit Endkunden generiert. Die Montagekolonnen sind dabei vor allem in der nahen Stadt Tübingen und im Stuttgarter Großraum tätig. Auf die Frage, wie denn die Kunden auf Gutbrod aufmerksam werden, zuckt Lubik mit der Schulter: „Eigentlich machen wir wenig Eigenwerbung in der Lokalpresse oder sonst wo. Das meiste kommt über die Weiterempfehlung unserer Bestandskunden. Aber wir achten auch extrem darauf, dass unsere Kunden wirklich zufrieden, ja sogar begeistert sind von unseren Fenstern, von unserer Montage und unserem Service. Wir legen großen Wert auf Fortbildungsmaßnahmen für unsere 12 eigenen Monteure und Mitarbeiter im Kundendienst. Schließlich sind das unsere besten Verkäufer.“

Architekten wird Detailwissen vermittelt

Auch das Objektgeschäft sei ein wichtiger Umsatzträger für das Unternehmen. Lubik: „Wir montieren auch auf großen Baustellen im ganzen Bundesgebiet und arbeiten für einige Architekten. Das macht rund 30 Prozent unserer Geschäftstätigkeit aus.“

Um die Planer kümmert er sich durch ganz spezielle Maßnahmen. Beispielsweise wird einmal jährlich ein Architektentag veranstaltet, auf dem viel Detailwissen vermittelt wird. Aber: „Bei unseren Terminen ‚menschelt‘ es auch immer,“ und das komme wohl an, versucht sich Lubik an einer Erklärung, warum man zur letzten Architektenveranstaltung rund 150 Teilnehmer anlocken konnte. Jetzt habe man mit dem Gutbrod-Forum einen Grund mehr, diese Gruppen hier nach Bodelshausen zu holen (lesen Sie dazu untenstehenden Kastentext).

Nicht unerwähnt bleiben soll auch noch das Händlergeschäft: Ein guter Umsatzanteil würde durch Schreiner und Bauelementeanbieter aus der Region generiert werden, die ihre eigene Produktion aufgegeben haben, ausgelastet sind oder sich nur auf ein Fenstermaterial konzentrieren und ihre Produktpalette bei Gudbrod erweitern. —

Daniel Mund

Damit will Gutbrod punkten

Qualitätsversprechen: Schon bei der Auswahl der Rohstoffe setze man auf Spitzenqualität aus der Region und Deutschland. Man produziere aus überzeugung in Baden-Württemberg, die Produkte durchlaufen eine strenge Qualitätsprüfung im Betrieb, die Montageteams sind erfahren und qualifiziert, der Kundendienst steht noch lange nach Einbau dem Kunden zur Verfügung.

Gläserne Produktion: Das Unternehmen lockt offensiv mit der gläsernen Produktion und lädt den Kunden zu einer persönlichen Führung durch die Fenster-Produktion ein. So könne man sich selbst ein Bild davon machen, was Gutbrod-Qualität bedeute und sich über die Produktionsschritte hautnah informieren.

Das Gutbrod Forum

Das Gutbrod Forum dient als neuer Ausstellungspavillon für Fenster und Türen und als Plattform für Veranstaltungen. Es entstand ein modernes Holzgebäude in Modulbauweise – ein pfiffiges Konzept, welches der Architekt Wolfgang Bühler als Prototyp ansieht und auch noch darüber hinaus vermarkten möchte. Das Gebäude besteht aus vier Modulen mit einem Grundmaß von 7 x 7 Metern, welche auf Schrauben verankert sind, die in das Erdreich eingedreht und auf die genormten Stahlträger montiert wurden. Das hat den Vorteil, dass es leicht zurückgebaut werden kann, ohne Spuren auf dem Grundstück zu hinterlassen.

Boden, Decke und Wände bestehen aus Vollholz-Elementen; die Dämmung aus Holzfaser-Dämmstoff. Zusammen mit der Holzaußenwand ergeben sich ein optimaler Dämmwert und ein gesundes Raumklima. Die Außenhaut der Fassade wurde mit Holzfaser-Zementplatten verkleidet.

In die Module wurden Fenster und Türen aus Holz-Aluminium eingebaut. Alle Fenster verfügen über eine Außenbeschattung aus Textilgewebe, was bei Tag keine Einblicke ins Gebäude zulässt, jedoch den Ausblick ermöglicht.

Die Innenwände wurden mit industriell vorgefertigten und horizontal geschlitzten Wandelementen aus astfreier Weißtanne verkleidet, an der an beliebiger Stelle Elemente angeklipst werden können.

Der Vortragsraum kann durch eine 7 m breite Falttrennwand aus Glas abgetrennt werden und bietet Platz für 50 Personen.

Der Besucher kann sich in einer angenehmen Atmosphäre anhand von zahlreichen Mustern und Materialien über die Produktvielfalt und Qualität von modernen Fenster- und Türsystemen erkundigen und beraten lassen.

Beheizt wird das Gebäude mit einer Flächenheizung an der Decke, die im Winter Wärme und im Sommer Kälte abgibt. Temperatur, Licht und Klima können über ein Smartphone von außen kontrolliert und gesteuert werden. Tür- und Fensterkontakte melden den Zustand der Fenster (auf/zu).

Neuartig ist auch die Installation der Steckdosen: Diese sind flexibel positioniert und werden über die System-Sockelleiste mit Strom versorgt.

https://www.gutbrod-fenster.de/

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