_ Laut Information beider Unternehmen wurde erst 2017 mit ersten vertiefenden Gesprächen begonnen. Die Mayer & Co Beschläge Unternehmensgruppe mit Sitz in Salzburg hat 75 Prozent der Gesellschafteranteile der Hautau GmbH übernommen.
Guido Felix, Maco-Geschäftsführer Produktion, Technik und Supply Chain, betonte, dass die Übernahme für beide Unternehmen ein wichtiger Schritt sei, um künftig im internationalen Markt mit zunehmend größer und breiter aufgestellten Kunden besser positioniert zu sein. „Mit der Mehrheitsübernahme konnten wir heute einen deutlichen Schritt nach vorne in Richtung Komplettanbieter gehen“, so Felix.
Für den Kunden ändert sich nichts?
Frank Jedamski, kaufmännischer Geschäftsführer bei Hautau, erläutert, dass sich im Außenauftritt und damit für den Kunden auch künftig nichts ändern wird. Beide Marken sollen gleichberechtigt erhalten bleiben und beide Unternehmen gehen beispielsweise bei Messen wie in der Vergangenheit ihre eigenen Wege.
Trotzdem werden natürlich Synergien genutzt, so etwa in der Produktentwicklung. Dies stellt Martin Beißner, technischer Geschäftsführer bei Hautau, heraus.
Insgesamt soll sich aber auch mittelfristig nichts an den Produktkompetenzen ändern. Und eigentlich, so Beißner, setze sich damit nur eine erfolgreiche Kooperation fort, die bereits 2009 begann. Denn seit dieser Zeit gibt es zwischen beiden Häusern einige gemeinsame Entwicklungsprojekte wie auch eine vertriebliche Zusammenarbeit.
Kein Arbeitsplatzabbau, sondern Wachstum geplant
Selbst einen möglichen Arbeitsplatzabbau in Helpsen werde es nicht geben, versichert Ulrich Wagner, Geschäftsführer Finanzen, IT, Human Resources und Qualitätsmanagement bei Maco. Das Gegenteil ist der Fall: Durch die Mehrheitsübernahme sehen beide Geschäftsführungen und Gesellschafter der Familienunternehmen ideale Voraussetzungen für ein deutliches Wachstum in den kommenden Jahren. „Wir werden international stärker und werden neue Partner hinzugewinnen“, ist sich Guido Felix sicher.
Das primäre Ziel wird nach Aussage aller in den kommenden Monaten das Zusammenführen und Bündeln der jeweiligen Stärken sein. Nähere Angaben zum Kaufpreis wie auch zu konkreten Vertragsinhalten wollten die vier Geschäftsführer nicht machen.
Klar ist: Mit der Übernahme ist eine Unternehmensgruppe mit einem Umsatzvolumen von rund 310 Mio. Euro und gut 2500 Beschäftigten entstanden.—
Tipp der Redaktion: Lesen Sie zur Hautau-Übernahme auch den Kommentar von Matthias Fischer auf der nächsten Seite.
Unternehmenszahlen
So tickt Maco
Maco wurde 1947 in Altenmarkt im Pongau (Salzburg) gegründet. Das Familienunternehmen produziert Funktionsbeschläge für Fenster, Türen und raumhohe Schiebeelemente. Auch beschäftigt es sich mit der Vollautomation im Türbereich. Darüber hinaus ist das Unternehmen Spezialist in der Einbruchhemmung.
Die Zentrale mit Stammwerk befindet sich in Salzburg, außerdem verfügt Maco über Produktionen in Trieben (Steiermark) und Mauterndorf (Land Salzburg) sowie ein Montagewerk in Kaluga (Russland). Derzeit beschäftigt das Unternehmen mehr als 2300 Mitarbeiter (davon rund 1700 in Österreich) und besitzt 15 Vertriebsniederlassungen. Die Exportrate liegt bei 96 %; ebenso der Eigenfertigungsanteil. Operative Geschäftsführer sind Guido Felix (Vorsitzender) sowie Ewald Marschallinger und Ulrich Wagner.
So tickt Hautau
Das Familienunternehmen Hautau wurde 1910 in Hagenburg gegründet und 1920 nach Helpsen verlegt. An diesem Standort entwickelte sich im Laufe der Jahrzehnte aus dem kleinen Handwerksbetrieb ein bedeutendes Unternehmen der Schloss- und Beschlagindustrie. Das 100-jährige Jubiläum wurde gefeiert mit der Einweihung des Prüf- und Innovationszentrums PIZ.
Die wichtigsten Themen für Hautau sind Beschläge für Großflächenelemente, insbesondere Schiebe-Kipp- und Parallelabstell-Schiebe-Beschläge und Hebe-Schiebe-Beschläge einschl. Bodenschwellen. Zusätzlich zählen Beschläge für Oberlichtöffner, Schwingflügel sowie Antriebe, Rauch- und Wärme-Abzugsanlagen, Lüftungssteuerungen und Fensterlüfter sowie Smart Building-Anwendungen zum Leistungsangebot.
Der Jahresumsatz beträgt rund 50 Mio. Euro, die mit etwas mehr als 300 Mitarbeitern erwirtschaftet werden. Die Geschäfte führen Frank Jedamski und Martin Beißner.www.hautau.de