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Ammon Fenstertage

“Hören Sie auf mit dem ABERn – Einfach mal machen!“

_ Stolz blickte Dieter Ammon auf das Erreichte zurück: Die Beschläge-Experten entwickelten sich prächtig, man hätte mit 92 Mio. Euro im vergangenen Jahr (86 Mio. Euro 2016) die 100 Mio. Euro-Marke im Blick und mittlerweile würde man auch den Norden „rocken“, denn im letzten Jahr sei in Bad Zwischenahn, Nähe Oldenburg, der 12. Ammon-Standort eröffnet worden.

Die Belegschaft habe sich auch noch mal vergrößert: 330 Mitarbeiter sorgen unter anderem dafür, dass 2750 Päckchen am Tag auf dem Weg zum Kunden sind. Und auch der Onlineshop sei führend in der Branche.

Zum 10-jährigen Jubiläum der Gelb-Rot-Eigenmarken wäre er gerne so auf das Cover des Eigenmarken-Kataloges gekommen. Dies sei aber von der Marketingabteilung abgelehnt worden.

Dieter Ammon projizierte auch die bewältigten und anstehenden Projekte: 2017 sei es dem Handelshaus vor allem um die Lieferfähigkeit und die Optimierung der Abläufe gegangen. Jetzt gehe man verstärkt das Lean-Management und die Lieferzuverlässigkeit an. Festes Ziel sei es, den Onlinehandel noch weiter zu stärken.

Das Haus verfügt jetzt über

  • 7 Lager,
  • bedient die Kunden im 24-Stunden-Service
  • mit rund 40 000 Lagerartikeln
  • mit einer Lkw-Flotte aus 25 Fahrzeugen,
  • die Lieferbereitschaft wird mit 97 % angegeben.

Souverän führte Ammon auch durch das Programm und stellte zunächst Christian Schuhbaum vom Beschlaghersteller Maco vor. Sein Thema:

Wertschöpfung durch Optimierung

Und dabei gab er praktische Tipps für die Lagerhaltung: Dass man Lagerware und Kommissionsware trennen und bei der Kommissionsware klare Zuordnungen herstellen müsse. Er zeigte auf, wie man nicht wertschöpfende Tätigkeiten – beispielsweise das Tragen und Suchen von Werkstücken – reduzieren kann und gab noch weitere Tipps für die Fertigungsorganisation:

  • Zubehör konsequent und komplett vorbereiten und an der Linie bereitgestellten.
  • Manuelles markieren vermeiden.
  • Maßnahmenliste erstellen und nachhalten.

Was die Preisfindung angeht, so mahnte er die Fensterbauer, dass „viele gar nicht wissen, was ihr Fenster wirklich für Kosten in der Herstellung verursacht.“ Dann sei man aber auch nicht in der Lage, den Verkaufspreis exakt zu bestimmen.

Und er sprach den Punkt an, dass man dem Kunden viel zu wenig über den Leistungsumfang im Vergleich zum Marktbegleiter informiere. Außerdem „erbringen Sie Leistungen und lassen sich diese nicht bezahlen“.

Nach zwei Firmen- bzw. Produktvorstellungen („Optizarge“ von IPB-Profile und Stadurlon, Frametec von Stadur) gab VFF-Geschäftsführer Ulrich Tschorn dann einen Überblick über die Themen, die die Fensterhersteller betreffen. Beispielsweise, dass es das neue Bauvertragsrecht erlaubt, eine Zustandsfeststellung des Werkes als Alternative zur Abnahme zu definieren. „Sie stellen das fest, was Sie geleistet haben!“ Das sei zwar keine Abnahme, aber der Vorteil sein, dass sich bei einem Schadensfall die Beweislast umkehre.

Was die Marktsituation angeht, so glaubt Tschorn an einen intakten Wohnungsmarkt: Aufgrund der Zuwanderung müssten die öffentlichen Stellen noch viel Wohnraum zur Verfügung stellen. Er hofft, dass die steuerliche Abschreibung für die Sanierung seitens der Politik endlich umgesetzt wird und geht dann von einem gesunden Wachstum von 2,8 Prozent aus.

Auch ließ es sich Tschorn nicht nehmen, über die geplante Novellierung der DIN 18008 zu sprechen. Es sei zwar noch nicht klar, ob und was denn überhaupt durchgesetzt werde. Aber jetzt liege zumindest ein Vorentwurf vor – der aber auch von Verbänden wie Tischler Schreiner Deutschland deutlich kritisiert werde. Gerade die Novellierungsabsicht in Bezug auf bruchsicheres Glas würde sehr kontrovers diskutiert. Der Passus, dass frei und ohne Hilfsmittel zugängliche Vertikalverglasungen bis mindestens 80 cm über Verkehrsfläche durch Glas mit sicherem Bruchverhalten auszuführen seien, werde auch vom VFF sehr kritisch betrachtet, bekennt Tschorn im Gespräch mit der GLASWELT. Seine Warnung an die Teilnehmer: „Sie müssen sich schon jetzt bei Ihrer Angebotsabgabe absichern, damit Sie bei einer tatsächlichen Novellierung hier nicht auf Ihren Kosten sitzen bleiben.“

Der Nachmittag diente dann der persönlichen Weiterentwicklung: Kevin Walterschen von Brewa Consult meinte: „Du bist, was du denkst“ und nutzte dafür ein Bild aus dem Fußball: Es wäre fatal für den Mannschaftsgeist, wenn man immer gegen den Abstieg spielen müsse. Besser wäre es mindestens für den Relegationsplatz zu fighten.

Die Motivationstrainerin Nicola Fritze zeigte auf, dass wir Kreativität verlernen und wir zu wenig über den Tellerrand blicken – „Hören Sie auf mit dem ABERn – Einfach mal machen!“ ist ihre Devise.—

Ein Vor-Ort-Bericht von Daniel Mund

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