_ „Wir wollen begeisterte Kunden. Das war das Hauptziel unserer jüngsten umfangreichen Investitionen“, unterstreicht Ing. Mag. Werner Krügl, Spartenleiter Glas. Seit den 1970er Jahren produziert der Climaplus Securit Partner Isoliergläser und setzt seitdem konsequent auf technischen Vorsprung. „Nur so“, ergänzt Krügl, „können wir beste Lieferfähigkeit, höchste Qualität und einen Spitzenservice sicherstellen.“
Bei der ISO-Fertigung arbeitet C. Bergmann mit zwei Linien, deren logistisches Zentrum ein hoch individualisiertes und voll automatisches Glassortiersystem ist, das durch das Zuschnitt Steuerungs- und Optimierungssystem A+W DynOpt II gesteuert wird. Die A+W Software synchronisiert dabei die Float-, ESG- und VSG-Glasströme, sodass alle Scheiben automatisch eingefüttert werden bzw. bei der zweiten Isolierglaslinie vorsortiert bereitstehen. Eingebunden ist ein VSG-Restplattenspeicher für höchste Ausbeute und ein optimiertes Restplatten Management; ein ebenfalls mit der genannten Produktionssoftware gesteuerter Remaster (von Hegla) im Float-Zuschnitt wird noch im Sommer dieses Jahres installiert.
Diese Restplattenspeicher „wissen” durch die Integration in die Optimierung, wann die Glasart und Maße einer eingelagerten Scheibe in die Fertigungssequenz passen und steuern sie situationsgerecht in den Fertigungsstrom ein.
Dank A+W Dynopt II und dem modernen Restplattenspeicher-System fallen künftig im Float-Zuschnitt bei den gängigen Glasarten so gut wie keine Restblätter mehr an, so Werner Krügl. „Ersatz- und Eilscheiben werden automatisch nachgeschnitten und der Isolierglaslinie in der richtigen Reihenfolge zugeführt.“
ISO aus gehärtetem Glas
Für den Aufbau der ISO-Einheiten werden zunehmend auch vorgespannte, beschichtete Gläser eingesetzt. Seit 2012 fertigt C. Bergmann hierfür mit einem Cooltemper-Vorspann-Ofen eigenes Sicherheitsglas bis 240 x 480 cm: ESG von 2,85 bis 19 mm, TVG bis 12 mm. Krügl: „Bei Bruch oder Reklamationen lassen sich so nun auch Isoliergläser mit ESG binnen 24 Stunden nachliefern. Das ist ein Kundenservice, den nur wenige Hersteller anbieten können.“
Dem Ofen vorgelagert ist eine vollautomatische Lisec Säumanlage, auf der auch Modelle und Sonderformen gefertigt werden können.
Wie alle Anlagen vor Ort ist auch der Vorspannofen in die vollautomatische A+W Fertigungssteuerung eingebunden. Per Barcodelesung wird jede Scheibe im Ofeneinlauf gebucht; im Auslauf werden die Scheiben in Fertigungsreihenfolge eingefächert. Dazu benötigt der Mitarbeiter am Ofen keine Papiere: Ein Bildschirm zeigt exakt an, wohin welche Scheibe gehört.
Durchgängig automatisiert
Das automatische Glashandling ist eine wichtige Voraussetzung für maximale Qualität. Die Fertigungseffizienz beginnt im Zuschnitt: Float- und VSG-Zuschnitt werden gemeinsam über eine Portalbeschickung versorgt. Die Gläser werden durch eine Optimax-Float-Schneidanlage mit automatischem X/Y-Brechen und einen VSG-Schneidtisch bereitgestellt und über eine Weiche berührungsfrei in einen ESG- und einen Float-Strom aufgeteilt.
Dabei werden die Gläser für das Vorspannen der Kanten-Säumanlage zugeführt. Float- und VSG-Scheiben werden auf eine eigene Transportstrecke gelenkt, die über ein System von Shuttles und einem Wender den Speicher der Sortieranlage versorgt. Dank der intelligenten Zuschnittsteuerung kann so nach dem Zuschnitt jedes einzelne der 250 Fächer der Sortieranlage mehrfach belegt werden; damit liegt die tatsächliche Sortierkapazität des Speichers bei 750 Scheiben. Dies erlaube sehr viele Kombinationsmöglichkeiten, was zu einer deutlich besseren Materialausnutzung führe. Werner Krügl: „Der Markt verlangt mehr und mehr 3-fach-Isolierglas und Warme Kante-Produkte. Wir haben die Voraussetzungen geschaffen, hohe Qualität verbunden mit besten Dienstleistungen bei kürzesten Lieferzeiten zu erfüllen.“
Für die Produktion von 3-fach-Isolierglas lassen sich heute drei Scheiben vom Austransport-Shuttle gleichzeitig online auf die Isolierglas-Linie 2 fördern. Die Gläser für Linie 1 werden aus dem Puffer automatisch in Fächerwagen ausgeschleust, die im Linieneinlauf bereitgestellt werden. Dies verhindere Versorgungsengpässe und Wartezeiten.
Der Eintransport in die Sortierung und die Versorgung der vertikalen Säumstraße verlaufen parallel; das vereinfacht es Scheiben, die nicht vorgespannt, aber gesäumt werden sollen, automatisch, d. h. ohne manuelles Handling direkt in den Sortierpuffer einzufädeln. Diese hoch anspruchsvolle Logistik wurde bei C. Bergmann in dieser Form erstmals von A+W gemeinsam mit den Maschinenpartnern umgesetzt.
Bei den Warme Kante Abstandhaltern setzt der ISO-Hersteller neben Stangenware auf flexible Super-Spacer von Edgetech – ein automatischer Applikator vervollständigt die aktuellen Investitionen.
Zwischen dem Brechtisch bzw. der Waschmaschine und der Versiegelung wird das Glas nicht mehr von Hand berührt; Flecken, Kratzer und Fingerabdrücke werden so vermieden.
Softwarelösung mit value+
Im Zuge der Investitionen und der Softwareerweiterungen entschieden sich die Linzer für das A+W value+ Modell. Damit werden zusätzlich zu regelmäßigen Produktupdates auch Leistungen wie Mitarbeitertraining und Weiterbildung zum Pauschalpreis bereitgestellt. Werner Krügl: „Für uns als stark EDV-orientierter Hersteller ist dies eine günstige und faire Lösung.“ Allerdings nur, wenn die neuen Zusatzleistungen abgerufen werden: So hat er die gezielte Nutzung der value+ Fortbildungsoptionen, die vom Softwarepartner u. a. über Online-Trainings und eine Videobibliothek bereitgestellt werden, zur Chefsache gemacht und einen Mitarbeiter beauftragt, die gezielte Nutzung dieser Leistungen sicherzustellen.
Bei der Eröffnungsfeier der erweiterten Fertigung sagte Mag. Robert Grieshofer, der geschäftsführende Direktor: „Diese Investition hat große Bedeutung für uns. Es ist nicht nur die größte der letzten Jahre, es ist ganz klar eine Investition in unsere Gegenwart. Und für die Zukunft haben wir noch einiges vor!” Um dem Wettbewerb immer einen Schritt voraus zu sein, setzt C. Bergmann deshalb auf hochautomatisierte Systeme. —